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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 16.1905

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4872#0245

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238

nur Wissenschaftler,
er weiß auch als
schauender Künstler
die im Mikroskop
gewonnenen Formen
in fein empfindender
Weise so umzuge-
stalten, daß die ihnen
innewohnende archi-
tektonische Gesetz-
mäßigkeit klar zum
Ausdruck kommt und
so den Künstler zu
neuen Ideen zu füh-
ren imstande ist. Es
ist erstaunlich, welche
Fülle neuer Formen
uns in dem Werke
erschlossen werden,
und es muß nur dank-
bar begrüßt werden,
daß Dr. Anheißer uns
in seinem Werke eine
so wertvolle Ergän-
zung zu den Haeckel-
schen Kunstformen
der Natur geliefert

KLEINE MITTEILUNGEN

die für so
billigen Preis eine solche Fülle neuer
Anregungen, neuer Formen und Ge-
staltungen dem schaffenden Künstler
bietet. —r

Naturgebilde in der Praxis des
Metallotechnikers. Entwürfe von
Ernst Ballach. 24 Tafeln nebst Text.
Verlag von Gerhard Kühtmann,
Dresden.
Eine Reihe recht hübsch gezeich-
neter Pflanzenstudien nach der Natur
führt uns der Verfasser vor und zeigt
an einer Anzahl von Entwürfen, wie
diese Studien sich für Schmiedeeisen
bei modernen Aufgaben verwenden
lassen. Er behandelt Albumbeschläge,
Blumentisch, Steh- und Hängelampen,
First- und Oberlichtgitter, Leuchter,
Kandelaber, Handtuchhalter, Standuhr,
Stabendigungen usw. Die Art, wie er
die Anwendung macht aus den Natur-
studien, ist vielleicht nicht immer ge-
lungen, zeigt aber den Weg, den des
Zeichnens kundige und phantasiebe-
gabte Kunsthandwerker zu gehen haben,
um Selbständiges zu produzieren ohne
Anlehnung an überlieferte Kunstformen.

B.
VERMISCHTES

Die Firma W. Bertelsmann, Verlag,
Bielefeld-Gatterbaum, bringt eine Uni-
versal - Patentpalette »Zeuxis« auf den
Markt, welche ihrer vielen Vorzüge

HOLZSCHNITZEREIEN, NACH ENTWÜRFEN VON E. HAUFFE
AUSGEFÜHRT AN DER SCHNITZEREISCHULE

hat,

wegen von Malern
wie im Schulgebrauch
gerne verwendet wer-
den wird.

Eine in der üb-
lichen runden oder
eckigen Form her-
gestellte, sehr leichte
Nußbaumpalette be-
sitzt eine äußerst ein-
fache und praktische
Festhaltevorrichtung,
mittels deren auf die
Palette je nach Be-
darf Überzüge für
Öl-, Lack-, Aquarell-,
Tempera- oderPastell-
malerei aufgespannt
werden können. Die
Farben werden nicht
mehr direkt, wie bis-
her, auf das Paletten-
brett gebracht und

darauf gemischt, son-
IN FURTWANOEN dem ^ ^ h'ierfür

eine besondere aus-
wechselbare Fläche benutzt. Hierdurch
wird es sehr leicht ermöglicht, nach
beendigter Arbeit sofort eine reine Pa-
lette zu haben, indem man den Über-
zug einfach beseitigt und durch einen
neuen ersetzt. Die nicht verbrauchten
Farben bleiben auf dem Farbestreifen,
der wieder auf die Palette geklammert
wird, und können bis zur letzten Spur
aufgebraucht werden. Des weiteren
ermöglichen die auswechselbaren Über-
züge, mitten in der Arbeit von einer
Maltechnik auf eine andere überzugehen,
indem man den der jeweiligen Malart
entsprechenden Überzug auflegt.

Ergänzt wird diese Erfindung noch
durch Palettstecher aus Zelluloid, die
namentlich bei Aquarell- und Tempera-
malerei sich als außerordentlich prak-
tisch erwiesen. Es sind dieses entweder
einzelne Wasser- und Tuschnäpfe, die
durch federnde Klammern auf der Pa-
lette befestigt werden, oder aber eine
Vereinigung von acht oder noch mehr
kleineren runden und länglichen Näpfen
in einem Palettstecher. Die Preise sind
verhältnismäßig niedrig, so daß Zeuxis-
Palette und Palettstecher die schwere
Blechpalette zu verdrängen wohl ge-
eignet erscheint.

Die Festhaltevorrichtung für die
auswechselbaren Bezüge wie auch einen
Teil der Palettstecher besteht aus einer
Anzahl am Rande der Palette ange-
ordneten federnden Drahtklammern, die
 
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