beweisen läßt, wird nicht beredet. Nur, daß Petrus Christus nach
Jan van Eycks Tode (1441) mit Konrad Witz zusammentraf und
daß, wenn Petrus bei Christus bei diesem Verhältnis nicht nur der
gebende Teil war, dennoch er den Eyck-Einfluß aui Witz über-
trug, wird von W.endland selbst bescheiden als Möglichkeit hin-
gestellt.
Der Verlag hat das Buch mit so zahlreichen und vortreff-
lichen Abbildungen, auch Detail-Abbildungen, ausgestattet, wie es
der Bedeuutng dieser Forschungen entspricht.
E. W a 1 d m a n n.
*
Fr. Landsberger: Heinrich Wöifflin. Die iru
Elena Gottschalk-Verlag, Berlin 1924 erschienene Festschrift zum
60. Geburtstage Heinrich Wölfflins stellt sich die Aufgabe, das
Wesen der Lehre des wohl heiß umstrittenen, doch als Eührender
unbedingt anerkannten Münchner Kunshtistorikers herauszuarbei-
ten. Die kritische, zugleich aber im Geiste tiefster Verehrung
gehaltene Schrift ist wieder beweisend ftir die Tatsache, daß nur
von geistig Verwandten das Geistige wahrhaft erfaßt und erkannt
werden kann. Die Generation der jiingsten Kunstschriftsteller
trennt offenbar ein nicht auszugleichender Gegensatz von der
künstlerischen Haltung des großen Gelehrten: sie wittern in ihm
den einseitigen Apologeten strenggebundener Form, der in erster
Linie nach Regel und Gesetz und erst in zweiter nach dem Kunst-
willen fragt. Tatsächlich hat ja Wölfflin bisher noch keine offizielle
Stellung zur heutigen lebenden Kunst genommen — eine Reserve,
die das Mißtrauen manches nach seiner Anerkennung Dürstenden
in dem Sinne „Wer nicht ftir mich, der ist wider mich“ auslösen
ma.g. Franz Landsberger jedoch, der sich erst in seiner letzten
Publikation „Vom Wesen der Plastik“ (Rikola-Verlag, Wien 1924)
als einen Nachfahren Wölfflins im edelsten Sinne gezeigt hat, unter-
nimmt es, mit eingehendem Verständnis dem Suchen, Tasten, Er-
kennen und Vollbringen dieser groß angelegten Gelehrtennatur
nachzugehen, läßt uns so den spannenden Weg noch einmal mit
abschreiten, den der Gelehrte verfolgt hat: wir dürfen erleben,
wie ein allem Strengen und Erhabenen in der Kunst zugew'andter
Geist, der von dem Kun°L- und Kulturideal eines Burckhardt her-
kommt, anfangs halb widerstrebend, allmählich aber immer rest-
loser auch von der „barbarischen“ Kunst des Barock, der grüb-
lerischen Wirrnis Dürerschen Liniengestrüpps, überhaupt der
irrationalen Seite des Künstlerischen bezwungen wird; wie er auch
hier stets nach Ergründung des Gesetzmäßigen trachtet und zu
seiner fruchtbaren Synthese formaler und psychologischer Betrach-
tungsweise gelangt. Die unbedingteste Anerkennung zollt Lands-
berger der „Klassischen Kunst“, während er dem Problematischen
in der Feststellung der „Grundbegriffe“ mit eigenen abweichenden
Ueberlegungen zu begegnen sucht. Doch kann als Resultat der
Schrift der in ehrlichem Dank geschriebene Satz gelten: „W ö 1 f f -
lin hat die Deutschen wieder gelehrt, die
alten Meister zu lesen!“ Dr. M. R i e ß.
*
Hermann Schmitz: Die Kunst des frühen und hohen Mittel-
alters in Deutschland. F. Bruckmann A.-G., München.
Im gleichen Format und gleicher Ausstattung wie das hier
seinerzeit angezeigte vor zwei Jahren erschienene Werk „Kunst
und Kultur des 18. Jahrhunderts in Deutschland“, behandelt dieses
neue Buch von Schmitz die Entstehung und dcn Werdegang der
deutschen mittelalterlichen Kunst. Im Mittelpunkt der Darstellung
steht die Herausbildung des romanischen Stils aus der im karo-
lingischen Zeitalter übernommenen Erbschaft der ausgehenden
Antike. Dabei ist besonders die Rolle berücksichtigt, die der vor-
geschichtlichen und Völkerwanderungskunst in Deutschland für
die Anfänge der mittelalterlichen künstlerischen Kultur zukommt.
Neben der Baukunst, Bildnerei, Wand- und Buchmalerei sind auch
die in dem Mittelalter blühenden Zweige des Kunsthandwerks, die
Glasmalerei, die Goldschmiedekunst, der Gold- und Kupferschmelz
und die textilen Künste in den Kreis der Betrachtung eingezogen
wordent und, somit ist ein umfassendes Bild der geschlossenen
Stilbildung in der deutschen Kunst des Mittelalters entstanden.
Die gegen 200 Abbildungen liefern eine Auswahl der besten Schöp-
fungen des romanischen Stils auf allen Gebieten; in den einleiten-
P. RIJSCH
-A., Sidonienstp. 2/
Gemölde
altep und neuep /Aeistep
Handzeiehnungen
Kupfepstiehe / Antiquitäten
:TI
FÜR GRAPHIK-SAMMLER!
Die folgenden Lagerverzeichnisse
mit Preisen werden auf Verlangen unberechnet zugesandt.
Nr. 31. Max Klinger und Otto Greiner (186 Nummern)
Nr. 32. Hans Thoma (168 Nummern)
Nr. 33. Kaethe Koliwitz (71 Nummern)
Nr. 34. Max Liebermann (125 Nummern)
Nr. 33. Ausiändische Graphik (261 Nummern)
Nr. 36. Hans vieid (105 Nummern)
Nr. 37. Otto Rich. Bossert (70 Nummern)
Nr. 3 . Lovis Corinth (1.39 Nummern)
Nr. 39. Bücher m. mod. Graphik u. Mappenwerke (450 Nummem)
Nr. 40. Max Sievogt (115 Nummern)
Nr. 41. E. Oppler und E. Orlik (117 Nummern)
Nr. 42. Eine Graphiksammlung (120 Nummern)
P.H. BEYER&Sohn, Leipzig, Dittrichring22
:=u
KUI1SIßltTIQUORIAT J. NEUMARK
Ankauf Berlin SW "• Ppin* «'»rechtstr. t Verkauf
Kupferstiche des 15. bis 18 Jahrhunderts
Boünbcitn’ s
Kupfeeütcb=Kabinett
Antonsgafle 5 1 Kötn
enolftcl-jc u. fuanzöütcbe Stid)e des 18. lat>vt). faebig u. (cbu)aea —
Feube Deucke — Poeteäts — Handaeictmungen — Gute Gemälde —
Ankauf Deekauf
NEUE GALERIE
/AUNCHEN
Resiclenzstpaße 25
BERLIN
Leipzigepstpaße 124
Eingang Wilhelmstp 80a
/'Aeistepwepke
dep /^alepei
cles 19. und 20. Jahphundepts
Ankauf hoehpangigep Wepke
aus dem Leibl - und Diezkpeis
163
Jan van Eycks Tode (1441) mit Konrad Witz zusammentraf und
daß, wenn Petrus bei Christus bei diesem Verhältnis nicht nur der
gebende Teil war, dennoch er den Eyck-Einfluß aui Witz über-
trug, wird von W.endland selbst bescheiden als Möglichkeit hin-
gestellt.
Der Verlag hat das Buch mit so zahlreichen und vortreff-
lichen Abbildungen, auch Detail-Abbildungen, ausgestattet, wie es
der Bedeuutng dieser Forschungen entspricht.
E. W a 1 d m a n n.
*
Fr. Landsberger: Heinrich Wöifflin. Die iru
Elena Gottschalk-Verlag, Berlin 1924 erschienene Festschrift zum
60. Geburtstage Heinrich Wölfflins stellt sich die Aufgabe, das
Wesen der Lehre des wohl heiß umstrittenen, doch als Eührender
unbedingt anerkannten Münchner Kunshtistorikers herauszuarbei-
ten. Die kritische, zugleich aber im Geiste tiefster Verehrung
gehaltene Schrift ist wieder beweisend ftir die Tatsache, daß nur
von geistig Verwandten das Geistige wahrhaft erfaßt und erkannt
werden kann. Die Generation der jiingsten Kunstschriftsteller
trennt offenbar ein nicht auszugleichender Gegensatz von der
künstlerischen Haltung des großen Gelehrten: sie wittern in ihm
den einseitigen Apologeten strenggebundener Form, der in erster
Linie nach Regel und Gesetz und erst in zweiter nach dem Kunst-
willen fragt. Tatsächlich hat ja Wölfflin bisher noch keine offizielle
Stellung zur heutigen lebenden Kunst genommen — eine Reserve,
die das Mißtrauen manches nach seiner Anerkennung Dürstenden
in dem Sinne „Wer nicht ftir mich, der ist wider mich“ auslösen
ma.g. Franz Landsberger jedoch, der sich erst in seiner letzten
Publikation „Vom Wesen der Plastik“ (Rikola-Verlag, Wien 1924)
als einen Nachfahren Wölfflins im edelsten Sinne gezeigt hat, unter-
nimmt es, mit eingehendem Verständnis dem Suchen, Tasten, Er-
kennen und Vollbringen dieser groß angelegten Gelehrtennatur
nachzugehen, läßt uns so den spannenden Weg noch einmal mit
abschreiten, den der Gelehrte verfolgt hat: wir dürfen erleben,
wie ein allem Strengen und Erhabenen in der Kunst zugew'andter
Geist, der von dem Kun°L- und Kulturideal eines Burckhardt her-
kommt, anfangs halb widerstrebend, allmählich aber immer rest-
loser auch von der „barbarischen“ Kunst des Barock, der grüb-
lerischen Wirrnis Dürerschen Liniengestrüpps, überhaupt der
irrationalen Seite des Künstlerischen bezwungen wird; wie er auch
hier stets nach Ergründung des Gesetzmäßigen trachtet und zu
seiner fruchtbaren Synthese formaler und psychologischer Betrach-
tungsweise gelangt. Die unbedingteste Anerkennung zollt Lands-
berger der „Klassischen Kunst“, während er dem Problematischen
in der Feststellung der „Grundbegriffe“ mit eigenen abweichenden
Ueberlegungen zu begegnen sucht. Doch kann als Resultat der
Schrift der in ehrlichem Dank geschriebene Satz gelten: „W ö 1 f f -
lin hat die Deutschen wieder gelehrt, die
alten Meister zu lesen!“ Dr. M. R i e ß.
*
Hermann Schmitz: Die Kunst des frühen und hohen Mittel-
alters in Deutschland. F. Bruckmann A.-G., München.
Im gleichen Format und gleicher Ausstattung wie das hier
seinerzeit angezeigte vor zwei Jahren erschienene Werk „Kunst
und Kultur des 18. Jahrhunderts in Deutschland“, behandelt dieses
neue Buch von Schmitz die Entstehung und dcn Werdegang der
deutschen mittelalterlichen Kunst. Im Mittelpunkt der Darstellung
steht die Herausbildung des romanischen Stils aus der im karo-
lingischen Zeitalter übernommenen Erbschaft der ausgehenden
Antike. Dabei ist besonders die Rolle berücksichtigt, die der vor-
geschichtlichen und Völkerwanderungskunst in Deutschland für
die Anfänge der mittelalterlichen künstlerischen Kultur zukommt.
Neben der Baukunst, Bildnerei, Wand- und Buchmalerei sind auch
die in dem Mittelalter blühenden Zweige des Kunsthandwerks, die
Glasmalerei, die Goldschmiedekunst, der Gold- und Kupferschmelz
und die textilen Künste in den Kreis der Betrachtung eingezogen
wordent und, somit ist ein umfassendes Bild der geschlossenen
Stilbildung in der deutschen Kunst des Mittelalters entstanden.
Die gegen 200 Abbildungen liefern eine Auswahl der besten Schöp-
fungen des romanischen Stils auf allen Gebieten; in den einleiten-
P. RIJSCH
-A., Sidonienstp. 2/
Gemölde
altep und neuep /Aeistep
Handzeiehnungen
Kupfepstiehe / Antiquitäten
:TI
FÜR GRAPHIK-SAMMLER!
Die folgenden Lagerverzeichnisse
mit Preisen werden auf Verlangen unberechnet zugesandt.
Nr. 31. Max Klinger und Otto Greiner (186 Nummern)
Nr. 32. Hans Thoma (168 Nummern)
Nr. 33. Kaethe Koliwitz (71 Nummern)
Nr. 34. Max Liebermann (125 Nummern)
Nr. 33. Ausiändische Graphik (261 Nummern)
Nr. 36. Hans vieid (105 Nummern)
Nr. 37. Otto Rich. Bossert (70 Nummern)
Nr. 3 . Lovis Corinth (1.39 Nummern)
Nr. 39. Bücher m. mod. Graphik u. Mappenwerke (450 Nummem)
Nr. 40. Max Sievogt (115 Nummern)
Nr. 41. E. Oppler und E. Orlik (117 Nummern)
Nr. 42. Eine Graphiksammlung (120 Nummern)
P.H. BEYER&Sohn, Leipzig, Dittrichring22
:=u
KUI1SIßltTIQUORIAT J. NEUMARK
Ankauf Berlin SW "• Ppin* «'»rechtstr. t Verkauf
Kupferstiche des 15. bis 18 Jahrhunderts
Boünbcitn’ s
Kupfeeütcb=Kabinett
Antonsgafle 5 1 Kötn
enolftcl-jc u. fuanzöütcbe Stid)e des 18. lat>vt). faebig u. (cbu)aea —
Feube Deucke — Poeteäts — Handaeictmungen — Gute Gemälde —
Ankauf Deekauf
NEUE GALERIE
/AUNCHEN
Resiclenzstpaße 25
BERLIN
Leipzigepstpaße 124
Eingang Wilhelmstp 80a
/'Aeistepwepke
dep /^alepei
cles 19. und 20. Jahphundepts
Ankauf hoehpangigep Wepke
aus dem Leibl - und Diezkpeis
163