doch crbgelehnt werden. Einfach des-
halb, weil nran von der schiefen
Ebene, auf die durch alle diese Me-
thoden die soziale Hilfstätigkeit ge-
langt ist, herunterkomnren muß. Es
ist nicht wünschenswert, daß durch
neue Erfindungen das »Bettle
patent!«-Shstem vervollkommnet
wird. Wenn die freiwillige Hilfs-
bereitschaft der Besitzenden nicht
ausreicht für all die Leistungen, die
hente noch von der privaten Für-
sorge getragen werden, dann ist es
in jedem Sinn besser, dieses
Manko tritt klar zutage,
statt daß es durch mühevolle und
überdies peinliche und unwürdige
Mittel immer wieder verdeckt wird."
Dann könne man sich je eher je
besser auf andre Wege besinnen.
„Aber vielleicht würde auch das so-
ziale Verantwortungsgefühl selbst
durch einen endgültigen Bruch mit
dem Shstem nur gestärkt und be-
lebt werden. Es würde den Men-
schen dann die Möglichkeit einfach
genommen, auf billige und ange-
nehme Art zu sozialer »Pflichter-
füllung« zu gelangen. Es würde
ihnen viel nachdrücklicher nahege-
bracht, daß das Gemeinschafts-
leben Opfer schlechthin ver-
langt."
Anerfreuliche Einzelheiten von
den Blumentagen sind uns auf un-
sern ersten Aufsatz hin in Meuge
mitgeteilt worden. Auf die Ver-
hältnisse in der Heimindustrie, die
die Blumen liefert, deuteten wir
schon, was jetzt darüber an Tat-
sachen mitgeteilt wird, ist schlechter-
dings zum Grauen. Das Wider-
lichste aber ist, daß sich an verschie-
denen Orten die Geschäftemacherei
die Stimmung zunutze gemacht hat,
um durch „Spekulation in Blu-
men" auf Kosten der Heimarbeite-
rinnen, der Sammlerinnen und der
zu Beschenkenden zugleich die eig-
nen Taschen zu füllen.
Zum Buchdruckerftreit in
Berlin
<^n Scherls Druckerei in Berlin
Oentstand ein Streit zwischen
den angestellten Rotationmaschinen-
meistern und der Leitung der
Firma. In solchen Fällcn wird
das Tarifamt augerufen. Hier
wurde nach langen Verhandlungen
gegen die Wünsche der Angestell-
ten entschieden. Diese aber ver-
langten weiter kategorisch andres,
als ihnen zugebilligt war. Sie
streikten, als es verweigert wurde.
Das war Disziplinbruch, denn die
2. Iuliheft Ml
3« den Tages-
ereiguiffeu
halb, weil nran von der schiefen
Ebene, auf die durch alle diese Me-
thoden die soziale Hilfstätigkeit ge-
langt ist, herunterkomnren muß. Es
ist nicht wünschenswert, daß durch
neue Erfindungen das »Bettle
patent!«-Shstem vervollkommnet
wird. Wenn die freiwillige Hilfs-
bereitschaft der Besitzenden nicht
ausreicht für all die Leistungen, die
hente noch von der privaten Für-
sorge getragen werden, dann ist es
in jedem Sinn besser, dieses
Manko tritt klar zutage,
statt daß es durch mühevolle und
überdies peinliche und unwürdige
Mittel immer wieder verdeckt wird."
Dann könne man sich je eher je
besser auf andre Wege besinnen.
„Aber vielleicht würde auch das so-
ziale Verantwortungsgefühl selbst
durch einen endgültigen Bruch mit
dem Shstem nur gestärkt und be-
lebt werden. Es würde den Men-
schen dann die Möglichkeit einfach
genommen, auf billige und ange-
nehme Art zu sozialer »Pflichter-
füllung« zu gelangen. Es würde
ihnen viel nachdrücklicher nahege-
bracht, daß das Gemeinschafts-
leben Opfer schlechthin ver-
langt."
Anerfreuliche Einzelheiten von
den Blumentagen sind uns auf un-
sern ersten Aufsatz hin in Meuge
mitgeteilt worden. Auf die Ver-
hältnisse in der Heimindustrie, die
die Blumen liefert, deuteten wir
schon, was jetzt darüber an Tat-
sachen mitgeteilt wird, ist schlechter-
dings zum Grauen. Das Wider-
lichste aber ist, daß sich an verschie-
denen Orten die Geschäftemacherei
die Stimmung zunutze gemacht hat,
um durch „Spekulation in Blu-
men" auf Kosten der Heimarbeite-
rinnen, der Sammlerinnen und der
zu Beschenkenden zugleich die eig-
nen Taschen zu füllen.
Zum Buchdruckerftreit in
Berlin
<^n Scherls Druckerei in Berlin
Oentstand ein Streit zwischen
den angestellten Rotationmaschinen-
meistern und der Leitung der
Firma. In solchen Fällcn wird
das Tarifamt augerufen. Hier
wurde nach langen Verhandlungen
gegen die Wünsche der Angestell-
ten entschieden. Diese aber ver-
langten weiter kategorisch andres,
als ihnen zugebilligt war. Sie
streikten, als es verweigert wurde.
Das war Disziplinbruch, denn die
2. Iuliheft Ml
3« den Tages-
ereiguiffeu