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Zeichentischen.

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und glattgerieben, wurde Knochenstaub gestreut, so viel als eine halbe Bohne,
kurzerhand mit Speichel befeuchtet und mittels der Daumenfläche gleichmäßig
verschmiert, bis der Metallstift darauf haftete1. Waren die Zeichenversuche
schlecht ausgefallen, konnte man die Oberfläche abwaschen und leicht wieder
gründen. Cennini meint, daß auch Feigenholz gut sei, was auch Baldinucci in sein
Vokabular aufnimmt2.
Eine frühe Quelle, der
Kodex in Montpellier3,
enthältfürden angehen«
den Maler eine ähnliche
Vorschrift des Metalls
griffelzeichnens (cum
grafio eraminis = Kup>
ferstift), aber bereits
auf mit Kreidegrund
versehenen H olztäfeb
chen (in tabula lignea
incretata). Eine andere
Art waren jene schon
bei Plinius erwähnten,
mit Pergament übers
zogenenTäfelchen4, die
zu Cenhinis Zeit eine
Schichte aus Gips und
darüber eine aus Bleis
weiß besaßen und bei
Kaufleuten inVerwens
dung standen5. Es gab
auch solche für Tinte6.

Auf den losen Skizs
zenbuchblättern eines
unbekannten, heute
der Pollaiuolos Schule

' Ähnlich bei Jehan le Abb. 60. Florentiner Tafelchenzeichner des 15. Jahrhunderts.
Begue (Merrifield I, 275):

super tabulas busuli dealbatas. Das Buchsbaumholz wird bereits bei Properz III, 22 für
Täfelchen angeführt (vulgari buxo sordida cera fuit). Ebenso bei Hraban (Poet. lat. II, 190).
- Wattenbach, S. 67.

2 Baldinucci, Voc. 162 Tavolette conce; akune tavolette di legno, bossolo (Buchsbaum)
o di fico.

3 Wattenbach, S. 232, Anm. 1.

4 Plinius, Nat. hist. XXXV, 77.

5 Cennini K. 6. - Mathesius spricht 1564 von gefirnißten Pergamenttäfelchen (gefirnsten
pergamenenen tefelein) und meint damit solche in Leinöl getränkte, auf welche man
mit «bleyenen griffeln» schrieb (Bergpostille 145a). — Sandrart, T. A. I, S. 21.

6 Wattenbach, S. 57. - Im Ms. Mayerne wird unter: «Papier ä tablettes» (Rezept 55)
deren Herstellung beschrieben. (Berger IV, 153.)
 
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