E SAn
972 V.Dorftel
bant/ der Keyſets Caroli IV. Bruͤder war /
in Krteg verficl/ ſtunde Eduardus anf feines
Anvermandiens Seite / aber hatte auch
— L6,7. pa ⏑
— einem Matuferipto anführet/) nicht allein
gedachten ſeinen Vetter von des Braban-
kets Gefangenfchafft/ darein felbiger in eis
ner verlohrnen Schlacht gefaͤllen / gleich
nach dem Treffen mit ſeinen ankommenden
2 liberirte / ſondern auch den
Eicger ſelbſt / als einen Gefangenen / in des
; Übermundenen Haͤnde lieferte / allein da Er
nach der glucklichen Entreprife friſche Lufft
ſchopffen wolte / wurde er von einem der
Seinigen mit einem Pfeil meuchelmoͤrderi⸗
ſcher Weiſe dergeſtait geſchoßen / daß Er
nach zwey Tagen den 2— mu,
ſte. Er wurde zu dieſer Schlacht aus Hol⸗
land / allwo er mit Herzog Albrecht in Bey⸗
ern und Grafens in Hoͤlland Tochter / Ca⸗
tharinen / das Behlaͤger zu vollziehen ſich
vorgeſetzet hatte / beruffen / und alſo nach
dern Endigung / an ſtatt des Brautbettes /
ten/ weiln Sie folchergeſtalt zugleich Witt⸗
Lund Sungfer (eder / nach damahliger
‚ Mund-Art/ Nagd)war / nicht allein in dieſe
24 moet ſyn Godt gheklaecht /
Gedaͤchtniß auf thren Ermel ſticken laffen,
Eduardus (feind Wörte Pontani di&.L6.7.
249.294.) ab ipfis, quæ meditabatur, cha-
fibi'adhuc intadtz pro vitöria triumpho-
que‘, dolere & plangere domum' temift.
vtpote cujus inchoäta ſponſalia prius ad fü-
nebrem facem, quam nuptiafein pervene:
re, &qli lectum ingredi gehialem pararat,
‚. Jethum pravortens perfonam deponereVi-
tz cOEgit. Unde ſperata ejus — Ʒ⏑
illuftriffimi principis Alberti Bavari ,Hol:
laudiæ comitis filia, tam inopinato mariti
gelidetatiſſimi caſu perculla vidua jam &
mo evulgato reftata, eundem 'manicz ſuæ
intertum, utpote mœtoris ſui perpetuum
teſtem; circum geſtaſſe exinde hac forma
vernacule conceptum, memoratür. Nach
dieſem Todtesfall gelangte der bereits 12,
naldus wiederum zur NMegierung / welches
; e fich felbft in ſothaner feiner fogenannten
ehrlichen Sewahrfam vielmahls prophes
Cap. XXXV.
ceyet hatte / wiewohl ſolche Propheceyung
keinen langen Efleck gehaht / maßen der Pto
phet kaum drey Monate uͤberlebet. Tradit
Berchemius (ſchreibet Pontanus ferner /
dict. lib. 3. pag. 293:) hoc ei in carcere et-
iam num conſtituto, in animo non tantum
ſed in ore ſemper fuiſſe, & veluti vatem
prædicere ſolitum, ſed hd potiturum-
morte, antequam in ſolium ſui Pucatus pa-
cifice eſſet repoſiius Quod illı ſane ve-
riſſime contigit, ſed breviſſimi admodum-
temporis uſura. Nam €& carcere emiſſus
vigeſimo circiter quarto Auguſti menſis
die , vix ultra trimeſtre exinde ſuperfuit.
Und weiln ſelbiger eine Witbe / Mariam,
Herzog Johannfens UL in Brabant Toch -
ter / ohne Kinder hinterließ / mithin / wie ob⸗
zoge von Geldern / untergieng / ſo ſtunde ſo
woͤhl das Herzogthum Geldern / alg die
S. 7: batione ſucceſſionis —
de nun groſſer Streit: Die Bronchortiſche und *
Faction verlangte den jungen Herzog Wil · pyen æ
‚ oon Geldern jüngern Schwefter
ä Sohn/zum Oberhaupt / und weiln
ſelbiger noch unmuͤndig war / deſſen Vater /
vbermeltenſoon Eduardo aus der Gefangen⸗
ſchafft liberirten Herzog Wilhelmen / den
Aeltern; hingegen hielten die Heckeraner
dafuͤr / daß die altete Schweſter Mechtil-
gis; welche damahls Graf Johannſen von
Blois Gemahlin war / zur Succeſſion naͤher
ſey. Mitten unter dieſem diſputat kam
Keyſer Carl v. nach Achen / und obſchon
der Herzog von Zuͤlich / wegen gefaͤnglicher
Enthaltung Ihrer Najeſt. Bruders / ob⸗
genannten Herzog Wentzels von Luxem⸗
burg und Brabant / in Ungnaden bey ihrer
Herʒ
fie ſich doch / durch Interpolition einiger
Jeichs⸗Fuͤrſten / beſonders da Dero Herr
Druder ſofolt auf freyen Fuff heſleliet ur⸗
de / beguͤtigen und declarirten den jungen
Derzog von Sülich vor den rechtuaßigen
Erben des Herzogthums Geldern und der
Hraffſchafft Zutphen / weiln aber felbiger
obangeregter maſſen in der Unmündigkeit .
noch ſtunde / ſo wurde dem Vater als Coad
jutorn die Regierung zur Zeit aufgetra®
zen. uud weiln diefer Junge HYerzog Wil.
helm von Zuͤlich und neue Herzog von Gel⸗
dern nachgehends des Eduardi Braut gt⸗
heprathet/ fo’hat-Pontanus pag. 204- DAFÜr
ber diefe ſchoͤne Gedancken : Nec ip®@
Principi, nifi Gclri'ceDOmus‚äfociafi"—’°;;"{'t'tf
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bant/ der Keyſets Caroli IV. Bruͤder war /
in Krteg verficl/ ſtunde Eduardus anf feines
Anvermandiens Seite / aber hatte auch
— L6,7. pa ⏑
— einem Matuferipto anführet/) nicht allein
gedachten ſeinen Vetter von des Braban-
kets Gefangenfchafft/ darein felbiger in eis
ner verlohrnen Schlacht gefaͤllen / gleich
nach dem Treffen mit ſeinen ankommenden
2 liberirte / ſondern auch den
Eicger ſelbſt / als einen Gefangenen / in des
; Übermundenen Haͤnde lieferte / allein da Er
nach der glucklichen Entreprife friſche Lufft
ſchopffen wolte / wurde er von einem der
Seinigen mit einem Pfeil meuchelmoͤrderi⸗
ſcher Weiſe dergeſtait geſchoßen / daß Er
nach zwey Tagen den 2— mu,
ſte. Er wurde zu dieſer Schlacht aus Hol⸗
land / allwo er mit Herzog Albrecht in Bey⸗
ern und Grafens in Hoͤlland Tochter / Ca⸗
tharinen / das Behlaͤger zu vollziehen ſich
vorgeſetzet hatte / beruffen / und alſo nach
dern Endigung / an ſtatt des Brautbettes /
ten/ weiln Sie folchergeſtalt zugleich Witt⸗
Lund Sungfer (eder / nach damahliger
‚ Mund-Art/ Nagd)war / nicht allein in dieſe
24 moet ſyn Godt gheklaecht /
Gedaͤchtniß auf thren Ermel ſticken laffen,
Eduardus (feind Wörte Pontani di&.L6.7.
249.294.) ab ipfis, quæ meditabatur, cha-
fibi'adhuc intadtz pro vitöria triumpho-
que‘, dolere & plangere domum' temift.
vtpote cujus inchoäta ſponſalia prius ad fü-
nebrem facem, quam nuptiafein pervene:
re, &qli lectum ingredi gehialem pararat,
‚. Jethum pravortens perfonam deponereVi-
tz cOEgit. Unde ſperata ejus — Ʒ⏑
illuftriffimi principis Alberti Bavari ,Hol:
laudiæ comitis filia, tam inopinato mariti
gelidetatiſſimi caſu perculla vidua jam &
mo evulgato reftata, eundem 'manicz ſuæ
intertum, utpote mœtoris ſui perpetuum
teſtem; circum geſtaſſe exinde hac forma
vernacule conceptum, memoratür. Nach
dieſem Todtesfall gelangte der bereits 12,
naldus wiederum zur NMegierung / welches
; e fich felbft in ſothaner feiner fogenannten
ehrlichen Sewahrfam vielmahls prophes
Cap. XXXV.
ceyet hatte / wiewohl ſolche Propheceyung
keinen langen Efleck gehaht / maßen der Pto
phet kaum drey Monate uͤberlebet. Tradit
Berchemius (ſchreibet Pontanus ferner /
dict. lib. 3. pag. 293:) hoc ei in carcere et-
iam num conſtituto, in animo non tantum
ſed in ore ſemper fuiſſe, & veluti vatem
prædicere ſolitum, ſed hd potiturum-
morte, antequam in ſolium ſui Pucatus pa-
cifice eſſet repoſiius Quod illı ſane ve-
riſſime contigit, ſed breviſſimi admodum-
temporis uſura. Nam €& carcere emiſſus
vigeſimo circiter quarto Auguſti menſis
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Und weiln ſelbiger eine Witbe / Mariam,
Herzog Johannfens UL in Brabant Toch -
ter / ohne Kinder hinterließ / mithin / wie ob⸗
zoge von Geldern / untergieng / ſo ſtunde ſo
woͤhl das Herzogthum Geldern / alg die
S. 7: batione ſucceſſionis —
de nun groſſer Streit: Die Bronchortiſche und *
Faction verlangte den jungen Herzog Wil · pyen æ
‚ oon Geldern jüngern Schwefter
ä Sohn/zum Oberhaupt / und weiln
ſelbiger noch unmuͤndig war / deſſen Vater /
vbermeltenſoon Eduardo aus der Gefangen⸗
ſchafft liberirten Herzog Wilhelmen / den
Aeltern; hingegen hielten die Heckeraner
dafuͤr / daß die altete Schweſter Mechtil-
gis; welche damahls Graf Johannſen von
Blois Gemahlin war / zur Succeſſion naͤher
ſey. Mitten unter dieſem diſputat kam
Keyſer Carl v. nach Achen / und obſchon
der Herzog von Zuͤlich / wegen gefaͤnglicher
Enthaltung Ihrer Najeſt. Bruders / ob⸗
genannten Herzog Wentzels von Luxem⸗
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Druder ſofolt auf freyen Fuff heſleliet ur⸗
de / beguͤtigen und declarirten den jungen
Derzog von Sülich vor den rechtuaßigen
Erben des Herzogthums Geldern und der
Hraffſchafft Zutphen / weiln aber felbiger
obangeregter maſſen in der Unmündigkeit .
noch ſtunde / ſo wurde dem Vater als Coad
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