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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 18.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0303

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295

Aer König von Preußen ist nicht eigeno nach Possenhofen
gereist, um den König von Sachsen zu begrüßen.

Wenn es sich darum handelt, mittelstaatlichen Regenten preu-
ßische Complimente zu machen, da ist jeder Ort ein Possen-
hofen.

Onginelle Jnserate. „25 fl. Belohnung demjenigen, der mir ein
Darlehen von 10 fl. verschafst." — „Unterzeichneter, welcher an völligem
Kahlkopf litt, gebrauchte die Kölnische Kräuteressenz und von diesem
Augenblick an sind ihm keine Haare niehr aus g efallen." — „Ein
Mädchen mit langen Zeugnissen sucht einen Platz."

Aum eifersüchtigen Preußen sage ich tn Bezug auf Oestreich
nichts weiter, als:

„Thu' Geld in deinen Beutel!"

Iago,

schlechter Kerl aus „Othello".

-——

Privat-Kabel des Punsch.

Frankfurt. Der Bundestag macht 6 Wochen Ferien. Die
Bayer. Zeirung erklärt, daß Bayern nun erst recht in der
schleswig-holsteinischen Sache auftreten werde.

Paris. Der preußische Gesandte war bei einem Eisenbahnunfall,
erhielt jedoch keine Verletzung. Wcr so, wie Graf v. d. Goltz, es wagt,
„immerdar auf das Wohlwollen des Kaisers Napoleon zu vertrauen", dem
kann Nichts passiren.

Mecklenburg. Die Regierung trifft Vorkehrungen gegen die
Einschleppung des Nationalvereins. Die Grenzbehörden vigi-
liren aus alle inficirten Schriften. Wer im Verdacht steht, von
den Jdeen dieser Parthei angesteckt zu sein, der soll abgesperrt
und im Nothfall has lingerpathifch behandelt werden. Jn
der Hauptstadt kamen unter den gebildeten Ständen einige Oppo-
sitionsfälle vor, jedoch war es nur „Liberalismus nostras".
 
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