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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 18.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0371

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Marl. Was is dcnn das eigentlich: in Berlin sellen ja mehrere
Menschen total verschwunden sein?

Sepperl. Hab 's g'hört. Das sind wahrscheinlich solche Prens-
sen, die bereits in Deutschland ansgegangen sind.

Marl. Nichtig! D'rum sind f auch ganz spurlos verschwnnden.

Marl. Net wahr, in Frankfnrt haben s' anch eine Lotterie?

S epperl. llnd was sür eine!

Marl. Aber 's meiste Geld, glanb' ich, bleibt doch in Frankfurt
selber.

Sepp erl. Freilich. Heißt ja schon der erste Bürgermeister: Dr.
Gwinn er.

Marl. Das hab' ich gar net g'wnßt, daß es auch eine Jsar-
nire gibt.

Sepperl. Ja wohl! Jch hab' einmal eineir Hatschier, der g'fischt
hat, g'fragt: was da drinn' is? Und da hat er g'sagt: Nir'n!

Privat-Kabel des Punsch.

Mexico. Der Kaiser adoptirt den jungen Augustino Jtur-
bide zu seinem Deficit-Nachfolger. Allgemeine Beleuchtung mit
der Jnschrift: „Ei du lieber Augustino!"

Florenz. Jn Erwägung, daß doch nur ungefähr ein Drittel
der von der Cholera Befallenen stirbt, geräth der Finanzminister
Sella auf den Gedanken, jede günstig verlaufende Cholera-
Erkrankung mit einer Steuer zu belegeu. Man rechnet
darauf, daß die Genesenen gerne bezahlen werden uud der
Staatsschatz dadurch wenigstens momentan eiue ergiebige Unter-
stützung erhält.
 
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