Flechtwerk undurchlässig gemacht werden, so daß in
den Körben auch kleinteilige Stoffe wie Mehl oder Ge-
treide aufbewahrt werden konnten, ohne daß sie am
Boden des Korbes durchrieselten.
Nach der Zerstörung oder dem Zerfall der Körbe
haben sich die Gipslagen mit dem Negativabdruck des
Korbes häufig erhalten 204). Sie wurden in den Häusern
XIV (Raum CM) und XVII (Raum FL) festgestellt. Der
Boden eines Korbes in Raum C des Hauses auf der
Nordkuppe war nicht mit Gips, sondern mit Lehm ver-
schmiert worden. Als der Korb bei der Zerstörung des
Hauses verbrannte, wurde der Lehmverputz als Nega-
tivabdruck des Korbes gehärtet (Pfälzner 1988, 248,
Taf. 57d).
Die archäologisch feststellbaren, sekundären Belege
weisen darauf hin, daß Körbe ein nicht zu vernachlässi-
gendes Element der Vorratshaltung in den Häusern des
3. Jtsds. waren.
C II j: Steindeckel
In einigen Fällen wurden flache, runde Steine zur Ab-
deckung von Gefäßen verwendet (Abb. 98). Ein Beispiel
von 7 cm Durchmesser fand sich in Haus XIII (Raum
DC) von Tall Bderi.
C III: Erntearbeiten 205)
C III a: Erntemesser-ISicheleinsätze
Die überwiegende Zahl der Flintwerkzeuge aus den
Häusern von Tall Bderi sind Großklingen vom Typ der
sog. «Kanaanäischen Klingen» (vgl. Rosen 1983). Wahr-
scheinlich sind die Großklingen als Fertigprodukte an-
geliefert worden (s. u.). Nuklei finden sich nicht. Gele-
gentlich sind Nachretouchierungen an den abgenutzten
Schneideflächen erkennbar (Gebel, persönl. Mitteilung).
Nur diese sekundären Veränderungen der Klingen und
die Schäftungen scheinen am Ort ausgeführt worden zu
sein.
Die Klingen dienten als Einsätze für Sicheln bzw.
Erntemesser (Abb. 99). An vielen der Fundstücke haften
noch Bitumenreste an, die vom Schäften der Klinge
(z. B. in einem Holz- oder Hörnergriff) herrühren. Die
Großklingen kommen in zwei Varianten vor: a) mit
zwei Schneidekanten; b) mit einer Schneidekante und
einem stumpfen Rücken. Zahlreiche Stücke weisen
Sichelglanz auf, was ihre Verwendung zum Schneiden
von pflanzlichen Materialien (Getreide, Gräser, Schilf)
belegt. Die Klingen sind in ihrer Gesamtheit dem Be-
reich landwirtschaftlicher Aktivitäten zuzurechnen.
Erntemesser- bzw. Sicheleinsätze finden sich in vielen
Häusern von Tall Bderi. In Haus I (Raum N, Phase 8
und Hof Z, Phase 9d), in Haus III (Räumen AE und AC,
Phase 9cl), in Haus V (Räume BA und BK), in Haus XII
(Hof BZ), in Haus XIV (Raum CO) und in Haus XVII
(Räume FM und FL). Dabei ist zu beachten, daß die
Sicheln und Messer nicht in den Häusern benutzt wor-
den sind, sondern bei Nicht-Gebrauch dort aufbewahrt
wurden. Dies verdeutlicht nicht nur, daß die meisten
Haushalte in der Landwirtschaft engagiert waren, son-
dern daß sie auch im Besitz von landwirtschaftlichen
Produktionsmitteln waren. In diesem Zusammenhang
ist auch auf eine Bronzesichel in Haus II (Raum Q) hin-
zuweisen (s. Kap. 12.3: C IXd).
In den Wohnvierteln von Tall Meleblye wurden 11 Si-
lexklingen (Azzi 1993, 525, Pl. 201,6-10; 203,1.2.7)
gefunden. Es handelt sich meist um kanaanäische Groß-
klingen. Sichelglanz und Bitumenreste weisen darauf
hin, daß sie als Erntemesser-/Sicheleinsätze dienten
(ebenda 525).
Auch in Tall Chuera sind kanaanäische Klingen nach-
gewiesen. Beispiele sind bisher nur für den Bereich der
Unterstadt-Grabung publiziert (Orthmann - Klein -
Lüth 1986, Abb. 33,1-3). Ein großer Nukleus zeigt
an, daß in Tall Chuera auch eine Primärproduktion von
Flintwerkzeugen stattgefunden haben muß (ebenda
Abb. 33,4).
In Tall Haläwa A (Schicht 3) überwiegen unter den
Flintgeräten ebenfalls kanaanäische Klingen (Pruß,
1994; Meyer 1989, Abb. 27,10). Die einzelnen Klingen
sind auch dort zu Kompositsicheln zusammengesetzt
worden. Der Sichelglanz, der auf einer, manchmal auch
zwei Klingenkanten vorhanden ist, weist auch dort auf
ihre Verwendung im Bereich der Landwirtschaft. Ob-
wohl Silexknollen von bis zu 40 cm Durchmesser in un-
mittelbarer Nähe der Siedlung vorhanden sind, finden
sich in der Siedlung keine Nuklei. Die Primärproduk-
tion hat also auch in Haläwa nicht in den Häusern statt-
gefunden. Pruß nimmt an, daß sie außerhalb des Sied-
lungsgebietes, vermutlich vor der Stadt durchgeführt
wurde.
Ein vollständiger Überblick über die Fundstellen von
Klingen in Haläwa ist nicht möglich, da die Stücke nur
selektiv eingeliefert wurden (Pruß, 1994). Neben Fun-
den von Klingen in Gassen oder unsicheren stratigraphi-
schen Kontexten stammen räumlich zuweisbare Bei-
204) Diese scheibenförmigen Gipsobjekte sind nicht mit den zur Ab-
deckung von Gefäßen verwendeten Gipsscheiben zu verwechseln. Bei
den Korbabdrücken sind die einzelnen Fasern des Flechtwerkes zum
Teil vollständig von Gips umgeben, da der Gips die Innen- und
Außenseite des Korbbodens bedeckte.
2° 5) Fjjr jjg intensive Mitarbeit an diesem Kapitel danke ich
H.-G. Gebel.
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den Körben auch kleinteilige Stoffe wie Mehl oder Ge-
treide aufbewahrt werden konnten, ohne daß sie am
Boden des Korbes durchrieselten.
Nach der Zerstörung oder dem Zerfall der Körbe
haben sich die Gipslagen mit dem Negativabdruck des
Korbes häufig erhalten 204). Sie wurden in den Häusern
XIV (Raum CM) und XVII (Raum FL) festgestellt. Der
Boden eines Korbes in Raum C des Hauses auf der
Nordkuppe war nicht mit Gips, sondern mit Lehm ver-
schmiert worden. Als der Korb bei der Zerstörung des
Hauses verbrannte, wurde der Lehmverputz als Nega-
tivabdruck des Korbes gehärtet (Pfälzner 1988, 248,
Taf. 57d).
Die archäologisch feststellbaren, sekundären Belege
weisen darauf hin, daß Körbe ein nicht zu vernachlässi-
gendes Element der Vorratshaltung in den Häusern des
3. Jtsds. waren.
C II j: Steindeckel
In einigen Fällen wurden flache, runde Steine zur Ab-
deckung von Gefäßen verwendet (Abb. 98). Ein Beispiel
von 7 cm Durchmesser fand sich in Haus XIII (Raum
DC) von Tall Bderi.
C III: Erntearbeiten 205)
C III a: Erntemesser-ISicheleinsätze
Die überwiegende Zahl der Flintwerkzeuge aus den
Häusern von Tall Bderi sind Großklingen vom Typ der
sog. «Kanaanäischen Klingen» (vgl. Rosen 1983). Wahr-
scheinlich sind die Großklingen als Fertigprodukte an-
geliefert worden (s. u.). Nuklei finden sich nicht. Gele-
gentlich sind Nachretouchierungen an den abgenutzten
Schneideflächen erkennbar (Gebel, persönl. Mitteilung).
Nur diese sekundären Veränderungen der Klingen und
die Schäftungen scheinen am Ort ausgeführt worden zu
sein.
Die Klingen dienten als Einsätze für Sicheln bzw.
Erntemesser (Abb. 99). An vielen der Fundstücke haften
noch Bitumenreste an, die vom Schäften der Klinge
(z. B. in einem Holz- oder Hörnergriff) herrühren. Die
Großklingen kommen in zwei Varianten vor: a) mit
zwei Schneidekanten; b) mit einer Schneidekante und
einem stumpfen Rücken. Zahlreiche Stücke weisen
Sichelglanz auf, was ihre Verwendung zum Schneiden
von pflanzlichen Materialien (Getreide, Gräser, Schilf)
belegt. Die Klingen sind in ihrer Gesamtheit dem Be-
reich landwirtschaftlicher Aktivitäten zuzurechnen.
Erntemesser- bzw. Sicheleinsätze finden sich in vielen
Häusern von Tall Bderi. In Haus I (Raum N, Phase 8
und Hof Z, Phase 9d), in Haus III (Räumen AE und AC,
Phase 9cl), in Haus V (Räume BA und BK), in Haus XII
(Hof BZ), in Haus XIV (Raum CO) und in Haus XVII
(Räume FM und FL). Dabei ist zu beachten, daß die
Sicheln und Messer nicht in den Häusern benutzt wor-
den sind, sondern bei Nicht-Gebrauch dort aufbewahrt
wurden. Dies verdeutlicht nicht nur, daß die meisten
Haushalte in der Landwirtschaft engagiert waren, son-
dern daß sie auch im Besitz von landwirtschaftlichen
Produktionsmitteln waren. In diesem Zusammenhang
ist auch auf eine Bronzesichel in Haus II (Raum Q) hin-
zuweisen (s. Kap. 12.3: C IXd).
In den Wohnvierteln von Tall Meleblye wurden 11 Si-
lexklingen (Azzi 1993, 525, Pl. 201,6-10; 203,1.2.7)
gefunden. Es handelt sich meist um kanaanäische Groß-
klingen. Sichelglanz und Bitumenreste weisen darauf
hin, daß sie als Erntemesser-/Sicheleinsätze dienten
(ebenda 525).
Auch in Tall Chuera sind kanaanäische Klingen nach-
gewiesen. Beispiele sind bisher nur für den Bereich der
Unterstadt-Grabung publiziert (Orthmann - Klein -
Lüth 1986, Abb. 33,1-3). Ein großer Nukleus zeigt
an, daß in Tall Chuera auch eine Primärproduktion von
Flintwerkzeugen stattgefunden haben muß (ebenda
Abb. 33,4).
In Tall Haläwa A (Schicht 3) überwiegen unter den
Flintgeräten ebenfalls kanaanäische Klingen (Pruß,
1994; Meyer 1989, Abb. 27,10). Die einzelnen Klingen
sind auch dort zu Kompositsicheln zusammengesetzt
worden. Der Sichelglanz, der auf einer, manchmal auch
zwei Klingenkanten vorhanden ist, weist auch dort auf
ihre Verwendung im Bereich der Landwirtschaft. Ob-
wohl Silexknollen von bis zu 40 cm Durchmesser in un-
mittelbarer Nähe der Siedlung vorhanden sind, finden
sich in der Siedlung keine Nuklei. Die Primärproduk-
tion hat also auch in Haläwa nicht in den Häusern statt-
gefunden. Pruß nimmt an, daß sie außerhalb des Sied-
lungsgebietes, vermutlich vor der Stadt durchgeführt
wurde.
Ein vollständiger Überblick über die Fundstellen von
Klingen in Haläwa ist nicht möglich, da die Stücke nur
selektiv eingeliefert wurden (Pruß, 1994). Neben Fun-
den von Klingen in Gassen oder unsicheren stratigraphi-
schen Kontexten stammen räumlich zuweisbare Bei-
204) Diese scheibenförmigen Gipsobjekte sind nicht mit den zur Ab-
deckung von Gefäßen verwendeten Gipsscheiben zu verwechseln. Bei
den Korbabdrücken sind die einzelnen Fasern des Flechtwerkes zum
Teil vollständig von Gips umgeben, da der Gips die Innen- und
Außenseite des Korbbodens bedeckte.
2° 5) Fjjr jjg intensive Mitarbeit an diesem Kapitel danke ich
H.-G. Gebel.
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