Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — N.S. 1=17.1895

DOI Heft:
Nr. 1-2
DOI Artikel:
Wiedemann, Alfred: Varia
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12253#0033

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zeit wird gelegentlich1 der Baam durch eine von Zweigen umgebene Frau ersetzt. Die
Becleutung des Bildes bat; so viel ich sehe, Maspero* zuerst klar gestellt. An dem
Wege von dieser Welt zu.ni Jenseits, also im Westen, stand ein Baum, aus dem die hier
weilende Gottheit der in die Ewigkeit wandernden Seele Speise und Trank darbot.
In Folge dieser Rolle, die sich zimieist in einer Sykomore abspielt, erhielten Hathor
und Nut den Beinamen « Herrin der Sykomore » und niclit etwa, wie E. Meyer3
meinte, von der Sykomore aus mâfek, aus der nach Tb. cap. 109, 1. 3 = 149 1. 7
Ra hervortritt, und die Meyer dem Himmelsbaum der iiidôgermariîschen Sagen
gleichstellte\

Der Inhaber des Reliefs scheint sonst nient bekannt zu sein; eincn sehnlichen

ja

Vokalreiclien Namen trug der Prophet deQ Amon [j ^ einer Turiner Stèle

(Lieblem, Dict. des noms, 810); der Tempel der Sexet ist vermuthlicli der von dem
Koériig Sahurâ der 5 Dyn. gegrûndete, zu Memphis, allem Ans ch eine nach in derNsehé
des Serapeums gelegene Bau 5.

10. Kleine oben abgerundete Stèle. Samml. Kestner Nr. 20,19-20 Dyn. Unter dem
Zeichen des Himmels hockt der Ibiskœpfige Thoth auf dem Zeichen <^=3, auf seinem
Ilaupte Mondsichel und Sonnenscheibe, auf den Knieen ^ tragend. Vor und hinter ihm
je eine stehende Gestalt, welche einen Arm zu ihm erhebt, den andern schrseg nach

1. Berlin. Stèle 2118 (241) aus der Ptolemaeerzeit; Lanzone, Dis. di Mit., pl. 154.
4 2. Études de Mythologie, t. II, p. 223 sqq.

3. ÂEg. Z., 1877. S. 156 f.

4. Vgl. fur die thatsaechliche Bedeutung dieser Sykomore-die thebaischen Texte bei Naville II, p. 247, 385
reden bei dieser Gelegenheit œfters von 2 Sykomoren-Wiedemann, JE y. Z. 1878 S. 101. In dem Hymnus an
Hatbor eines Dubliner Papyrus (éd. Pierret, Ét. égypt., p. 83 sq ; Naville, Tb. I, p. 212) ist von der gieiehen
Sykomore, niebt von der Sykomore der Hatbor, die Rede, Es heisst bier : Icb komme lobpreisend die Herrin der
Unterwelt (Hatbor), um zu erfreuen das Herz dessen der in ibr (der Unterwelt) ist (d. h. des Sonnengottes).
Gegeben sind der Himmel und beide Lsender dem Horus (der Morgeusonne). Icb bin unter der Sykomore
am Tage seines Aufganges. » Der Baum stand demnaeb im Osten an der Stelle, an weleber die Sonne aufging.

5. An der Lesung der Gôttinnennamens Seyet (vgl. Renouf, Proc. Soc. Bibl. Arc/i., t. XII, p. 346, 365 sqq.

und 1 [JEy. Z., 1872, S. 121 f. ; 1868, S. 103; Lanzone, Dis.

di Mit., pl. CCCLXIII, 1) festhalten zu mùssen. Wenn dem gegenùber Erman (AEgypten, S. 363; JEg. Z., 1891,
S. 38) den Namen Seymet gelesen bat, weil ein etymologisierender Text (Destruction des hommes, 1. 14-15)
den Namen der Gœttin mit dem Worte seyem « in Besitz nebmen » zusammen bringt, so kann soieber An-
gabe keine bindende Beweiskraft zugeschrieben werden. Einmal kùmmern sich dièse Texte wenig um die
genaue Form der Worte, sondern suchen nur allgemeine /Ehnlichkeiten, so dass beispielsweise der gleiche

Text (1. 72-73) ( _oj^--c^ âàh « Moud » (copt. S. oo£, M. ibgj mit ( <CX ^ ^_^ ành « umgebeu »

(M. oit^ sepimeutum) zusammenbriugt. Ferner kœnnte bei dieser Etymologie nicht an den Namen, sondern
einen Titel der Gôttin gedacht sein; es wùrde sich dann um das Wort seyem-it (fur die Lesung des Zeichens

y se/^em, nicht )(em, vgl. bereits JEg. Z., 1867, S. 32; 1868, S. 17) «die màcbtige » und nicht um seyem
« in Besitz nehmen » hancteln und ein Zusammenwerfen der ursprùnglich verschiedenen, gelegentlicb freilich

glaube ich angesichts von Varianten wie

bereits von den alten /Egyptern verwechselten Zeichen y und Y mit im Spiele sein. — Als zweite Instanz

fur die Lesung Seyniet ist ein Pyramidentext angefùhrt worden, in dem Pepi I, 1. 63,

1. 84,

, Râ-mer-en,

bat. Allein, hier hat man es nur mit einer Haplographie zu thun ; der Schreiber batte

G

zu schreiben, liess ein m aus und schrieb

(1

Dass seyrnet hier die richtige Form

ist, zeigt Pepi II, 1. 91, welcher die Lesung des Pepi I giebt und der Zusammenhang, welcher stets von dem
spricht.
 
Annotationen