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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — N.S. 1=17.1895

DOI Heft:
Nr. 1-2
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Wiedemann, Alfred: Varia
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https://doi.org/10.11588/diglit.12253#0037

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varia

15

17. Unter clen kleinern Denkmselern des Kestner-Museums ist vor allem beachtens-
werth eine bereits von Lepsius (Chron., S. 136, Anm. 5) and Wilkinson (M. and C,
V, p. 11) erwsehnte, hûbsch gearbeitete, stehende Statuette der Saitenzeit aus grùn
glasirtem Thon. Dièse weibliche Ibiskœpfige Figur lsesst beide Arme an den Seiten des
Koerpers herabhsengen, ihre Krone ist abgebrochen. Sie stellt einen weibliclien Thoth
darund dies bestsetigt in gewissen Sinne die Angabe des Pliitarch, De Iside, 43, Selene
habe in iEgypten eine cp%iç àp^voflfyXVs und steht in Zusammenhang mit der von Spartian,
Caracallus, c. 7 verzeichneten Notiz : « Quamvis Graeçi vel /Egyptii eo génère quo
feminam hominem etiam Lunam deum dicant, mystice tamen deum dicunt. » In alter
Zeit ist Thoth stets mamnlich, die Bildnng einer weibliclien Parallelfigur wird ein
Ausfluss der Tendenz der Saitenzeit sein, jeder mànnlichen Gœttergestalt ein weib-
liches Complément zur Seite zu stellen, wie dies mit Râ-t, Tum-t, Hor-t u. a. ge-
schehn ist, deren kùnstliche Construirung noch der Umstand zeigt, dass keine unter
ihnen einen Mvthus zu entwickeln vermocht hat.

*j

18. Im Muséum zu Salisbury befindet sich eine gut gemalte, oben abgerundete
Holzstele mit klar aufgezeichneten Hieroglyphen. Zu oberst die gefliigelte Sonnen-
scheibe mit den Schlangen, links und rechts bezeichnet als ^. Darunter der Todte
vor den stehenden Gœttern Râ, Osiris, Isis, Nephthys und den 4 Todtengenien. Dann

die Inschrift

AAAAAA

CI

(Brugsc

Zu ( wsere das Wort { ^j^^^ l ^ (< Einschneider von Inschriften »
ï, W., 132; S., 153 f.) zu vergleichen.

19. Eine sehr intéressante Inschrift aus Kuft hat Daressy in diesem Recueil,
XVI, p. 44, verœffentlicht. Da sich der Herausgeber mit ihrer Wiedergabe in Ma-
juskeln begnûgt hat ohne Weiteres hinzuzufùgen, so moechte ich mir hier einige Bemer-
kungen gestatten. Der Text selbst lautet unter Beifùgung der Lesezeichen :

xwv kyyïktùv 'EfJisaTjVot aViOïjxav. (2) NoqÏi; xov àp^etspéa âidvoaiv b> xrj xaX?i Tjjjupa. Mï}<t0t) (3) Apxêfa.
Bàcr[a-]oc er^pa^ev [xeyàXip xii^ :wv à-yyéXtov. (4)'ï*ràp ctoj Trjpî ce <; lîjç oàiÇiaXa-rJwvd.ç Xsy y raXXcxîjç scat a't'Xaç
(5) 'PtXTjaxwv xwv u-o 0ùtxxa)p1vov TtpatrcoffiTQy (6) exou; uv;vàî (7) Acoou et. Das Datlim, welches

nach syrischer Sitte retrograd geschrieben ist, ist 627 der Seleucidensera • der genannte
Tag f se lit, da der Lous der letzte Monat des makedonischen Kalenders ist, in den Sep-
tember 316 n. Chr. Ein Emesener findet sich bereits in einer eeltern Inschrift in JEgyp-
ten im Jahre 168 n. Chr. crwsehnt (C. /. Lat. ,111,1, Nr. 67), doch war er nur ein Besu-
cher des Landes, dessen Heimath fur das Erscheinen semer Landsleute in unserer
Inschrift nicht als Erklœrung beigezogen werden kann. Das Auftreten derselben ist.
auffallend, da von einem Stationieren von Emesenern im Nilthale ebenso wenig etwas
bekannt ist wie von einem solchen von Theilen der Legio III Gallica, welche stehend in
Phœnice lagerte, wsehrend in /Egypten unter Marcus und noch unter Honorius die
Leg. II Traiana. in letzterer Zeit ausserdem Leg. I Maximiana, I und II Valentiniana,
 
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