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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 34.1912

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Nr. 1-2
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Hoffmann-Kutschke, Artur: Iranisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.12745#0012

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ergreift, = Thraëtaona = Keresâspa ist, so ist 'dreimal die selbe Gestalt gemeint, die
dreimal in den 3 Nâchteri, wo der Mond nicht scheint, vor der Neusichel, nach ihm
greift. Wenn es also richtig wâre zu ùbersetzen « als die erste (= der 1. Teil der)
Herrlichkeit entwich... von Yama (— Yima),... erhaschte jene H. (den 1. Teil?)
Mithra » u. s. w., dann wûrde Yama davon nur noch 2/3 gehabt haben, Mithra
schon 1/3 ; beim 2. Maie wùrde Yama noch 1/3 verlieren : « als die zweite (= der 2.
Teil der) Herrlichkeit entwich... » ùbersetzen Bartholomae-Wolff ; jetzt hâtte den 2.
Teil Thraëtaona erlangt, oder — nach Hùsing — hâtte dieser Thraëtaona = Mithra 2/3;
«als die 3. (~ der 3. Teil der) Herrlichkeit entwich)), wiirde ihn Keresâspa erlan-
gen ; d. h. nach dem AwTesta hâtte er 1/3 ; nach Hùsing hat Keresâspa = Thraëtaona
=±: Mithra aile 3/3. Wahrscheinlich ist nun gemeint, dass « dreimal » das Farna ent-
wich; «beim 1. Maie» erlangt es Mithra, der doch, wenn er nichtgleich Thraëtaona
= Keresâspa wâre, den grôssten Teil oder das ganze Farna hâtte erhalten mùssen,
er, der Gott, der richtig an i. Stelle steht; beim 2. Maie erlangt es Thraëtaona, beim 3.
Maie Keresâspa, d. h. immer derselbe. Bartholomae-Wolff haben hierzu nichts be-
merkt und nichts gemerkt.

In Iast 5; 37, 38 ûbersetzt Wolff Pathana, den Namen der Feindin des Helden,
mit « breit(e Erde) », so dass die Stelle verfeb.lt ist «dass ich das Haus des Drug-
genossen im Laufe erreiche (auf der Erde hier), der breiten runden fernbegrenzten » ;
statt dessen muss es heissen : « dass ich komm zum Hause Pathanas, der Druggenossin,
der gekrùmmten, endlos langen ». Hier ist die clrachengestaltige Feindin des Helden
gemeint. So, wie oben die Mondgeschichte als bei Bartholomae-Wolfï verdreht erkannt
wurde, so sindauch an anderen Stellen die Mondmotive nicht bemerkt; so z. B. Iast 14;
29-32/33 muss es heissen « (Wrthra-gna schenkte die Sehkraft), die an sich hat cler
Hûhnerweib, cler von dem 9. Lande lier ein Stùcklein [Fleisch erblicken kann»;
Wolff hat « . . .noch ûber acht Lande hin » und dazu die Anmerknng « eigentlich : aus
dem 9. Lande ». Ich frage nun, warum will Wolfï dièse 9 verschwinden lassen? Auch
in Iast 19, 77 ist bei Wolff eine nava «9» verschwunden ; sie ist mit « durchaus
nicht » wiedergegeben. Hùsing hat vôllig Recht, wenn er in seiner « Iranischen
Ùberliefernng 0 (1909, Hinrichs, Leipzig) sagt : «es scheint fast, als ob die Awesta-
erklârung ebenso vor cler Neunzahl zurùckgeschreckt wâre, wie die Mythenerklârung
nachweisbar vor dem Monde». Leider hat Wolff dièse Arbeit nicht zu Rate gezogen;
er hâtte sonst vieles richtiger gehabt, statt Haoma an einigen Stellen (Iast 9, 17 und
17, 37 etc.) die Hûmâja, in Iast 19, 44 statt Anra Mainjusch und Spenta M. den
Dahâka und Ahura u. s. w.

Betrefîs der 3 (bei dem Entweichen des Farna) und 9 (auch 9 Sôhne der Pathana,
die ich als Pathwana = Fafnir — Python, Drache stellte, gibt es) erinnere ich an
L. von Sc/irôders treffliche Arbeit « Die Wurzeln der Sage vom heiligen Gral »
(Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wiss.; 1910; vom 6. Juli, Wien), worin
er deren Ursprung in der Mondsichel = Bêcher etc. sieht und die grôssere Wichtig-
keit des Mondes vor der Sonne betont (S. 30, 34, 35, 37 Anm. 1; 38, 55, 58, 62, 83).

Es ist aber jedenfalls sehr verdienstvoll, dass Wolfï der Wissenschaft dièse
 
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