Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]: Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein (7.1903-1904)

Otto Zokn-ketliel.

Lilä unverstsnälick wirlct. Ls ist ein Lkristus-
Icopf, üer suf ein Zrökeres Werlr äes Mnxen
Xünstlers kinöeutet, in üern er sick selbst
nin stsrksten 2U Aeben kofft. IVInn knäet ein
üernrtiAes „Lebenswerlr" Zernüe bei bexnbten
^lenscken okt nls ein kkLntorn, üns, üer eixnen

LeZLbunAunclbleiAunA wiüerspreckenü,
sick irn ersten Lrausen äer ^ünZIinZs-
seele kestset^t, nnckker in /Vnlüuken
unü LeitensprünZen seine beste Lrnkt
in IVnspruck nirnrnt unü so, nn-
sckeinenü von keinrnenäer Wir!run§,
üock wieüer äie brennenüe ^sclcel
ist, üie irnrner wieüer übsr üie kleinen
Lrkol^e 2urn Oroken kinlsucktet.
IVIsncken ZelinZt es, wie Qoetke in
seinein „I'nust", es iin reiken V/Innnes-
nlter unter Oack ^u brinZen unä üsnn
in Wnkrkeit ein Oebenswerlc 2u Zeben,
nnclern wirü es ^urn Verkün^nis, wie
Kleist sein „I^obert Quiscnrü". Oer
Mn§e Künstler wirü es erleben inüssen,
ob er sick ZeriwunAen küklt, von
seinein nukerstekenüen Lkristus ab-
riulnssen, ocler ob er ikn beswin^t.
In cler Oeutsck-nntionnlen ^usstellunA
xu Oüsseläork 1902 kin§ eine erste
k'ruckt clieser Lürnpke: ,.Oer Irnurn
cles Wöckters", ein 8ilü, äns viel
beläckelt wurcle, nber nls Lönnen bis-
ker clock üns Häckste wnr, wns cler
MN§e Xünstler leistete, inüein es §e§en
öie unbeweZte Ruke seiner übriZen
IVrbeiten eine Lewe§un§ in )ener
xroüen I?uke ^eiZte, wie sie vor cler
innerlicken /Vnsckauunx ersckeint. Ob
sick cler Lünstler in äieser Ricktun^
weiter entwiclceln wircl uncl lcnnn,
wsre nb^uwnrten: rnir wnr es eines cler weni§en
Lilcler in clieser /VusstellunZ, vor clern ick irnrner
wieüer betrolken stnncl, nls vor einer Luncle von
)ener inneren Welt, cleren Ltiinrne nck in so
weni^en Xunstwerlcen unserer 2eit 2U tönen
verinLZ. W. Lckäker.

^ValiäluliASli äer OeäiLlite 0orir3.ä ^eräiliLliä Ne^ers.

Von lleinrick IVIoser.

V/ir inacken kier nock einrnnl nuk ein vor-
^üxlickes 6uck nufinerlcsnin, clns wir sckon in
unserern Lckwei-erkekt, ^nkr§3n§ III, Hekt 10/n
erwäknten: Wnncllunxen üer Qeclickte Lonrnc!
reröinLncl ^leziers. (Verln^ von Q. Hnessel,
Leip^ix.) blickt, weil es etwn nur üern Ver-
stsnönis Lonrncl rerclinLncl IVIezcers uncl seiner
Qeclickte öient, sonclern weil es einen seltenen
Iknbliclc in clie Icünstleriscke /^rbeit eines Oickters
überknupt xewäkrt. In cler 8etrncktun§ eines
Lilcles sincl wir keute ru einer nuslcörnrnlicken
Lcköt2un§ äer rnLleriscken Vor-üxs ^elnnxt, —
vö1Ii§ nd§eseken vorn Inknlt —, wie wenixe nber
wissen üie üickteriscke IVlalweise ru scküt^en.
Hier soll nickt etwn cler so^ennnnten ?oetilc
init ikrern unsinnixen LnIInst von Versküken uncl
ullen rnö^Iicken kLeiinnrten clns Wort Zereclet

weräen. Qeraäe clns IVloserscke 8uck ^eixt öeut-
lick, wie sick cler Oickter uus clen kerlcörnrn-
licken I'esseln bekreit, urn kür seine /Vnscknu-
un§en, unbelcüinrnert urn ulle Lckulüstketilc, clen
rkzitkrniscken XlnnA uncl clie LckInAlcrust cler
Worte 2u erreicken, wobei rnan verAnü^Iick
^usiekt, wie er clie soAennnnte „Qeäicktkorin"
Ltüclc kür Ltüclc ^ertrürninert. Linern knncl-
kesten /Vstketilcer rnull eixentlick ein IVIe^ersckes
Qeclickt wie ein Ltüclc?rosn vorlcorninen. Oncl
clns wäre insokern lcein so ^rolles Verseken, uls
clie Qren^en cler so^ennnnten ,.?oesie" uncl cler
„?ros3" sick §ennu so verwiscken wie so
-ieinlick ulle LckncktelbeZriffe. Lin soxennnntes
Qeclickt lcnnn — vorn Oickteriscken einrnul
ALN2 ubxeseken, nlso rein tecknisck ^enoininen —
trotr: nller re^elreckten Versküke uncl öer reinsten

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