Anton Burger. Aite Straße.
Künstlern wie Runge, Wasntann tind Niederee die ge-
bührende Stellung zu erobern, so ware ihr Aweck schon
erfüllt. Geschehen konntc aber solche Erhöhung nur auf
Grund cmsigsier Einzelforschung begeifierter Forscher
und Sammler. (Jn diesem speziellen Falle waren es
Lichtwark, Grönvold und Paul
Kaufmann.) Die lokale For-
schung hat die wichtige Auf-
gabe, der allgemeinen Kunfi-
geschichte die Wege zu bahnen.
Sind wir seit 1906 auf
diesem 'Wege betrachtlich wei-
ter gekommen? Die Frage
muß auch nach genauer Prü-
fung der Sachlage verneint
werden. Auf den Universitä-
ten, die hier die Führung zu
übernehmen hätten, gilt die
neuere Kunfigeschichte immer
noch ein wenig als Stiefkind.
Bor allem aber müßte, dies
ifi meine fesie Überzeugung,
die Geschichte der lokalen
Schulen überall in so muster-
gültiger Weise vorbereitet und
durchgeführt werden, wie es
für Frankfurt in Weizsäckers
und Dessoffs „Kunst und Künst-
ler in Frankfurt a. M. im
19. Jahrhundert" (1907 bis
1909) geschehen ist. Bevor nicht
für Dresden, Düsseldorf, Mün-
chcn, Weimar usw. diesc sondernde und ausglcichende
Arbeit geleistet worden ist, der zahlreiche retrospektive
Ausstellungen von örtlicher Begrenzung vorausgehen
müßten, ist jede allgemeine Geschichte der deutschen
Malerei der Neuzeit verfrüht. Mit welchen Schwie-
rigkeiten diese so notwendige
Borarbeit verbunden ist, wur-
de ich allein für Düsseldorf
gewahr, als ich für die von
Archivdirektor Jos. Hansen in
Köln herausgegebene Jubilä-
umsgabe „Die Rheinprovinz
1815 bis 1915" übernommen
hatte, die Entwicklung der neue-
ren rheinischen Malerei und
Plastik zu schildern. Es fehlt
hier eigentlich an allem. Am
gefährlichsten wirken pseudo-
wissenschaftliche Vorarbeiten,
die verhüllt oder unverhüllt lo-
kalem Patriotismus schmeicheln
oder sonst eine besondere Ten-
denz verfolgen.
Jn den älteren Jahrgan-
gen der „Rheinlande" ist häu-
fig auf zu Unrecht vergessene
oder von der Forschung ver-
nachlässigte Künstlercrscheinun-
gen hingewiesen worden, ich
erinnere nur an die Llufsätze
des Herausgebers über te Peerdt
oder Fortlages über den aus-
gezeichnetcn Landschafts- und
Tiermaler Seibels. Hier ist
Künstlern wie Runge, Wasntann tind Niederee die ge-
bührende Stellung zu erobern, so ware ihr Aweck schon
erfüllt. Geschehen konntc aber solche Erhöhung nur auf
Grund cmsigsier Einzelforschung begeifierter Forscher
und Sammler. (Jn diesem speziellen Falle waren es
Lichtwark, Grönvold und Paul
Kaufmann.) Die lokale For-
schung hat die wichtige Auf-
gabe, der allgemeinen Kunfi-
geschichte die Wege zu bahnen.
Sind wir seit 1906 auf
diesem 'Wege betrachtlich wei-
ter gekommen? Die Frage
muß auch nach genauer Prü-
fung der Sachlage verneint
werden. Auf den Universitä-
ten, die hier die Führung zu
übernehmen hätten, gilt die
neuere Kunfigeschichte immer
noch ein wenig als Stiefkind.
Bor allem aber müßte, dies
ifi meine fesie Überzeugung,
die Geschichte der lokalen
Schulen überall in so muster-
gültiger Weise vorbereitet und
durchgeführt werden, wie es
für Frankfurt in Weizsäckers
und Dessoffs „Kunst und Künst-
ler in Frankfurt a. M. im
19. Jahrhundert" (1907 bis
1909) geschehen ist. Bevor nicht
für Dresden, Düsseldorf, Mün-
chcn, Weimar usw. diesc sondernde und ausglcichende
Arbeit geleistet worden ist, der zahlreiche retrospektive
Ausstellungen von örtlicher Begrenzung vorausgehen
müßten, ist jede allgemeine Geschichte der deutschen
Malerei der Neuzeit verfrüht. Mit welchen Schwie-
rigkeiten diese so notwendige
Borarbeit verbunden ist, wur-
de ich allein für Düsseldorf
gewahr, als ich für die von
Archivdirektor Jos. Hansen in
Köln herausgegebene Jubilä-
umsgabe „Die Rheinprovinz
1815 bis 1915" übernommen
hatte, die Entwicklung der neue-
ren rheinischen Malerei und
Plastik zu schildern. Es fehlt
hier eigentlich an allem. Am
gefährlichsten wirken pseudo-
wissenschaftliche Vorarbeiten,
die verhüllt oder unverhüllt lo-
kalem Patriotismus schmeicheln
oder sonst eine besondere Ten-
denz verfolgen.
Jn den älteren Jahrgan-
gen der „Rheinlande" ist häu-
fig auf zu Unrecht vergessene
oder von der Forschung ver-
nachlässigte Künstlercrscheinun-
gen hingewiesen worden, ich
erinnere nur an die Llufsätze
des Herausgebers über te Peerdt
oder Fortlages über den aus-
gezeichnetcn Landschafts- und
Tiermaler Seibels. Hier ist