Adam Antcs. Frau Kurt Wolff.
Der Bildhauer Adam AnteS.
W
>.ie der Tanz den Jnbegriff bildet aus musi-
kalisch-rhythmischer und auü mimisch-dekla-
matorischer Darstelüing, so steht Plastik der
zwcckgebundenen Architektur und der darstellenden
Malerei in gleicher Weise nahe. Tanz und Plastik
schcinen daher berufen, das Ergebnis der Schwesterkünste
zusammenfassend zu letzter, das Epochale vereinender
Ausprägung zu bringen. Wenn Architektur den Stamm
dcr bildenden Kunst bedeutet und Maferei die Blüten
bringt, dann ware Plastik die reife, runde, die Kraft
ini Kerne bergende Frucht dieses Baumes. Aus der
Antike wie der Gotik, aus Renaissance und Barock ragen
Bildwerke auf, die alles in sich schließen, was das Aeit-
alter an Rhythmisch-Tektonischem und Psycho-Drama-
tischem gewollt. So eindeutig auch Architektur den
Slilbegriff erhellt und so vielseitig Malerei über die
Lebensprobleme sich verbrcitet, Plastik in ihrer rein-
sten Auspragung schließt beides zusammen. Kein
Wunder, daß die Entwicklungskurve der Plastik im
neunzehnten Jahrhundert sich am tiefstcn senkt, der
nachhaltigsten Depression unterliegt und erst spat sich
lvieder zu heben beginnt, nachdem Architektur und
Malerei von der außersten Vereinseitigung sich langst
abgekehrt haben. Bildhauer im eigentlichen Verstand
haben wir daher auch noch immer nur ganz wenige,
die, ohne ins Akademisch-Doktrinäre klassischer Asthe-
tik zu verfallen, den Jmpressionismus überwunden
haben.
185
Der Bildhauer Adam AnteS.
W
>.ie der Tanz den Jnbegriff bildet aus musi-
kalisch-rhythmischer und auü mimisch-dekla-
matorischer Darstelüing, so steht Plastik der
zwcckgebundenen Architektur und der darstellenden
Malerei in gleicher Weise nahe. Tanz und Plastik
schcinen daher berufen, das Ergebnis der Schwesterkünste
zusammenfassend zu letzter, das Epochale vereinender
Ausprägung zu bringen. Wenn Architektur den Stamm
dcr bildenden Kunst bedeutet und Maferei die Blüten
bringt, dann ware Plastik die reife, runde, die Kraft
ini Kerne bergende Frucht dieses Baumes. Aus der
Antike wie der Gotik, aus Renaissance und Barock ragen
Bildwerke auf, die alles in sich schließen, was das Aeit-
alter an Rhythmisch-Tektonischem und Psycho-Drama-
tischem gewollt. So eindeutig auch Architektur den
Slilbegriff erhellt und so vielseitig Malerei über die
Lebensprobleme sich verbrcitet, Plastik in ihrer rein-
sten Auspragung schließt beides zusammen. Kein
Wunder, daß die Entwicklungskurve der Plastik im
neunzehnten Jahrhundert sich am tiefstcn senkt, der
nachhaltigsten Depression unterliegt und erst spat sich
lvieder zu heben beginnt, nachdem Architektur und
Malerei von der außersten Vereinseitigung sich langst
abgekehrt haben. Bildhauer im eigentlichen Verstand
haben wir daher auch noch immer nur ganz wenige,
die, ohne ins Akademisch-Doktrinäre klassischer Asthe-
tik zu verfallen, den Jmpressionismus überwunden
haben.
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