ziert — vertraten diesen so ungleichmaßigen
Künstler weit besser als die anspruchsvollen
Jtalienbildcr in der modernen Abteilung der
Dresdner Galerie. Auch in den zahlreichen
Kritiken der Arnoldschen Ausstellung fiel es
zur nicht geringen Befriedigung des Ver-
fassers auf, daß man wenigstens der Früh-
kunst dieses fast cinzigen Malertempera-
nientes dec Düsseldorfer Schule nach einer
Aeit allgemeiner Unterschätzung wieder ge-
rechter zu werden beginnt. Hatte die in der
Kriegszeit von den Städtischen Kunstsamm-
lungen zu Düsscldorf veranstaltete Oswald
Achenbach-Ausstellung größere Beachtung ge-
funden, so wäre jener „Springbrunnen"
uicht als vereinzelt glückliche Schöpfung,
sondern nur als Teil eines ganzen Ayklus
verführerisch leicht und keck gemalter Skizzen
erschienen. Was Achenbach als Lehrer lci-
stete, ging in Dresden vorteilhaft aus Wer-
ken seiner Schüler L. Kolitz, Th. Hagen und
G. v. Bochmann hervor, von denen freilich
nur der zuletzt Genannte Düsseldorf treu-
geblieben ist. Mehr „düsseldorfisch" in altem
Sinne wirkten die übrigens frisch gemalte
„Rauferei" von Knaus und der skizzenhafte
„Jahrmarkt" von Vautier (dessen malerische
Vorzüge in unserer Reproduktion verwischt
erscheinen), wahrend Christian Kröners große
Landschaftsstudie mit dem Selbstbildnis des
Künstlers cinter rotem Malschirme auf die
nur Wenigen vertraute besondere land-
schaftliche Begabung des im Jagdbilde Ver-
flachtcn hinwies. Eine tonschöne Landschaft
Mar Volkharts und mehrere Gemälde
E. te Peerdts führten, etwas zu zaghaft, in
die Gegenwart.
* -1-
*
Otto Scholderer. Violinspieler am Fenster (1861).
(Mit Genehmigung der Pholographischen Gesellschaft, Verlin.)
Frankfurt und die Südweftdeutschen.
Viel gerundeter und glücklicher erschien,
schon infolge der längercn Vorbereitung und
der Beteiligung der Städtischen Galerie zu
Frankfurt am Main, die Abteilung der
Frankfurter Malerei. Der Einschu ß Pariser
Schulung (Schreyer, Scholderer u. a.) wird
bei jeder „Retrospektiven Ausstellung" die
Frankfurter Malergruppe „moderner" er-
scheinen lassen als die Düsseldorfer. Auch
fehlen am Rheine sast ganz jene beschau-
lichen Malernaturen in der Art Anton
Burgers, dessen „Alte Straße" zu den Höhe-
punkten der ganzcn Ausstellung zu rechnen
war. Eine Eleganz, die an Guys und
Renoir erinnern konnte, zeichnete Adolf
Otto Scholderer. Austemstilleben. Schreyers silbergrüne Landschaft „Eingang
//tt
r
Künstler weit besser als die anspruchsvollen
Jtalienbildcr in der modernen Abteilung der
Dresdner Galerie. Auch in den zahlreichen
Kritiken der Arnoldschen Ausstellung fiel es
zur nicht geringen Befriedigung des Ver-
fassers auf, daß man wenigstens der Früh-
kunst dieses fast cinzigen Malertempera-
nientes dec Düsseldorfer Schule nach einer
Aeit allgemeiner Unterschätzung wieder ge-
rechter zu werden beginnt. Hatte die in der
Kriegszeit von den Städtischen Kunstsamm-
lungen zu Düsscldorf veranstaltete Oswald
Achenbach-Ausstellung größere Beachtung ge-
funden, so wäre jener „Springbrunnen"
uicht als vereinzelt glückliche Schöpfung,
sondern nur als Teil eines ganzen Ayklus
verführerisch leicht und keck gemalter Skizzen
erschienen. Was Achenbach als Lehrer lci-
stete, ging in Dresden vorteilhaft aus Wer-
ken seiner Schüler L. Kolitz, Th. Hagen und
G. v. Bochmann hervor, von denen freilich
nur der zuletzt Genannte Düsseldorf treu-
geblieben ist. Mehr „düsseldorfisch" in altem
Sinne wirkten die übrigens frisch gemalte
„Rauferei" von Knaus und der skizzenhafte
„Jahrmarkt" von Vautier (dessen malerische
Vorzüge in unserer Reproduktion verwischt
erscheinen), wahrend Christian Kröners große
Landschaftsstudie mit dem Selbstbildnis des
Künstlers cinter rotem Malschirme auf die
nur Wenigen vertraute besondere land-
schaftliche Begabung des im Jagdbilde Ver-
flachtcn hinwies. Eine tonschöne Landschaft
Mar Volkharts und mehrere Gemälde
E. te Peerdts führten, etwas zu zaghaft, in
die Gegenwart.
* -1-
*
Otto Scholderer. Violinspieler am Fenster (1861).
(Mit Genehmigung der Pholographischen Gesellschaft, Verlin.)
Frankfurt und die Südweftdeutschen.
Viel gerundeter und glücklicher erschien,
schon infolge der längercn Vorbereitung und
der Beteiligung der Städtischen Galerie zu
Frankfurt am Main, die Abteilung der
Frankfurter Malerei. Der Einschu ß Pariser
Schulung (Schreyer, Scholderer u. a.) wird
bei jeder „Retrospektiven Ausstellung" die
Frankfurter Malergruppe „moderner" er-
scheinen lassen als die Düsseldorfer. Auch
fehlen am Rheine sast ganz jene beschau-
lichen Malernaturen in der Art Anton
Burgers, dessen „Alte Straße" zu den Höhe-
punkten der ganzcn Ausstellung zu rechnen
war. Eine Eleganz, die an Guys und
Renoir erinnern konnte, zeichnete Adolf
Otto Scholderer. Austemstilleben. Schreyers silbergrüne Landschaft „Eingang
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