Heinrich Eberhard.
füllt von denr großcn und einfachen Stil der Sienesen,
bricht nun noch entschlossener mit allem Jmpressionis-
mus. Alles, waü irgendwie noch von nialerischer Nach-
ahmung des Gegenständlichen geleitet und bestimmt sein
könnte, wird aufgegeben. Die harmonische Bildform, der
gesteigerte Auüdruck, die starkste Ausnutzung der malcrisch-
zeichnerischen Elemente aus ihrer eigensten Wirkungs-
sphare herails ist nun das große Aiel.
Von der Vereinfachung des Natureindrucks, wie sie
noch die schöne Landschaft „Deutscher Herrensitz" zeigt,
schreitet Eberhard konsequent lvciter bis zur völligen
Abstraktion von aller Gegenständlichkeit, wobei ihm
Blatter von so eigenartiger und erregender Schönheit
dcr Farbe gelingen wie das „Pastorale".
Die Behandlung der Farbe gehört vielleicht zu Eber-
hards llrsprünglichster Begabung. Seine Farben haben
inlmer Klang und Timbre und werden mit einer ganz
sicheren Kunst der Jnstrumentierung auf der Bildfläche
zll reichen und edlen Harmonien gestimnlt. Er stellt
bei den „Schachern" ein erdiges Braun, das da und dort
tiefer, voller erklingt, gegen Flächen von stumpfem Weiß
lind hebt das Ganze durch ein sonores Grün, das mit den
blaulichen Tönen der Akte korrespondiert. Die Skizze
zur Kreuzigung, ein stark leuchtender Chroniatisnms von
Orange und Gelbroch die Stilleben mit ihrem sensiblen,
farbigen Aufbau und ebenso die beiden Städte sind
von einer erlcsenen Farbigkeit. Ja selbst die Schwarz-
Weiß-Blätter, wo Eberhard aus den Rhythmcn von
Hell-Dunkel-Bewegungen starke Ausdrucksmöglichkeiten
gewinnH ivirken noch irgendwie farbig. Blätter wie die
„Entsagung" (auch hier ist wieder die legendarische Stinl-
nlung) oder die seltsam erregende Kurvatur des Hafen-
platzes tragen das Geheimnis einer Farbigkeit in sich,
über die nur der geborene Kolorist gebieten kann.
Eberhard, der seine in Hingebung und strenger Selbst-
disziplin fortschreitenden Arbeiten durch den Krieg und
die Jahre des Heeresdienstes unterbrochen sah, darf nun
wieder ganz seiner Kunst angehören. Der Fünfunddreißig-
jghrige steht an der Wende, da für den Künstler die Aeit
der Reife anhebt. Die ehrliche Konsequenz, mit der Eber-
hard bis jetzt seinem Schaffen Richtung und Aielgegeben
hat, wird ihn ailch weiter führen, wenn nun das große
Ringen uni den Äusdruck einer geschlossenen, in sich ge-
festigten Persönlichkeit bcginnt. Karl Konrad Düssel.
Heünich Ebcrhard.
Hafenptatz, Paris.
füllt von denr großcn und einfachen Stil der Sienesen,
bricht nun noch entschlossener mit allem Jmpressionis-
mus. Alles, waü irgendwie noch von nialerischer Nach-
ahmung des Gegenständlichen geleitet und bestimmt sein
könnte, wird aufgegeben. Die harmonische Bildform, der
gesteigerte Auüdruck, die starkste Ausnutzung der malcrisch-
zeichnerischen Elemente aus ihrer eigensten Wirkungs-
sphare herails ist nun das große Aiel.
Von der Vereinfachung des Natureindrucks, wie sie
noch die schöne Landschaft „Deutscher Herrensitz" zeigt,
schreitet Eberhard konsequent lvciter bis zur völligen
Abstraktion von aller Gegenständlichkeit, wobei ihm
Blatter von so eigenartiger und erregender Schönheit
dcr Farbe gelingen wie das „Pastorale".
Die Behandlung der Farbe gehört vielleicht zu Eber-
hards llrsprünglichster Begabung. Seine Farben haben
inlmer Klang und Timbre und werden mit einer ganz
sicheren Kunst der Jnstrumentierung auf der Bildfläche
zll reichen und edlen Harmonien gestimnlt. Er stellt
bei den „Schachern" ein erdiges Braun, das da und dort
tiefer, voller erklingt, gegen Flächen von stumpfem Weiß
lind hebt das Ganze durch ein sonores Grün, das mit den
blaulichen Tönen der Akte korrespondiert. Die Skizze
zur Kreuzigung, ein stark leuchtender Chroniatisnms von
Orange und Gelbroch die Stilleben mit ihrem sensiblen,
farbigen Aufbau und ebenso die beiden Städte sind
von einer erlcsenen Farbigkeit. Ja selbst die Schwarz-
Weiß-Blätter, wo Eberhard aus den Rhythmcn von
Hell-Dunkel-Bewegungen starke Ausdrucksmöglichkeiten
gewinnH ivirken noch irgendwie farbig. Blätter wie die
„Entsagung" (auch hier ist wieder die legendarische Stinl-
nlung) oder die seltsam erregende Kurvatur des Hafen-
platzes tragen das Geheimnis einer Farbigkeit in sich,
über die nur der geborene Kolorist gebieten kann.
Eberhard, der seine in Hingebung und strenger Selbst-
disziplin fortschreitenden Arbeiten durch den Krieg und
die Jahre des Heeresdienstes unterbrochen sah, darf nun
wieder ganz seiner Kunst angehören. Der Fünfunddreißig-
jghrige steht an der Wende, da für den Künstler die Aeit
der Reife anhebt. Die ehrliche Konsequenz, mit der Eber-
hard bis jetzt seinem Schaffen Richtung und Aielgegeben
hat, wird ihn ailch weiter führen, wenn nun das große
Ringen uni den Äusdruck einer geschlossenen, in sich ge-
festigten Persönlichkeit bcginnt. Karl Konrad Düssel.
Heünich Ebcrhard.
Hafenptatz, Paris.