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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 29.1919

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Heft 3/4
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Hoeber, Fritz: Ein neues Ledermuseum in Offenbach am Main
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https://doi.org/10.11588/diglit.26487#0074

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Ein neues Ledermnseum in Offenbach am Main.

eine — etwa im Sinn der voni „Werkbund" verbreiteten
Jdeen — erlesene Musterabteilung der besten
Gegenwartserzeugnisse/ der in jeder Beziehung
vollendetsten, charakteristischsten Typen der modernen
Fabrikation und des Kunsthandwerks stehen, nach den
Gegenstanden und den gangbaren Jahressornien geord-
net, und da soll es sür jeden Fabrikanten und jeden
Handwerker Ehrensache sein, wenn sein Erzeugnis
der Ausnahme ins Museum würdig erachtet wird. Bei-
spielsweise waren hicr als vorbildlich die köstlichen
Galanteriearbeiten der „Wiener Werkstatten" nach Ent-
würfen von sJosef Hoffmann, Kolo Moser u. a.
zu nennen.

Dieser modernen Abteilung schüeßt sich dann noch
ein größerer Raum für Wechselausstellungen an,
welcher alle technischen Neuheiten in Ledersorten, Gerb-
mitteln, Maschinen, Mustern usw. vorführt.

Eine Bildnisgalerie der um die Entwicklung von
Lederindustrie und -technik besonders verdienten Per-
sönlichkeiten, eine möglichst vollstandige, möglichst reich-
haltige Photographiensammlung samtlicher nicht im
Museum vertretenen Fachgegenstande und eine aus

dem selben Gesichtspunkt geschaffene große Fachbiblio-
thek, beide zum Studium und Unterricht, als Präsenz-
und Ausleihbibliothek gedacht, vollenden in sinngemaßem
Anschluß dieses Offenbacher Ledermuscum.

*

Soweit der neuen Gründung neuartiges Programm,
zu dessen Ausführung es natürlich noch jahrelanger, sich
verticfender Friedensarbeit bedarf. Daß es aber bereits
in allen Kreisen der Lederinteressenten, vor allem auch
der Offenbacher Jndustrie selbst, allergrößte Teilnahme
gefunden hat, beweisen u. a. auch die reichen Stif-
tungen (z. B. von deni leider nun dahingegangenen,
großzügigen Mazen Offcnbachs und Hessens, dem
Geh.Kommcrzienrat Ludo Mayer und seinem Sozius
und NachfolgerRobert von Hirsch, von der Offenbacher
Schraubenindustrie Metz K Weißenburger, Niulheim
a. M. usw.) schönster alter Lederarbeiten, die am Er-
öffnungstage des neuen Ledermuseums schon drei
stattliche Sale der Technischen Lehranstaltcn dicht an-
füllten. f814) Fritz Hoeber.

Lederkassette mit ausgeschuitteilem Eisenblech belegt.
Deutsch. 17. Jahrh.
 
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