Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein
— 29.1919
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https://doi.org/10.11588/diglit.26487#0196
DOI Heft:
Heft 9/10
DOI Artikel:Eberlein, Kurt Karl: Drei Wege der Landschaftsmalerei: Betrachtungen in der Mannheimer Kunsthalle
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Drei Wege der Landschaftsmalerei.
ist noch zu erkennen, wird aber zerlegt und ins Wesentliche
umschrieben. Eine Kunstschrift, die sich nicht Eindrücken
überlaßt, sondern ihren Ausdruck hinwühlt, wird ge-
schaffen, wie es will :>nd muß! Nicht optisches Bild,
Raumillusivn, Naturportrnt, sondern eine Bildfläche
wird gegeben, die wie ein Teppich zu genießen ist,
dessen Aeichensprache die Natur haßt und wie ein Lied
dionysisch gesteigert die Sprache des Mtags überflügelt.
— Will man diese Wandlung von einer Portratkunst
(die naturnahe für den Betrachter schafft) zu einer
monologischen Kunst (die naturferne den Betrachter
verleugnet)' derartig umschreiben, daß man sagt, es
sei der Weg von dem Du zum Jch, von der Natur zum
Künstler, von der Umwelt zur Jnnenwelt, so hat man
das Werden der Landschaftsmalerei gedeutet.
Von den kuusthistonschen Erkenntnissen und Ergeb-
nissen, die uns diese sehenswerte Msstellung in Mann-
heim durch ihr reiches und seltenes Material ermöglichte,
sei ein andermal gesprochen. DieÜbcrraschungen und
Entdeckungen der Ausstellung, die man Or. W. F. Storck
zu verdanken hatte, werden sich in einem vorliegenden
Führer wie in geplanten Einzelpublikationen bald dank-
bar überblicken lassen.
f858) Kurt Karl Eberlein.
Brandcnburg-Polster: Heidelberg.
Abb. 11.
ist noch zu erkennen, wird aber zerlegt und ins Wesentliche
umschrieben. Eine Kunstschrift, die sich nicht Eindrücken
überlaßt, sondern ihren Ausdruck hinwühlt, wird ge-
schaffen, wie es will :>nd muß! Nicht optisches Bild,
Raumillusivn, Naturportrnt, sondern eine Bildfläche
wird gegeben, die wie ein Teppich zu genießen ist,
dessen Aeichensprache die Natur haßt und wie ein Lied
dionysisch gesteigert die Sprache des Mtags überflügelt.
— Will man diese Wandlung von einer Portratkunst
(die naturnahe für den Betrachter schafft) zu einer
monologischen Kunst (die naturferne den Betrachter
verleugnet)' derartig umschreiben, daß man sagt, es
sei der Weg von dem Du zum Jch, von der Natur zum
Künstler, von der Umwelt zur Jnnenwelt, so hat man
das Werden der Landschaftsmalerei gedeutet.
Von den kuusthistonschen Erkenntnissen und Ergeb-
nissen, die uns diese sehenswerte Msstellung in Mann-
heim durch ihr reiches und seltenes Material ermöglichte,
sei ein andermal gesprochen. DieÜbcrraschungen und
Entdeckungen der Ausstellung, die man Or. W. F. Storck
zu verdanken hatte, werden sich in einem vorliegenden
Führer wie in geplanten Einzelpublikationen bald dank-
bar überblicken lassen.
f858) Kurt Karl Eberlein.
Brandcnburg-Polster: Heidelberg.
Abb. 11.