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Mont Cenis-artig, d. h. kolossal im Verhältnis zu ihnen ist
und granitartig, so dass der Bogen ein bloßes Loch in
seiner felsigen Substanz ist, hat die Form des Bogens nicht
die mindeste Bedeutung; sie kann gerundet, oder rauten-
förmig, oder eselsrückenförmig, oder sonst irgendwie sein;
und in der edelsten Architektur wird dem Mauerwerk immer
etwas von diesem Charakter gegeben. Es ist unabhängig
genug, sich nicht um die Löcher zu kümmern, die hinein-
geschnitten werden und sinkt nicht wie Sand in sie hinein.
Aber die Theorie von Bogen pocht nicht auf einen solchen
Grund der Dinge; sie gestattet sich nur das Gerippe des
eigentlichen Bogens, die Rückenwirbel, die ihr eigenes
Widerstands-Mark tragen und über diesem Gerippe nimmt
sie an, dass die Mauer sich in einem Zustand von Strömung
befindet und mit ihrer ganzen Wucht auf den Bogen her-
niederdrückt, wie Wasser oder Sand. Und ferner besteht
das von dem Erbauer des Bogens zu lösende Problem nicht
nur darin, diese Last zu tragen, sondern sie mit der gering-
sten Stärke des Gerippes zu tragen. Es ist leicht sie zu
tragen, wenn man fortwährend die Voussoirs verstärkt; wenn
man sechs Fuß hohen Sand oder Kies zu tragen hat und
dazu sechs Fuß dicke Granit-Voussoirs anwendet, dann ist
es keine Frage, dass der Bogen fest genug ist. Aber es ist
vielleicht etwas zu kostspielig; es handelt sich darum, den
Sand oder Kies durch Backstein-Voussoirs von etwa sechs
Zoll Stärke zu tragen, oder wenigstens mit der geringsten
Voussoir-Stärke, die sicher ist, und um dies zu erreichen,
müssen die Linien des Bogens eigentümlich angeordnet
sein. Es giebt vielerlei Anordnungen, die alle in ihrer Art
brauchbar sind, aber wir haben es bei der besten Architektur
nur mit den einfachsten und leicht verständlichsten zu thun.
Wir müssen zuerst diejenigen betrachten, welche sich auf
das thatsächliche Gerippe des Bogens beziehen und dann
werden wir ein paar Beispiele von der Aufhebung solcher
Hilfsmittel durch Mont Cenis-Mauerwerk vorführen.
§ 3. Was wir zu sagen haben, lässt sich auf alle Bogen
anwenden, aber der centrale Spitzbogen ist der beste für
eine allgemeine Erklärung. Man lasse a, Tafel 3, das Ge-
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Mont Cenis-artig, d. h. kolossal im Verhältnis zu ihnen ist
und granitartig, so dass der Bogen ein bloßes Loch in
seiner felsigen Substanz ist, hat die Form des Bogens nicht
die mindeste Bedeutung; sie kann gerundet, oder rauten-
förmig, oder eselsrückenförmig, oder sonst irgendwie sein;
und in der edelsten Architektur wird dem Mauerwerk immer
etwas von diesem Charakter gegeben. Es ist unabhängig
genug, sich nicht um die Löcher zu kümmern, die hinein-
geschnitten werden und sinkt nicht wie Sand in sie hinein.
Aber die Theorie von Bogen pocht nicht auf einen solchen
Grund der Dinge; sie gestattet sich nur das Gerippe des
eigentlichen Bogens, die Rückenwirbel, die ihr eigenes
Widerstands-Mark tragen und über diesem Gerippe nimmt
sie an, dass die Mauer sich in einem Zustand von Strömung
befindet und mit ihrer ganzen Wucht auf den Bogen her-
niederdrückt, wie Wasser oder Sand. Und ferner besteht
das von dem Erbauer des Bogens zu lösende Problem nicht
nur darin, diese Last zu tragen, sondern sie mit der gering-
sten Stärke des Gerippes zu tragen. Es ist leicht sie zu
tragen, wenn man fortwährend die Voussoirs verstärkt; wenn
man sechs Fuß hohen Sand oder Kies zu tragen hat und
dazu sechs Fuß dicke Granit-Voussoirs anwendet, dann ist
es keine Frage, dass der Bogen fest genug ist. Aber es ist
vielleicht etwas zu kostspielig; es handelt sich darum, den
Sand oder Kies durch Backstein-Voussoirs von etwa sechs
Zoll Stärke zu tragen, oder wenigstens mit der geringsten
Voussoir-Stärke, die sicher ist, und um dies zu erreichen,
müssen die Linien des Bogens eigentümlich angeordnet
sein. Es giebt vielerlei Anordnungen, die alle in ihrer Art
brauchbar sind, aber wir haben es bei der besten Architektur
nur mit den einfachsten und leicht verständlichsten zu thun.
Wir müssen zuerst diejenigen betrachten, welche sich auf
das thatsächliche Gerippe des Bogens beziehen und dann
werden wir ein paar Beispiele von der Aufhebung solcher
Hilfsmittel durch Mont Cenis-Mauerwerk vorführen.
§ 3. Was wir zu sagen haben, lässt sich auf alle Bogen
anwenden, aber der centrale Spitzbogen ist der beste für
eine allgemeine Erklärung. Man lasse a, Tafel 3, das Ge-