"YVTahrend der Zusammenstellung des folgenden Essays
" legte ich in Gedanken viele Dinge zurück, um sie in der
Vorrede zu sagen, Dinge, die ich jetzt ganz bei seite lassen
werde; denn wenn ein Buch seit anderthalb Jahren ange-
zeigt worden ist, dann scheint es mir am besten, es mit
so wenig Vorrede als möglich einzuführen.
Es ist jedoch für den Leser notwendig zu wissen, dass
mir beim Entwerfen meiner Arbeit Material zur Verfügung
stand, das ich bei verschiedenen Aufenthalten in Venedig
während der letzten siebzehn Jahre gesammelt hatte; ich
hoffte es mit geringer Mühe zusammenstellen zu können
und es erschien mir wertvoll zur Erläuterung der Geschichte
der südlichen Gotik. Da ich jedoch in Bezug auf gewisse
chronologische Punkte noch etwas deutlicherer Bürgschaft
bedurfte, begab ich mich im Herbst 1849 noch einmal nach
Venedig in der festen Überzeugung, dass die Daten der
Hauptgebäude der alten Stadt entweder fest ständen, oder
ohne außergewöhnliche Nachforschung zu ermitteln wären.
Zu meiner Bestürzung fand ich, dass die venezianer Alter-
tumsforscher wegen des Datums des Baues der Fassade
des Dogenpalastes etwa um ein Jahrhundert voneinander
abwichen und dass von allen anderen bürgerlichen Gebäuden
der alten Stadt nichts weiter bekannt war, als dass sie um
diese oder jene Zeit einmal zum Empfange irgend einer
Persönlichkeit zurechtgemacht und frisch gestrichen seien.
Jedes fragliche Datum war nur durch inneren Beweis fest-
zustellen und es wurde unumgänglich für mich, nicht nur
jeden älteren Palast Stein für Stein zu untersuchen, sondern
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" legte ich in Gedanken viele Dinge zurück, um sie in der
Vorrede zu sagen, Dinge, die ich jetzt ganz bei seite lassen
werde; denn wenn ein Buch seit anderthalb Jahren ange-
zeigt worden ist, dann scheint es mir am besten, es mit
so wenig Vorrede als möglich einzuführen.
Es ist jedoch für den Leser notwendig zu wissen, dass
mir beim Entwerfen meiner Arbeit Material zur Verfügung
stand, das ich bei verschiedenen Aufenthalten in Venedig
während der letzten siebzehn Jahre gesammelt hatte; ich
hoffte es mit geringer Mühe zusammenstellen zu können
und es erschien mir wertvoll zur Erläuterung der Geschichte
der südlichen Gotik. Da ich jedoch in Bezug auf gewisse
chronologische Punkte noch etwas deutlicherer Bürgschaft
bedurfte, begab ich mich im Herbst 1849 noch einmal nach
Venedig in der festen Überzeugung, dass die Daten der
Hauptgebäude der alten Stadt entweder fest ständen, oder
ohne außergewöhnliche Nachforschung zu ermitteln wären.
Zu meiner Bestürzung fand ich, dass die venezianer Alter-
tumsforscher wegen des Datums des Baues der Fassade
des Dogenpalastes etwa um ein Jahrhundert voneinander
abwichen und dass von allen anderen bürgerlichen Gebäuden
der alten Stadt nichts weiter bekannt war, als dass sie um
diese oder jene Zeit einmal zum Empfange irgend einer
Persönlichkeit zurechtgemacht und frisch gestrichen seien.
Jedes fragliche Datum war nur durch inneren Beweis fest-
zustellen und es wurde unumgänglich für mich, nicht nur
jeden älteren Palast Stein für Stein zu untersuchen, sondern
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