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Ruskin, John
Ausgewählte Werke in vollständiger Übersetzung (Band 8): Steine von Venedig (Teil 1) — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.3793#0217
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FORM DER ÖFFNUNG

§ 1. Wir haben jetzt der Reihe nach die Art und Weise
geprüft, wie man Mauern errichtet und Dächer stützt, und
haben schließlich die Konstruktion der notwendigen Öff-
nungen in der Wand, die Thür und das Fenster zu betrachten,
in Bezug auf welche drei Hauptpunkte zu beachten sind.

(1.) Die Form der Öffnung, d. h. ihr Umriss, ihre Größe
und die Formen ihrer Seitenwände.

(2.) Die Ausfüllung der Öffnung, d. h. Thürflügel und Glas
und ihre Befestigungen.

(3.) Der Schutz der Öffnungen und seine Vorkehrungen,
d. h. Baldachine, Vorhallen und Balkons. Wir werden diese
der Reihe nach betrachten.

§ 2. (1.) Die Form der Öffnung und zwar zuerst der
Thüren. Wir wollen für den Augenblick Thüren und Thore
in unbedachten Mauern aus dem Spiele lassen, da deren
Formen sehr willkürlich sind, und uns auf die Betrachtung von
Eingangsthüren in überdachte Gebäude beschränken. Solche
Thüren werden sich größtenteils an der Basis des Gebäudes
oder nahe dabei befinden; ausgenommen, wenn sie aus Ver-
teidigungsgründen erhöht wurden, wie bei den alten schot-
tischen Grenztürmen und unsern eigenen Martello Türmen,
oder wie in der Schweiz, um bei hohem Schnee Einlass zu
gestatten, oder wenn Treppen, aus Bequemlichkeit oder
Prächtigkeit, außen am Hause hinaufgeführt werden. Aber
in den meisten Fällen kann eine Thür, ob sie hoch oder
tief liegt, immer als beträchtlich niedriger angenommen
werden als die Räume, in die sie führt, und es ist daher
 
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