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Ruskin, John
Ausgewählte Werke in vollständiger Übersetzung (Band 8): Steine von Venedig (Teil 1) — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.3793#0185
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auch habe ich noch kein einziges, ganz befriedigendes
Beispiel von der Behandlung des Kapitals des Hauptpfeilers
gesehen, wenn es entweder die Basis des Gewölbpfeilers
zu stützen hatte, wie bei a, oder die Durchführung desselben
zu ertragen hatte wie bei b, Fig. 36. Auch ist der Tragstein
oder die Konsole, die bei englischer Arbeit häufig den Ge-
wölbpfeiler trägt, keine passende Stütze für einen Teil des
Gebäudes, von dem unter allen Umständen erwartet wird,
dass er einen beträchtlichen Anteil der Dachlast tragen soll.
§ 7. Die dreieckigen Flächen an den Flanken des Bogens
werden Zwickel genannt, und wenn das Mauerwerk von
diesen in einer seiner Formen zu schwer für den Bogen
gefunden würde, dann könnte ihre Last verringert werden,
während ihre Kraft dieselbe bliebe, indem man sie mit runden
Löchern oder Fenstern versähe. Dies ist bei gewöhnlicher
Architektur selten nötig, obgleich es mitunter von großem
Nutzen bei Brücken und eisernen Dächern ist (eine Reihen-
folge solcher Zirkel kann man z. B. in den Zwickeln auf dem
Euston Square Bahnhof sehen); aber durch ihren konstruk-
tiven Wert wird sie die beste Form, in der man, wie wir
später sehen werden, Zwickeldekorationen anbringen kann.
§ 8. Die Höhe der Last über dem Bogen wird durch
die Erfordernisse des Gebäudes und die zulässige Länge der
Stützen bestimmt; aber hiermit haben wir jetzt nichts zu
thun, denn wir haben die uns gestellte Aufgabe gelöst. Wie
von uns in § 6, Kap. III verlangt wurde, haben wir (A), die
Konstruktion von Mauern festgestellt; (B), die von Pfeilern;
(C), die von Pfeilern mit Oberbalken oder Bogen als Vor-
bereitung für die Bedachung. Wir haben daher zunächst
(D), die Konstruktion des Daches zu prüfen.
 
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