1 06 August 1805. Brief der Fürstin Auguste Sophie an S. [tiieilt.
eher für die Beförderung- des Unternehmens von Wichtigkeit ist.
Sie sagt darin, dass sie mit Vergnügen Seetzen's Brief v. 3. April
d. J. gelesen habe, und freue sich, dass bisjetzt Alles so glück-
lich abgelaufen sei. „Gern trage ich", fährt sie fort, „das We-
nige, welches ich für Sie that, zu dem Gelingen des Unternehmens
bei, welches aus einem so heissen Eifer für die Wissenschaften
unternommen worden ist. Ich habe bereits vor mehreren Monaten
nach St. Petersburg geschrieben, um zu bewirken, dass an die
kaiserl. russisch. Consuln im Oriente der Befehl ertheilt werde,
Ihnen auf Ihrer Reise die nöthige Willfährigkeit zu beweisen, und
besonders Ihre Tagebücher sicher nach Europa zu befördern. Da
ich einen sehr aufrichtigen Antheil an dieser merkwürdigen Reise
nehme, so habe ich jederzeit mit vieler Theilnahme die Nachrich-
ten gelesen, welche mir Ihr Herr Bruder in Heppens aus Ihren
Tagebüchern schriftlich mitgetheilt hat*). — Möge Ihr Fleiss, Ihr
Muth, Ihre Beharrlichkeit mit dem glücklichsten Ausgange gekrönt
werden! Mögen Sie glücklich dereinst in Ihr geliebtes auch mir
so theures Vaterland zurückkehren, bereichert mit einem Schatze
neuer und fruchtbarer Kenntnisse, wodurch das Reich nützlicher
Wissenschaften erweitert werden kann! Dies ist mein aufrich-
tigster Wunsch! S. A." — Der Brief dieser trefflichen Fürstin
hatte allerdings zur Folge, dass Seetzen vom Kaiser von Russ-
land 1000 Rub. Unterstützung erhielt und von da an auch mehr der
Hülfe der russ. Consuln sich bedienen konnte. — Aber der Wunsch
der Rückkehr ging leider nicht in Erfüllung, und die unsäglichen
Schwierigkeiten, welche der Herausgeber an seiner Statt nur bein
Lesen dessen, was er in Eile geschrieben, geschweige denn be
der Bearbeitung und Edirung hatte, konnte nur ebenfalls durc!
die grösste Ausdauer, genährt durch die Verehrung gegen de.
Verfasser und durch Liebe zu den Wissenschaften, die er bere-
chert hat, besiegt werden. Vollständiger wäre dieser Zweck ei-
reicht, wenn der Geist, der in diesem Briefe der Fürstin well,
*) Sollten nicht vielleicht die Reinschriften zu dieser Reise Seetzen's l
den Libanon sich noch in dem Nachlasse der Fürstin Landesadminislraton
finden, wenn dieser noch irgendwo vorhanden ist?
eher für die Beförderung- des Unternehmens von Wichtigkeit ist.
Sie sagt darin, dass sie mit Vergnügen Seetzen's Brief v. 3. April
d. J. gelesen habe, und freue sich, dass bisjetzt Alles so glück-
lich abgelaufen sei. „Gern trage ich", fährt sie fort, „das We-
nige, welches ich für Sie that, zu dem Gelingen des Unternehmens
bei, welches aus einem so heissen Eifer für die Wissenschaften
unternommen worden ist. Ich habe bereits vor mehreren Monaten
nach St. Petersburg geschrieben, um zu bewirken, dass an die
kaiserl. russisch. Consuln im Oriente der Befehl ertheilt werde,
Ihnen auf Ihrer Reise die nöthige Willfährigkeit zu beweisen, und
besonders Ihre Tagebücher sicher nach Europa zu befördern. Da
ich einen sehr aufrichtigen Antheil an dieser merkwürdigen Reise
nehme, so habe ich jederzeit mit vieler Theilnahme die Nachrich-
ten gelesen, welche mir Ihr Herr Bruder in Heppens aus Ihren
Tagebüchern schriftlich mitgetheilt hat*). — Möge Ihr Fleiss, Ihr
Muth, Ihre Beharrlichkeit mit dem glücklichsten Ausgange gekrönt
werden! Mögen Sie glücklich dereinst in Ihr geliebtes auch mir
so theures Vaterland zurückkehren, bereichert mit einem Schatze
neuer und fruchtbarer Kenntnisse, wodurch das Reich nützlicher
Wissenschaften erweitert werden kann! Dies ist mein aufrich-
tigster Wunsch! S. A." — Der Brief dieser trefflichen Fürstin
hatte allerdings zur Folge, dass Seetzen vom Kaiser von Russ-
land 1000 Rub. Unterstützung erhielt und von da an auch mehr der
Hülfe der russ. Consuln sich bedienen konnte. — Aber der Wunsch
der Rückkehr ging leider nicht in Erfüllung, und die unsäglichen
Schwierigkeiten, welche der Herausgeber an seiner Statt nur bein
Lesen dessen, was er in Eile geschrieben, geschweige denn be
der Bearbeitung und Edirung hatte, konnte nur ebenfalls durc!
die grösste Ausdauer, genährt durch die Verehrung gegen de.
Verfasser und durch Liebe zu den Wissenschaften, die er bere-
chert hat, besiegt werden. Vollständiger wäre dieser Zweck ei-
reicht, wenn der Geist, der in diesem Briefe der Fürstin well,
*) Sollten nicht vielleicht die Reinschriften zu dieser Reise Seetzen's l
den Libanon sich noch in dem Nachlasse der Fürstin Landesadminislraton
finden, wenn dieser noch irgendwo vorhanden ist?