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Seetzen, Ulrich Jasper; Kruse, Friedrich [Editor]
Reisen durch Syrien, Palaestina , Phoenicien, die Transjordan-Laender, Arabia Petraea und Unter-Aegypten (Band 4): Commentare zu Ulrich Jasper Seetzen's Reisen — Berlin, 1859

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https://doi.org/10.11588/diglit.11232#0363

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thf.il ii.) November 1806. Samaria. 323

Ant. XIII, 10, 3. Bell. Jud. 1, 2, 7), wurde S. von Pompejus den
Bewohnern zurückgegeben und von Gabinius wieder aufgebaut
(Joseph. Ant. XIII, 15, 11. XIV, 4, 4. 5, 3). Herodes erhielt die
Stadt von Augustus, und diesem zu Ehren verschönerte er sie
und nannte sie Sebaste (Joseph. Ant. XV, 7, 3. XV, 7, 7. ß. J. I,
20, 3. Strabo XVI, p. 760). Auch einen prächtigen Tempel zu
Ehren des Augustus errichtete er darin, und führte eine Colonie
von 6000 Veteranen und anderen Einwohnern der Umgegend da-
hin (Joseph. Ant. XV, 8. B. Jud. I, 21, 2). Aus dieser römischen
Periode rühren unstreitig die Reste einer Colonnade und des
prachtvollen Tempels her, welche unter anderen Wilson (II, S. 301)
und Robinson (Pal. III, p. 375) beschreiben. Die Colonnade ist
ca. 200 Fuss lang. Nach Wilson stehen von dem Tempel des
Augustus noch 70 Säulen. Dass Philippus in dieser Stadt das
Evangelium schon verkündet habe, wie Robinson meint, erhellt
nicht aus der Apostelgeschichte 8, 5; im Gegentheil heisst es
dort: „Philippus kam hinab in eine Stadt in Samaria, und pre-
digte ihnen von Christo", also gewiss nicht in Samaria selbst.
Ganz römisch, wird im Anlange auch wohl wenig Neigung dort
für das Christenthum gewesen sein. Der erste griechische Bischof,
zu Palästina I gehörig, erscheint zu Samaria oder Sebaste erst
im J. 325 auf dem Nie. Concilio, der letzte auf dem Concilio von
Jerusalem im J. 530 (Wiitsch I, p. 308). Die meisten Einwohner
blieben fortwährend Juden und Heiden, und der Berg Garizim war
der Mittelpunkt ihres Cultus. Im J. 474 empörten sich dieselben
gegen die Christen, drangen in die Kirche, hieben dem Bischof
Terebinthus die Finger ab, und zwangen ihn, in Constantinopel
Hülle zu suchen. Sie ward den Christen. Der Berg Garizim wurde
ihnen 529 übergeben, auf welchem vom Kaiser Zeno eine Kirche
der heiligen Jungfrau gegründet wurde. Allein unter Anastasius
und Justinian trat unter Anführung Julians die Erbitterung wieder
hervor, und Justinian befestigte die Kirche auf dem Garizim
durch eine Mauer, baute 5 in der Stadt zerstörte Kirchen wieder
auf, und nahm den Juden dort alle ihre Synagogen (Procop. de
Aed. Just. V. 7. Hist. Arcana §.11. Cyrill im Leben des heil.

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