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Siebenkees, Johann Philipp
Handbuch der Archäologie oder Anleitung zur Kenntniß der Kunstwerke des Alterthums und zur Geschichte der Kunst der alten Völker (Band 1) — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.5300#0046

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weniger ernften Gefchwifter; welche Quellen eines reinen
Vergnügens für uns .werden , während jene durch Erfor*
fchuno- der Tiefen der Wahrheit uns aufklärt.

r 4 \ ,

Drittes CapiteL

Die Griechen find die Meißer des guten Grßhmacks in den
Werken der Kunfl. — Urfachen, warum'die Griechen es
in den bildenden Künfien auf einen fo hohen Grad der VolU
hommenheit gebracht haben. Verfchiedene Arten

des Stils in der Kunfl*

Unter allen Völkern des Älterthums, bey welchen mV
dende Künfte blühten, war kein Volk, welches diefelben
fo hoch brachte, dafs feine Werke Mütter der Schönheit
lind des guten Gefchmacks feyn konnten, als die Grie-
chen. Die Egypter überwanden die gröfsten Schwierig-'
keiten in Bearbeitung der Maffen , waren forgfaltig in der
Ausführung, aber fie hatten keine Idee von Schönheit und
Gefchmack. Die Etrusker wurden vollkommen ; ihr Tem-
perament aber, und die frühe Zerrüttung ihres Staats ver-
hinderte fie bis zur Schönheit fortzufchreiten. Nur allein
der Grieche brachte die bildende Kunft auf einen fo hohen
Grad vön Vollkommenheit, 'clafs er Müller der Schönheit
und des guten Gefchmacks für alle Zeitalter wurde ; Mu*
Her, welches jeder grofse Künüler nachahmt, und noch
keiner erreicht hat.

Welches waren die Urfachen diefes hohen Schwungs
der bildenden Künfte unter den Griechen % Vorzüglich
 
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