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Siebenkees, Johann Philipp
Handbuch der Archäologie oder Anleitung zur Kenntniß der Kunstwerke des Alterthums und zur Geschichte der Kunst der alten Völker (Band 1) — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.5300#0488

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Das Mantuanifche Gefäfs, in dem braunfchwei£i-
fchen Naturalienkabinet. Es iß aus einem fehr fcliön
gefärbten Onyx, fechs Zoll hoch, und 2-| Zoll im Durch-
fchnitt. Der Handgriff, die gebogene Röhre zum Aus-
giefsen, die Reife und der Fufs find von Gold, Irn Jahr
1630 wurde diefes Gefäfs von einem gemeinen Soldaten,
bey der Plünderung von Mantua erbeutet, und dem
Herzog Franz Albrecht von Sachfen für hundert Duca-
ten überlaflfen. Diefer vermachte es fexner Gemahlin
Chriftina Margaretha, aus dem Haufe Mecklenburg,
welche es hernach ihrer Schweiler, der Sophie Elifa*
beth, Herzogin zu Braunfchweig vermachte, von wel-
cher es ihr Sohri, Herzog Ferdinand Albrecht zu Be-
vern erhielt. Der Werth diefes Gefäfses ifi: unbeftimmt.
Einige fchätzen es auf 60,000, andere auf 90,000, an-
dere auf ^150,000 Thlr, Die Arbeit davon ilt vortreilich,
und Mariette glaubt, der Künfiler habe wenigftens
zwanzig Jahre daran gearbeitet, Mariette Traite p. 357.
Man fetzt es wegen der Schönheit der Arbeit in die
Zeiten des Mithridates. Montf. II. tab. 7ß.

Die Vafe zu S. Denys. Montf. T. 1.1. 167. aus Agath.

Sechstes Capitel.

JJrfachen^ warum die Stein/chneidekunfi bey den Griechen
fo vorzüglich, und bey den Römern fo mittelmäfsig
blühte. Verfall der Steinfchneidekunß unter den
Chrifien.

Unter den Griechen war die Menge von gefchnittenen
Steinen fehr grofs. Die Urfache war, weil es jedem^
der es bezahlen konnte , erlaubt war, einen Ring zu
tragen , und in den Stein desfelben fein Bildnifs oder
andere Figuren fchneiden zu laffeu. Athleten, welche
 
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