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Siebenkees, Johann Philipp
Handbuch der Archäologie oder Anleitung zur Kenntniß der Kunstwerke des Alterthums und zur Geschichte der Kunst der alten Völker (Band 1) — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.5300#0093

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8*r

' Zweytes CapiteL

. \ ' -' *

Einleitung zur Gefchichte der Biidhauerhmfl — Mäffen,
worin die alten Bildhauer gearbeitet haben — Antiqmri-
ßher Theil der Bildhauerei/, oder Terminologie.

Die Bildhauerey ift unter den fchönen nachahmenden
Ivünften wahrfcheinlich die ältefte. ,Daher fangen wir
mit der Gefchichte derfelben* die Kunftgefchichte des Al-
terthums an.

Unter dem Ausdrück, Bildhauerey, oder Bild-
nerey im engern Sinn, verfteht man die Kunft, in har-
ten oder weichen Maffen, Formen und Gefialten vermit

m

telft gewiffer Werkzeuge zu verfertigen. Es mögen nun
dicfe Geftalten und Formen aus Thon, Holz, Stein, oder
Metall verfertigt worden feyn; ße mögen geformt , ge-
fchnitzt , gehauen, gegoffen feyn ; iie mögen runde oder
halb erhabene Arbeit feyn; alle gehören zur Bildnerey im
engern Verltand , und Und Gegenltände der Arbeit des
Bildhauers. *

Die Bildhauerkunft begreift alfo in lieh :
l) Artem plafticam , die Kunft, Figuren aus Thon zu bil-
den. Plin. H. N. XXXIV. p. 646. ed. Hard. p. 711,
ib. (die Formkunft).
3) Artem ftatuariam , die Kunft, Bildfäulen aus härtern

Maffen zu bilden.
3) Sculpturam, die Kunft, ,aus Holz zu fchnitzen.

Materialien, welche die alten Bildhauer

verarbeitet haben.

Ich wage es nicht zu beftimmen , in welcher Ordnung

man die Maffen zu Kunftwerken zu bearbeiten gelernt ha»

be, fondern begnüge mich, diefelben blos anzugeben.
 
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