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Siebenkees, Johann Philipp
Handbuch der Archäologie oder Anleitung zur Kenntniß der Kunstwerke des Alterthums und zur Geschichte der Kunst der alten Völker (Band 1) — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.5300#0241

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auch die Fortfchritte , welche die Bildnerey in den grie«
chifchcn Staaten in diefem Zeiträume machte, heiler beur*
theilen, Diefe waren lehr beträchtlich, denn

l) wurden mehrere Materialien zu Kunftwerken ange*
wendet.

a) fah man mehr auf richtige Zeichnung, und hatte
fchon Keuntnifs von der Proportion , die auf Re«
geln gegründet war,
3) kam man in der mechanifchen Bearbeitung weiter»
als man im vorigen Zeiträume war# Vorzüglich
wurde die Kunft, in Bronze gu giefsen, erfundent
und vielleicht fchon auf einen hohen Grad der
Vollkommenheit gebracht.
Ungeachtet diefer VerbeflTerungen aber waren die
Kunftwerke diefes Zeitraums dennoch keine fchöne Kunft»
werke zu nennen, und zwar aus folgenden Gründen.

l) War die Zeichnung unedel und fteif, die Glieder
der Figuren wohl ziemlich vollftändig ausgedrückt, aber
ohne -4nmuth und Schönheit.

a) Waren die feinen Parthien vernachläfsigt; die
Augen zu fehr ins Länglichte geformt mit fcharfen Win-
keln ; die Haare hatten keine natürliche Lage , fondern
fchienen gefalbt und mit* dem Kamm zurecht gelebt zu
feyn.

3) Die Kleidung war fteif uud voll kleiner geradlau-
Bender Falten, als wären fie mit Glätteifen zurecht ge-
bracht worden.

Diefes find die vorzüglichften charakteriftifchen Zei*
chen der Kunfiwerke im gegenwärtigen Zeitraum.

Einige Kunftwerke aus demfelben haben wir noch
übrig, z. B, ein Basrelief von Marmor in der
 
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