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Siebenkees, Johann Philipp
Handbuch der Archäologie oder Anleitung zur Kenntniß der Kunstwerke des Alterthums und zur Geschichte der Kunst der alten Völker (Band 1) — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.5300#0244

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ben wenig gethan zu haben fcheint; Athen. Auf die»
fen Staat wirkten die glücklichen Folgen der perlifchen
Kriege am meiften. Er hatte faft allein dem Darius Hy-
Raspes entgegen geftanden, und im Krieg des Xerxes
fpielte er wieder die wichtigfte Rolle. Durch die Beute
des Kriegs wurde er bereichert; durch feinen Patroitis-
xnus erhub er fich zum erften Staat Griechenlands, mit
dem mehrere Infein des Archipelagus, und mehrere Städ-
te auf dem feßen Land ein Eündnifs eingiengen. Athen
war der Ort, wo diefe verbündeten Staaten das Geld nie-
derlegten, welches zur Befchützung Griechenlands, und
zur Erbauung der Flotten zufammen gelegt wurde.
Athen war feit dem Krieg mit dem Xerxes, im Belitz einer
mächtigen Flotte, wodurch diefer Staat zum Herrn des
gröfsten Theils der griechifchen Handlung gemacht wurde*
Die Gelegenheit, Gefchmack an den fchönen Kün-
fien zu erlangen, erhielten die Athenienfer bey der Wie-
der auf bauung ihrer von dem Feind zerftörten Stadt* Dem
Staat kam dabey der Gemeinfinn der Privatperfonen zu
Hülfe. Der Athenienfer nemlich wendete feinen Reich-
thum nicht an Privargebäude und prächtiges Geräthe, fon-
dern zur Aufbauung und Ausfchmückung der Tempel und
öffentlichen Gebäude an» Für die Verfchönerung feine«
Vaterlandes that er alles y nichts aber für fein Privatle-
ben. Daher waren noch in den Zeiten, in welchen A-
then der Sitz der Kunft war, die Privatgebäude fo gering,
dafs Dikäarchus fagt, wenn man nach Athen komme, fo
xmuTe man nach Athen in Athen fragen. Der Staat hat»
te alfo Mittel genug, die vortreflichften Künftler in Ar-
beit zu fetzen; und die Kunft mufste in diefem Staat bald
blühen.
 
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