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Siebenkees, Johann Philipp
Handbuch der Archäologie oder Anleitung zur Kenntniß der Kunstwerke des Alterthums und zur Geschichte der Kunst der alten Völker (Band 1) — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.5300#0467

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die Kunft felbft tief in Verfall kommen« Von Sklaven
kan man keine hoben Ideen erwarten.

Nur drey freye Perfonen nennt Plinius, welche lieh
in den fpätern Zeiten mit der Malerey befchäftig-ten*

Zu Augufts Zeiten lernte Quintus Pedius, weil er
fiumm war, die Mal er kunft.

Turpilus , ein römifcher Ritter zu Veneria.

Antiftius Labeo , ein Vir praetorius, befchäftigte Sich
auch mit der Malerey; aber er wurde deswegen ver-
achtet.

Die griechifche Malerey lernten die Köm er durch
die Gemälde kennen, welche von den ausgeplünderten
Städten Griechenlands nach Rom kamen.

Der erfte, der die Römer auf den/ Werth diefer
Kunft:werke aufmerkfam machte, war der König Atta*
lus. Diefer kaufte in einer Auction, worinn L. Mum*
tnius die Kunft werke des von ihm geplünderten Co*
rinths verkaufte, ein Gemälde des Ariftides, das den
Bacchus vorteilte, für 600,000 S efter tien* Mummus er-
Jtaunt über das Anbot, muthmafste, es möchte in die*
fem Gemälde eine geheime Kraft feyn, nahm daflelbe
zurück, und hieng es in dem Tempel der Ceres zu
Rom auf*

Jul. Cäfar that viel, Äen Römern öefclimacfe an
der Malerey beyzubringen* Er felbft hatte eine fchöne
Gallerie, und fchenkte Gemälde in die TempeL Zü
feiner Zeit malte Timomachüs aus1 Byzän£, eineü
Aiax und eine Medea, welche er für Qo Talente kaufte*
und in den Tempel der Venus genitrix fchenkte; Plirh
lib. 36. 47* —*• Von diefem Maler war noch Greftes
•und Iphigenia in Taüris ein Derühmtes Gemälde*
 
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