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Strzygowski, Josef; Strzygowski, Josef [Editor]
Die Baukunst der Armenier und Europa: Ergebnisse einer vom Kunsthistorischen Institute der Universität Wien 1913 durchgeführten Forschungsreise (Band 1) — Wien: Kunstverl. Schroll, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.47010#0044
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DIE ZEITSTELLUNG DER ÄLTESTEN DENKMÄLER ARMENIENS

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in altchristlicher Zeit für einen geographisch auf den Gesamtkreis Eurasiens eingestellten Neubau
der Kunstgeschichte des »Mittelalters« zu liefern. Die Denkmäleraufnahmen selbst sind nicht Selbst-
zweck — dazu fehlen meinem Institute die Mittel — sondern lediglich Unterlage der Bearbeitung. Sie
sind von verschiedenen Händen zusammengetragen. Die altchristlichen Kirchen Armeniens sind
seit mehr als einem halben Jahrhundert, so lange eben der philologisch-historisch auf Europa
beschränkte Gesichtskreis die Kunstforschung einseitig lahm legt, unbeachtet beiseite geschoben worden
und sollen jetzt ihre Auferstehung als ein für die Entwicklung der christlichen Baukunst seit dem
4. Jahrhundert maßgebender Einschlag feiern.

4. Die Zeitstellung der ältesten Denkmäler Armeniens.

Es hat Kampf gekostet, die Fachgenossen von dem hohen Alter der im Orient auftretenden
Bauformen der altchristlichen Zeit zu überzeugen1). Da es auch heute noch nicht an Versuchen
fehlt, meinen Aufstellungen gerade in dieser Richtung den Boden zu entziehen, so erscheint es
wünschenswert, die Fragen der Zeitstellung obenan zu behandeln, damit die ernster Arbeit auf
diesem Gebiete Nachgehenden von vornherein und unzweifelhaft sicher wissen, mit welch wertvollen
Denkmälern sie es in der vorliegenden Arbeit zu tun haben.
An die Spitze ist die Tatsache zu stellen, daß die altarmenischen Kirchen entweder durch
monumentale Bauinschriften oder aus geschichtlichen Quellen zeitlich festgelegt werden können.
In einer ähnlich ausgezeichneten Lage — freilich zugleich einer für die Selbständigkeit des Faches
gefährlichen Eselsbrücke — befindet sich der Kirchenforscher sonst nur noch, soweit Bauinschriften
’) Vgl. zuletzt Repertorium für Kunstwissenschaft XL (1918). Dazu auch Baumstark, »Oriens christianus« V (1915), S. III f.
 
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