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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0062

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Endlich bieten die attischen Inschriften mannichfache
und beträchtliche Ergänzung unserer Kunde vom alten Athen,
einmal durch die gelegentlichen Erwähnungen von Oertlich-
keiten und Bauten, die namentlich in den Volksbeschlüssen
und sonstigen öffentlichen Urkunden sich finden, zum andern
aber durch ganz direkten und unmittelbaren Aufschluss, den
einzelne Gattungen von ihnen gewähren, wie — um nur die
von besonderer Bedeutung aus der Zahl der auf uns gekom-
menen hervorzuheben — die Bechenschaftsablagen der Vor-
steher öffentlicher Bauten und der emueXriTai tüjv veujpiwv,
die Verzeichnisse von Votivgegenständen und Schätzen in den
Heiligthümern, namentlich im Parthenon, welche bei der Amts-
übergabe der Schatzmeister inventarisirt wurden, desgleichen
die amtlichen Inventare des Inhalts öffentlicher Bauten wie der
Chalkothek, die an Bauten selbst wie an den choragischen
Monumenten des Lysikrates und Thrasyllos, am Tempel des
Augustus, an der Attalos-Stoa u. a. angebrachten Weihinschrif-
ten, die Aufschriften auf und unter Weihgeschenken und
Ehrenstatuen, die in erklecklicher Anzahl insbesondere auf
der Akropolis gefunden sind und wesentlich zur Ausfüllung
des Gesammtbildes der Burg beitragen, die öffentlichen Epi-
taphia, die Grenzinschriften auf besondern Steinen und auf
dem natürlichen Felsen u. a. m. Doch bleibt hier zu bekla-
gen, dass die in immer steigender Fülle in Athen zum Vor-
schein gekommenen Inschriften vielfach noch sehr unzuver-
lässig und unvollkommen publicirt sind').

tarnen conscriptio Visbii quae in tomo satis superque abdilo Parisiis ili-
vino nutic inventa".

1) Dem Mangel wird lioft'enüicli bald von kompetentester Seile
durch das von der Berliner Akademie projekthte neue Corpus inscri-
ptionum Atticarum abgeholfen werden [der erste von Kirchboft'besorgte
Band, die voreuklidischen Inschriften enthaltend, ist inzwischen (1873)
erschienen]; einstweilen aber ist man ja noch gezwungen, neben man-
chen vortretl liehen speciellen Arbeiten von Eoss, Evstratiadis, Kuma-
nudis, Kirchhoff, Koehler u. A. und neben dem verhältnissmassig Weni-
gen, was vielfach auf ungenügende Kopien hin im 1. Band des Berliner
Corp. Inscr. Gr. (18-26—^8) publicirt ist, die 55 Helte der von Pittakis
besorgten etpnuepic üpxaioXoYixri und die 2 Bände von Äangabe's unti-
quite's helleniques — nicht ohne manchen Stossseufzer — als Haupt-
quelle zu benutzen. Le Bas' Sammlung gewährt dabei doch auch nur
geringen Trost.
 
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