Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0324

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
rion herum an Stelle des Emporion selbst zu nennen, während
er. ausdrücklich von „verschlossenen Häfen" spricht) ? Das wäre
doch zu viel Respekt vor der handschriftlichen Ueberlieferung!

Ausser den genannten drei Häfen ist aber in die Pei-
raieusbefestigungen noch eine vierte Anfuhrt eingeschlossen,
die schmale unmittelbar vor dem grossen Hafen gelegene
Bucht Kpouuubapoö. Denn nicht bloss die auf der Hafenkarte
von Strantz angegebenen Befestigungsreste, es lassen sich auch
deutlich die Spuren einer Mauer verfolgen, die hier längs der
Küste lief'). Als ihr Name ist Kuucpöc \iunv mit einiger
Wahrscheinlichkeit, wie wir oben sahen, vorgeschlagen2).

Gehen wir nun von den Häfen auf das feste Land über,
so ■ lassen sich die Fortifikationslinien der Hafenstadt nach
den vorhandenen Besten, wie sie Strantz auf seiner Karte
verzeichnet hat und wie wir sie aus den einiges Neue hin-
zufügenden Bemerkungen von Gurlitt und Graser kennen,
mit überraschender Vollständigkeit herstellen, so dass über
die Ausdehnung des umschlossenen Terrains und gar manche
Einzelheit nicht der geringste Zweifel bestehen kann, lieber
das fortifikatorische Detail zu reden, ist in dieser topographi-
schen Skizze allerdings nicht der Ort; wohl aber wird es
liöthig sein, schon hier auf einen Funkt kurz hinzuweisen.

Den westlichen Abschluss an der Küste bilden nach den
Hafenkarten zwei Mauern, eine äussere, die gleich westlich
der Bucht Kpouuubapoü zieht, und eine innere, die auf der
Halbinsel Eetioneia (darüber, dass dieser Name ihr zukommt
s. unten) läuft; die letztere ist scheinbar überflüssig, da die
Befestigungsmauer, wie eben erwähnt, auch längs des Meeres
an der ganzen Bucht bis zum Anschluss an die Mauer der
Eetioneia geht. Es könnte desshalb vermuthet werden, nur eine
von diesen, die äussere Mauer, sei für die ursprüngliche zu hal-
ten, die innere auf der Eetioneia für diejenige, welche Phry-
nichos und Genossen bei ihrer Okkupation dieser Halbinsel
bauten. Der auch hier durch seine Anschaulichkeit sich

1) S. Hirschfekl in archäol. Zeitung 1872 S. 20 f.

2) Die Identifikation des Kuitpöc Xiurjv mit dem sogenannten tj)uupwv
Xiuriv, die Bursian, Gcocjr. I S. 271 anrätk, ist nicht nöthig, letzterer
aber sehr ansprechend von C. Curtius im Philol. XXIX S. 695 in die
Bucht Trapezona gesetzt.
 
Annotationen