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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0360

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und ausser den Demen und konnte es; denn Niemand konnte
auf der Burg gebürtig sein, sie war ja heilig.

Von den städtischen Deinen1) sind zwei mit Sicherheit
in ihrer Lage nachweisbar, Kerameikos, Melite; zwei, Kollytos
und Kydathenaion, nur hypothetisch festzustellen.

Es ist oben bereits an verschiedenen Stellen erwähnt,
dass die ganze Agora im Kerameikos lag, dass der innere
Kerameikos bis zum Dipylon ging, wie der äussere vom Di-
pylon nach der Akademie sich erstreckte2). Es muss also
der Raum, der -von dem Nordabhang der Burg in der Nie-
derung um den sog. Theseionhügel herum sich nach dem
Dipylon hinzog als der Gau des Kerameikos angesehen werden.
Die Grenze gegen Westen ist innerhalb der Stadt eben durch
den sog. Theseionhügel gegeben, der wie das ganze Hügel-
gebiet im Westen der Stadt dem Gau Melite angehörte
(s. gleich): nach Osten kann sie nicht präcisirt werden, fällt
aber vielleicht mit dem östlichen Marktrand zusammen.

Für Melite3) giebt einen bestimmten Anhalt das Schob
Aristoph., Vögel V. 997') ui'iTTOTe oöv tö x^piov, mC(C' Tivec,
eKeivo eTToevw (so die Hdschr., dafür vermuthete Dobree näv ib;
möglich ist, was Forchhammer, Topogr. S. 72 = 344 Anm. 117
vorschlägt, und die einfachste Aenderung eirdvai iL; sonst
würde sich Stuciv iL empfehlen, wie es gleich heisst emav ei<e!vo)
TrepiXaußäveTcxi (so Dobree für TrapaXajußdveTCü) i<ai r\ ttvuE,
koXuüvoc eCTiv ö (ou falsch Dobree) erepoc, 6 uicGioc Xeyöue-
voc oÜTwc (Sauppe, de dentis S. 18 schreibt oö) uepoc ti vOv

1) Vgl. über diese im Allgemeinen Leake S. 314; Forchhammer
S. 71 (343) ff.; Sauppe, de demis urbanis Athenarum (Lips. 1846); Han-
riot, recherches sur la topograph. des deines de VAttique (Nupoleon-
Vende'e 1853) S. 1 ff.; Curtius, att. Sind. I S. 6 ff.; Bursian, Geogr. v.
Griechenl. I S. 274 f.

2) Vgl. S. 152 und 259 f.

3) Die richtige Bestimmung von Melite ist durch Bursian a. a. 0.
S. 274 Anm. 3 und Curtius, att. Stud. 1 S. 6 ff. gewonnen: bereits
Forehhammer S. 72 (344) ff. hatte die Sache im Wesentlichen richtig
erkannt; nur sind seine Argumente nicht alle stichhaltig und ein ent-
scheidendes fehlt, das aus der Lage des Barathron entnommene.

4) Eine Behandlung dieser Stelle, die ich nicht billigen kann,
findet sich bei Krüger, Jcrit. Anal. I S. 8G f. und Lolling in den Göt-
tinger Nachrichten 1873 S. 469 ff. Auch Koss, Theseion S. 46 ff. hat
aus ihr nicht die richtigen Konsecpaenzen gezogen.
 
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