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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0368

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— 356 —

tö KdXXiCTOv irpodcietov1) bereits oben erwähnt, auch von
dem sich vor dem Melitischen Thor erstreckenden Gau Koile
war schon die Rede2); des Gaus Keiriadai wurde eben ge-
dacht. Damit ist die Westseite der Stadt voll besetzt: auf
der Südseite sehloss sich, wie oben auch bereits erwähnt
wurde, der äussere Kollytos an. Im Osten finden wir das
untere Agryle, zu dem der Berg Ardettos3), also wohl auch
das ganze Quartier Agrai gehörte1).

Endlich im Nordosten lag der Gau Diomeia mit dem
Kynosarges8): dass dieser sich zum Theil auch innerhalb der
Stadt ausdehnte0), ist möglich aber nicht beweisbar7).

gehört. Indessen kann ich diesem Zeugniss in seiner jetzigen Gestalt
keinen hohen Werth beilegen: mehrere Namen fehlen gäuzlich, der
des Perikles ist falschlich eingereiht und der Zusatz 6 iroinTr]c ist eben
auch nicht urkundlich.

1) Thukyd. II 34, 5; s. S. 259.

2) S. S. 343 und das. Aam. 1.

3) Harpokrat. u. d. W. 'ApbnTTÖc1 tüttoc 'AOrivnav tiirep tö crd-
biov tö TTava6nvau<6v -npöc tlu bi'uaiu Tili ÜTrevep6ev 'AypuXeuJv (über
die merkwürdige Ausdrucksweise Trpöc tüj br)u.uj s. Sauppe S. 21).

4) S. Saal, de dcmorum Atticac per tribus distributione I demos
tribus Erechtheidis tenens (Köln 18G0) S. 27.

5) Stephan. Byz. u. d. W. Kuvöcapxec yuu.vdciov ev xfj 'ATTiKrj . .
ÖTto Aiöpou, d<p' oö ö x^poc 'Aörivna Aiöueia KaXetTCii. Athen. XIV
S. Gl-ld kv tlu Aiouiujv 'HpaKXeiai. Harpokrat. u. d. W. ev AioLieioic
'HpdKXeiov 'YTrepibnc Hcrrd Kövuuvoc" Tf)C tv Aioudoic d-fou^vnc eopTfjc
tüj 'HpotKXei Livnuoveuouci Kai ot kujuikoi. Schob Aristophan., Frösche
V. G51 Tdv Aioueioic] bf|Lioc Tf)c Aifniboc cpuXfic diro Aiöu.ou epwuevou
toO 'HpaxX^ouc • ecTi be 'HpuKXeiov auTÖBi.

G) Vgl. Leake S. 31G; Bursian, Geogr. v. Griechenl. I S. 275, in
R.-E. I2 S. 1973 (liier vermuthet er, dass erst durch den Themistoklei-
schen Mauerring ein Theil des Demos Diomeia in die Stadt gezogen
wurde).

7) Sauppe S. 23 macht auf die oben angeführte Erzählung des
Plutarch {de cxil, G) aufmerksam, nach der es nicht den Anschein habe,
als ob Diomeia in der Stadt lag. — Dass der Gau Diomeia an Kol-
lytos stiess, schliesst man gewöhnlich daraus, dass Diornos Sohn des
Kollytos heisst (s. Herodian. küÖoX. rrpocoib. S. 421, 14 Lentz, Steph-
Byz. u. d. W. Aiöueia, Hesych. u. d. W. AiOLieic). Wäre der Schluss
sicher, so würde Kollytos bestimmt auch nordöstlich der Burg liegen
und Diomeia ein städtischer Gau sein: doch ist die Folgerung sehr ge-
wagt (wenn auch die abweichende Deutung dieser Kundschaft bei
Köhler a. a. 0. S. 111 noch gewagter ist).
 
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