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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0381

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— 369 —

ten Grabmals eines syrischen Mannes gedenkt, d. i. des durch
einen glücklichen Zufall erhaltenen Grabmals des Philopap-
pos1). Auch der Umstand, dass das Museion in der Dia-
dochenzeit als Festung diente2), bestätigt vollkommen diese
Namengebung: denn nächst dem Burghügel konnte nur der
„Philopappos" zur Anlage einer starken Festung geeignet
erscheinen.

Die Pnyxfrage selbst berühre ich nur ungern, da ich
überzeugt bin, dass sie zu den Kontroversen gehört, die
besser (bis glückliche Funde oder methodische Nachgrabungen
die Anhaltspunkte vermehren) ruhen als immer aufs Neue
diskutirt werden, da die Gründe für und wider von den ver-
schiedenen Seiten3) erschöpfend vorgetragen sind und zur
Zeit eine sichere Entscheidung nicht möglich ist. Indessen
glaube ich mich der Verpflichtung, über eine Viele so leb-
haft interessirende Frage meine Ansicht auszusprechen, nicht
entziehen zu dürfen: ich will mich wenigstens kurz fassen.

Man ist bei Behandlung dieser Streitfrage gewöhnlich
von der Betrachtung der Stätte auf dem nördlich des Mu-
seion gelegeneu Hügel, die als Ekklesienraum zu betrachten
seit Chandler üblich geworden war, ausgegangen, und je nach-
dem man in dieser Anlage einen Volksversammlungsplatz, eine
Kultstätte oder eine Befestigung erkennen zu müssen oder zu

1) S. Leake, 'Topogr. S. 124 und 359 fi'.

2) S. Pausan. I 25, 7; 2G, 2; Plutarch., Demctr. 34; Epliem arch.
N. 2570; 3499; Evstratiadis, bictxpißn. eTiiYpacpiKi'i (Athen 185G). Vgl.
den betr. Abschnitt in der Stadtgeschichte.

8) S. Chandler, travcls II S. 434; Leake, Topogr. S. 378 ff.; Ulrichs,
Meisen u. Forsch. II S. 209 ff.; Welcker in deu Abh. d. Berlin. Akad.
1852 S. 325 ff., im N. Ehem. Mus. Bd. X S. 30 ff, S. 591 ff; Göttliug,
ges. Abh. I S. 63 ff., Pelasgikon und Pnyx in Athen (Jena 1853); ltoss,
die Pnyx und das Pelasgikon (Braunschweig 1853); Rangabe, antiq.
hell. II S. 570 ff.; Bursian im Philolog. IX S. 631 ff, im lit. Centralbl.
1863 S. 712; Vischer, Erinner, u. Eindrücke aus Gricch. S. 108 ff.; E.
Curtius im arch. Anzeiger 1853 S. 310, im Göttinger gel. Anz. 1859 S.
2016 f., alt. Stud. 1 S. 5, 21 ff.; II S. 68 ff.; Wieseler im Göttinger Pro-
i'ectoratsprogranim 1860 S. 16 Anna. 50, S. 20 Anm. 57; Pappadopulos,
Aöyoc Trepi ttukvöc (Schulprogramm von Athen 1S67; ist mir unbekannt);
Surlitt in Jahrb. f. PfaUol. 1809 S. 153 f.; Pervanoglu iu Jahrb. f. Philol.
1870 S. 54 f.; Priederichs, Kunst und Leben S. 149; Lolling in Güttinger
Nachrichten 1873 S. 464ff. Mit einer Detailpolemik gegen alle die hier vor-
gebrachten Ansichten und Gründe könnte mau allein ein Buch füllen.

, W ach s mu th, die Stadt Athen. I. 24
 
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