Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0579

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 567 —

Allein im Ganzen bestand die finanzielle Kraft Athens nicht
minder wie die kriegerische die harte Probe, die der Krieg,
stellte, in glänzender Weise. Der für den äussersten Noth-
fall d. h. für den Fall eines direkten Angriffs auf Athen
reservirte Fonds von 1000 Talenten brauchte nicht angetastet
zu werden; und alsbald nach dem Frieden des Nikias häufte
sich in dem Staatsschatz wieder eine bedeutende Summe Gel-
des an1), nach einer ganz bestimmt auftretenden Angabe
eines Redners •) nicht weniger als 7000 Talente. Auch die
Urkunden der Uebergabe der heiligen Schätze im Parthenon,
die in lehrreicher Weise Licht auf den Wohlstand des Staates
und Volkes fallen lassen, zeigen bis zum Beginn der sicili-
schen Expedition einen stetigen, z. Th. nicht unbeträchtlichen
Zuwachs3); und im ersten Jahre nach dem Frieden des Nikias
wurde zur Erhöhung des Glanzes der Festzüge an den Pana-
thenäen eine Anschaffung von neuen Pompgeräthen für un-
gefähr anderthalbtausend Thaler beschlossen4).

Nach dem unglücklichen Ausgang der sicilischen Expe-
dition, auf deren Ausrüstung man die besten Kräfte gewandt

Koicc ti'iv büvauiv (als die Pest). TerpecKoeiwv jap öttXitujv Kai Terpa-
KicxiXituv of)k eXdccouc air^Öavov £k tujv to£€wv Kai TpiaKodwv iimeuiv,
toö t6 äXXou öxkov äveSeuperoc dpiOuöc (woraus bei Diodor. XII 58
iin&p toüc uupiouc geworden sind). Ueber die epochemachende Bedeu-
tung der Epidemie 8. Niebuhr, Vortr. üb. alt. Gesch. II S. 64 f.

1) Thukyd. VI 26, 2 dpfi 6' dveiXr|cpei r| ir6\ic £aur^v dito -rr}c
vöcou Kai to0 Suvexoüc uoXe|aou £c xe i'iXiKiac uXfiÖoc £iriY£Yevn,uevnc
Kai ic xP'1uaTUJV äGpoiciv öiä ti'iv 6Kex«piav, üicte päov Trdvxa tTiopi-
2eTö und VI 12, 1 (Eede des Nikias) p.e|ivriceai xp^l t\H&c, öti veuucrl
üttö vocou ueyaXric Kai uoXeuou ßpaxu ti XeXu)q)r]Kauev, wcte Kai XPM"
uaa Kai toic caiuaav r)ü£rjceai.

2) Andokid. III 8 if]V eipnvnv €Troincdue6a, ¥\v %Tv NiKfac ö Nt-
Knpdxou Kat€ipfdcaTO. oTuai ö' uuäc änavxac ei&evai toOto, öti 6iä
Tauinv -n'iv eipt'ivnv einaKicxiXia uiv TaXavxa vouiciaaroc eic xfiv dKpö-
itoXiv ävnve-fxauev. Fast wörtlich wiederholt bei Aischin. II 175. Vgl.
Böckh, Staatsh. I2 S. 587.

3) S. die Zusammenstellungen bei Michaelis, Parthenon S. 295,
296, 299 [und nun in C. i. AU. I S. 65 f. 70 f. 73 ff.].

4) Nach der von Köhler im Hermes II S. 19 herausgegebenen In-
schrift [die jetzt in C. i. Att. IN 32 aufgenommen ist] wurden Ol. 90, 1
von den Schatzmeistern der Göttin einer zu diesem Zweck ernannten
Commission, irouneiwv £[TncxdTa]ic, wie Köhler ergänzt hat, 5163 Drach-
men ausgezahlt.
 
Annotationen