AMT MULLHEIM. — RHEIN WEILER.
171
Die St. S. Freiburg besitzt, als 1820 in Obenveiler gefunden, eine 17 cm hohe
Brunnenausflußmaske von weißem Marmor (jugendlicher Kopf, H. 22 cm;
Abb. in Schau in’s Land VIII. 1887, S. 17). Bei der Nähe von Badenweiler dürften
am Ort noch mehr römische Funde zu erwarten sein.
298. RHEINWEILER.
Br. Auf dem Gelände des Frhrn. v. Rotberg bei Rheimveiler, östlich vom Ort, stieß
man im Sommer 1889 in 50 — 60 cm Tiefe auf ein Urnenbegräbnis. In einem noch
intakten großen tonroten Tongefäß (Fig. 1160) mit weiter Öffnung und einfacher
Verzierung von Auskerbungen am Hals und Rand lag eine Anzahl weiterer kleinerer
Tongefäße. Auf den sonstigen Inhalt, etwa von höchstwahrscheinlich vorhandenen
Aschenresten, wurde leider nicht geachtet. Von den kleinen Gefäßen ist bemerkenswert
der vom Brand graue Topf b mit gewölbtem Boden und hübscher Schulterverzierung,
Fig. 116.
zwischen zwei Streifen von je drei eingekerbten Linien ein Band, auf dem je drei dreifache
Zickzacklinien mit drei Reihen von Doppelhaken, abwechseln, das Ganze nach unten
mit einem Band von gerieften Dreiecken abschließend. An einer Stelle (s. Figur) befinden
sich sechs, in schiefer Linie zu je dreien angeordnete, feine durchgebohrte Löcher.
Ferner ein geschweifter grauer Tonbecher e mit gewölbtem Boden, ein grauer Topf c,
im ganzen unverziert, aber mit dreimal sich wiederholenden Gruppen von drei bis vier
Fingereindrücken an der Schulter, ein ähnlicher kleinerer roter Topf d, eine fast kugelige
graue Schale f und eine ebensolche etwas kleinere, ein konischer grauer Napf h mit
ziemlich unregelmäßigem Rand und ein zweiter solcher kleinerer g mit Verzierung an
dem schmalen flachen Rand und um die innere Bodenfläche, außerdem Tonscherben
von drei bis vier weiteren kleinen Gefäßen, zwei derselben k und i verziert. Der Fund
wurde 1900 von Frhrn. v. Rotberg der Gr. S. Khe (C. 8566 ff.) übergeben.
Etwa 25 Minuten östlich sei man auf ähnliche Tonscherben gestoßen. Weitere
Untersuchung hat nicht stattgefunden. Es darf angenommen werden, daß das Begräbnis
einem Urnenfeld mit Leichenbrand aus der jüngeren Bronzezeit angehört (Bronze-
stücke wurden nicht gefunden oder übersehen).
171
Die St. S. Freiburg besitzt, als 1820 in Obenveiler gefunden, eine 17 cm hohe
Brunnenausflußmaske von weißem Marmor (jugendlicher Kopf, H. 22 cm;
Abb. in Schau in’s Land VIII. 1887, S. 17). Bei der Nähe von Badenweiler dürften
am Ort noch mehr römische Funde zu erwarten sein.
298. RHEINWEILER.
Br. Auf dem Gelände des Frhrn. v. Rotberg bei Rheimveiler, östlich vom Ort, stieß
man im Sommer 1889 in 50 — 60 cm Tiefe auf ein Urnenbegräbnis. In einem noch
intakten großen tonroten Tongefäß (Fig. 1160) mit weiter Öffnung und einfacher
Verzierung von Auskerbungen am Hals und Rand lag eine Anzahl weiterer kleinerer
Tongefäße. Auf den sonstigen Inhalt, etwa von höchstwahrscheinlich vorhandenen
Aschenresten, wurde leider nicht geachtet. Von den kleinen Gefäßen ist bemerkenswert
der vom Brand graue Topf b mit gewölbtem Boden und hübscher Schulterverzierung,
Fig. 116.
zwischen zwei Streifen von je drei eingekerbten Linien ein Band, auf dem je drei dreifache
Zickzacklinien mit drei Reihen von Doppelhaken, abwechseln, das Ganze nach unten
mit einem Band von gerieften Dreiecken abschließend. An einer Stelle (s. Figur) befinden
sich sechs, in schiefer Linie zu je dreien angeordnete, feine durchgebohrte Löcher.
Ferner ein geschweifter grauer Tonbecher e mit gewölbtem Boden, ein grauer Topf c,
im ganzen unverziert, aber mit dreimal sich wiederholenden Gruppen von drei bis vier
Fingereindrücken an der Schulter, ein ähnlicher kleinerer roter Topf d, eine fast kugelige
graue Schale f und eine ebensolche etwas kleinere, ein konischer grauer Napf h mit
ziemlich unregelmäßigem Rand und ein zweiter solcher kleinerer g mit Verzierung an
dem schmalen flachen Rand und um die innere Bodenfläche, außerdem Tonscherben
von drei bis vier weiteren kleinen Gefäßen, zwei derselben k und i verziert. Der Fund
wurde 1900 von Frhrn. v. Rotberg der Gr. S. Khe (C. 8566 ff.) übergeben.
Etwa 25 Minuten östlich sei man auf ähnliche Tonscherben gestoßen. Weitere
Untersuchung hat nicht stattgefunden. Es darf angenommen werden, daß das Begräbnis
einem Urnenfeld mit Leichenbrand aus der jüngeren Bronzezeit angehört (Bronze-
stücke wurden nicht gefunden oder übersehen).