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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 7.1933

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Nr. 3 (15. Januar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44613#0011
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ARTofttheWO RLD ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT LMONDEfcAKIS
DAS INTERNATIONALE ZENTRALORGAN FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT

VII. JAHRGANG, Nr. 3

15. JANUAR 1933

WE

Erscheint jeden Sonntag im We 11 k u n s t - Ve r 1 a g , G. m. b. H.,
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führten Länder sfrs. 7; Übersee $ 1,50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4,50

WERTHEIM- BIBLOGRAPHIKON

Inh. Dr. Hans Wertheim

Alte Graphik / Gotik bis Biedermeier

Berlin W9, Lennestr. 7. Liitzow 4512

Winteraussteilung
des Museum Boymans, Rotterdam

Die Weihnachtsausstellungen im Rotter-
damer Museum Boymans dürfen stets Beach-
tung beanspruchen und finden sie. Mit glück-

von Veronese, beide früher in der Sammlung
Auspitz-Wien, vertreten die Venezianer, die
sonst, gleich den übrigen Italienern, in Holland

lichem Griff weiß Direk-
tor H a n n e m a meist
neuen holländischen
Sammlerbesitz an alter
und neuer Kunst des
In- und Auslandes zu
einem auf bemerkens-
werter Höhe stehenden,
abgerundeten Ganzen
wirkungsvoll zu ver-
einigen.
eigentlich alle ausge-
stellten alten Meister-
werke volle Aufmerk-
samkeit. Wir nennen
vor allem einen Greco,
„Christi Abschied von
Maria“ (Abbildung
S. 2), ein 1914 im Col-
legium Nuestra Seiiora
del Recuerdo zu Madrid
von Cossio und Gomez
entdecktes, eindrucks-
volles, nicht „extremes“
Werk, die früheste
Fassung (etwa 1580)
der mindestens drei
Darstellungen des The-
mas*), die seit kurzem
Rotterdamer Sammler-


Hendrick Andriessen, Vanitas
Holz, 49:64 cm
Ausstellung — Exposition — Exhibition:
Rotterdam, Museum Boymans

eigentum ist. Ein „Raub der Proserpina“ von
Tintoretto und eine „Anbetung der Hirten“
*) Die späteren befinden sich in der Samm-
lung Beering-Chicago und im Budapester Museum.

weniger eifrig gesammelt werden. Man hält
sich — wie könnte es in Holland anders sein ?
— hier lieber an meist auf eigenem Boden
entstandene Werke, zu denen auch die beiden

Kirchenansichten von Pieter Saenredam (siehe
Abbildung) gehören, die — und besonders gilt
dies von der Außenansicht der 1813 zerstörten
Marienkirche in Utrecht — Glanzstücke nicht
nur der Ausstellung,

Carei Fabritius zugeschriebenes Frauenbildnis
im Genter Museum. Ein klares Winterbildnis
von van Goyen ist ein vortreffliches Beispiel
seines Stiles in der Mitte der dreißiger Jahre,

sondern des gesamten
Werkes des so feinen,
feinfühligen und klar-
bestimmten, als Kir-
chenmaler unübertrof-
fenen Meisters sind.
Auch ein Rembrandt —
einer der um 1645 ent-
standenen Studienköpfe
(Rosenberg, Klassiker
der Kunst S. 244) —
zählt zu den Perlen der
Ausstellung.
In alphabetischer
Reihenfolge seien wei-
ter genannt: eine breit
und farbenfreudig ge-
inaiCe ,, v aiiibtxö dCS
seltenen Hendrick An-
driessen (siehe Abbil-
dung), genannt „Mank-
ken Heyn (lahmer
Heinrich), von dem De
Bie in seinem „Gulden
Cabinet van de edele
vrye schilderkonst"
(1661) sagt, daß zwar
der Maler lahm war,


Pieter Saenredam, Marienkirche zu Utrecht
Holz, 44:63 cm
Ausstellung — Exposition ■— Exhibition:
Rotterdam, Museum Boymans

aber nicht seine Werke, „die van den lief-
hebbern in groote weerde worden gehenden“*).
Dann ein kleines, ungemein lebendiges, frühes
Winterbildchen von Hendrick Averkamp, ein
dem Museum Boymans geschenktes, aus der
vor ein paar Monaten versteigerten Sammlung
Sternberg stammendes Bildnis eines jungen
Mannes von Jan de Bray, das der gleichen
Schaffenszeit angehört wie sein früher dem
*) Die Literatur kennt ein zweites Werk des
Meisters, eine auf der Versteigerung Graf Friesen
in Köln 1885 angebotene, an Werke Pieter Potters
gemahnende andere Vanitas.

und gut wird auch Judith Leyster durch das
Werk charakterisiert, in dem sie sich selbst
mit ihrem Mann Jan Miense Molenaer beim
Musizieren abbildet. Besten Werken des nicht
immer gleichmäßig guten Paulus Moreelse ist
ein Rundporträt eines Mitgliedes der Familie
Moreelse zuzurechnen; es stammt aus der auf-
gelösten Sammlung de Stuers. Auch ein durch-
gearbeitetes großes Bauerninterieur von
Adriaen van Ostade — der Vordergrund bringt
ein Stilleben, das der in solchen Zutaten noch
erfahrenere Jan Steen dem Meister nicht ver-
bessert hätte — verlangt gleich einer schönen

LKBEN l»IGE IHJTMIIi

AUSSTELLUNGSFOLGE IN DREI ABTEILUNGEN
VERANSTALTET VON
PAUL CASSIRER UND ALFRED FLECHTHEIM

ZWEITE AUSSTELLUNG
VOM 14. JANUAR BIS MITTE FEBRUAR
GEMÄLDE U. PLASTIKEN: BARLACH. HECKEL, HOFER. KOKOSCHKA, KOLBE, MARCKS, SCHEIBE, SCHMIDT-ROTTLUFF
BEI
PAUL CASSIRER • BERLIN W 35 • VICTORIASTRASSE 35

Ji FfiFD A LONDON BRUSSELS
• 13OldBondSt.,Wl 99 Rue Royale
OLD MASTERS

NEW YORK
120 East 57* St.

BRUNNER OAvERV NEW-YORK
55, East 57th Street
 
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