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DIE WELTKUNST
Jahrg. VII, Nr. 8 vom 19. Februar 1933
i n München:
Ostasiatische Kunst
Im Oberlichtsaal am Lenbachplatz zeigt die
Firma Bernheimer, München, eine
umfassende Ausstellung ostasiatischer Kunst
in einer Reichhaltigkeit und Qualität, wie sie
selten zusammengestellt worden sein dürfte.
Als besondere Rarität sind in zwei Vitrinen
Kultgefäße aus Bronze mit schöner alter
Patina aus den frühesten chinesischen Epochen,
aus der Chou- und Han-Zeit — also Epochen
teilweise lange vor unserer Zeitrechnung -—
ausgestellt. Ebenso sind eine größere Anzahl
von Miniaturplastiken und Schmuckgegen-
ständen aus diesen frühesten Epochen vor-
handen. Eine große Gruppe für sich bilden
Tonplastiken aus der Ming-Zeit mit ihren
interessanten grünlichen, blauen und gelben
Glasuren, darunter schöne figürliche Dach-
reiter. Bei den alten Porzellanen sind
speziell hervorragende Vasen aus dem 17. und
18. Jahrhundert gezeigt. Besonders reich-
haltig sind die frühen Tonplastiken aus der
Han- und Tangzeit, wunderbare Beigaben aus
chinesischen Gräbern, schöne Tierplastiken, wie
Pferde, Kamele sowie Urnen. Auch die etwas
späteren Epochen der Tang- und Sung-Zeit
sind mit bedeutenden Stücken vertreten. Reich
ist die Sammlung auch an chinesischen Bronze-
Plastiken jeder Art, hauptsächlich aus der
Ming-Zeit, also dem 15. und 16. Jahrhundert.
Unter den Cloisonnees, Zellen-Emails, 17. und
18. Jahrhundert, sind einige besonders schöne
Stücke ausgestellt. In dem danebenliegenden
Raum sind frühe Plastiken aus China, Siam,
Nepal, Tibet in erlesenen Stücken zu sehen.
Nicht zu vergessen sind die Textilien, wie frühe
Samte, Stickereien und Teppiche verschiedener
ostasiatischer Provenienzen, welche der Aus-
stellung ein eigenes Gepräge geben.
in Wiesbaden:
Sammlung Ey aus
Düsseldorf
Der rege Nassauische Kunstverein stellte
im Wiesbadener Neuen Museum die
Sammlung Ey-Düsseldorf aus, die sehr auf-
schlußreich ist, da sie die Zusammenfassung
eines wichtigsten Teiles der Düsseldorfer
Kunst der Nachkriegszeit bringt. Der Ge-
samteindruck ist ungleichwertig. Er zeigt
lieh, B. H. Hundt, G. H. Wollheim, der frühere
Wortführer der fortschrittlichen Bewegung in
Düsseldorf, Werner Gilles, Heinrich Hoerle,
der Essener Bühnenbildner H. Heckroth und —•
leider nicht mit seinen besten Bildern — der
feine, zurückhaltende Bruno Goller, dessen im
Stoff ungewöhnliche, in der Form klar gestal-
tete, feintonige Bilder wohl am deutlichsten
und nachhaltigsten in der Erinnerung bleiben.
Dr. Adolf Jungjohann
in Wien:
Das Stilleben
in drei Jahrhunderten österreichischer Malerei
Das österreichische Stilleben des 17. Jahr-
hunderts, mit dem die Schau in der Öster-
reichischen Staatsgalerie einsetzt,
und auch die Stillebenmalerei des 18. Jahr-
hunderts, stehen ganz unter dem Einfluß der
niederländischen Kunst. Doch sind es weniger
die pompös aufgebauten Tafelstilleben von de
Heern, van Beyeren, Claesz Heda und Kaiff,
denen die österreichischen Künstler jener Zeit
nacheifern, als vielmehr die auch von F. W.
Tamm und J. Zageimann nachgebildeten Blu-
menstücke von der Art des Jan Brueghel d. Ae.,
Daniel Seghers, der Rachel Ruysch. (Ihnen
huldigt auch der Hofkaplan und Vorsteher der
Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelms, J. A.
van der Baren.) Andererseits haben in den
Werken von Ph. F. Hamilton und F. W. Tamm,
den beiden bedeutendsten Stillebenmalern der
leopoldinischen und karolinischen Zeit, die
Schöpfungen von Fyt und Weenix ihre Spuren
hinterlassen.
Die Blumenmalerei der alten Niederländer
bleibt bis in die Biedermeierzeit hinein das un-
erreichte Vorbild der österreichischen Kunst:
Für die entzückenden, minutiös gemalten Still-
leben von Drechsler, für Knapp, Nigg, Wald-
müller, Fendi, Gruber, während Neugebauer an
die niederländischen Tierstilleben anknüpft.
Gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts ver-
liert das Stilleben mit der wachsenden Vorliebe
für die Anekdote (im Genre- und Historien-
bild) an Anziehungskraft. Doch wenden sich
mit der Abkehr vom Gegenständlichen gegen
Ende des 19. Jahrhunderts viele Maler, so
M. Schrödel, Schuch, Ribarz, Rumpler und
Nissel, im Gefolge der neuen (impressionistisch
angehauchten) naturalistischen Gesinnung,
wieder dem Stilleben zu.
Sehr eindrucksvoll ist das österreichische
Stilleben des 20. Jahrhunderts dargestellt.
den Mißbrauch von Perspektiven, seinen offen-
sichtlichen und mitunter störenden Größen-
wahn, über den phantasievollen Szenographen
eines Welttheaters, das immer wieder Rom
zur Szene nimmt, als zu dem eigentlichen
Künstler vorzustoßen, der aus Rom der
Säulen, Paläste und Kirche eine neue Welt
schafft, die nur scheinbar etwas mit der
historischen Stadt zu tun hat. Gerade die
Ausgrabungen und Wiederherstellungen der
letzten zehn Jahre in Rom haben den früher
nahezu unbestrittenen Wert Piranesis als
historischen Abbildner Roms zerstört. Man
darf, das wird namentlich vor dieser Schau
von Olschki klar, den Stecher nicht als einen
Illustrator und Nachbildner der Wirklichkeit
nehmen. Er war vielmehr ein Dichter in Ruinen
und Altertümern, in Palästen und Obelisken, in
Kirchen und uralten, vielleicht niemals vor-
handenen Triumphbögen. G. R.
in Paris:
Rabelais-Ausstellung
Paris, Bibliotheque Nationale
Abbildung) bis zu dem anonymen Porträt des
18. Jahrhunderts aus dem Versailler Museum.
Assia Rubinstein (Paris)
Auktionsvorberichte
Antiquitäten,
Möbel, Gemälde
Berlin, Vorb. 25. Febr.
Die nächste Versteigerung des Inter-
nationalen Kunst- und Auktions-
hauses vom 25. Februar setzt
sich in der Hauptsache aus drei
größeren Besitzen zusammen.
Die erste Abteilung bringt die
Sammlung M., Berlin, zum Aus-
gebot. Wir finden gewählt schö-
nes Meißner Porzellan der Hö-
roldt-Zeit, ostasiatisches Kunst-
gewerbe, Farbstiche und eng-
lische und französische Möbel,
vor allem bezaubernde Klein-
möbel des 18. Jahrhunderts.
Hieran schließt sich Gebrauchs-
Silber des 18. Jahrhunderts aus
westdeutschem Adelsbesitz. Gi-
randolen der Kopenhagener,
Augsburger und Frankfurter
Werkstätten, eine kleine Samm-
lung von goldenen Taschen-
uhren des 18. Jahrhunderts bil-
den den Hauptbestandteil, ferner
Gemälde alter Meister, von
denen vor allem das schöne Da-
men-Porträt von Largilliere auf-
fällt, das früher im Besitz der
Prinzessin Henri de Ligne, Toch-
ter der Gräfin de Talleyrand auf
Chateau de Verneuil sur Seine
war. Im Anschluß an diesen Be-
sitz gelangt die Sammlung F.
zur Versteigerung: prachtvolle
Delfter Fayencen, hierunter Delft - dore-
Stücke, Meißner Figuren-Porzellan des 18. Jahr-
hunderts, Kreussener Krüge und einige beson-
ders interessante kunstgewerbliche Arbeiten in
Glas leiten zu den aus verschiedenem Sammler-
besitz stammenden Stücken über. Hier stößt
man auf ein Hauptwerk von Jan Asselyn (Ab-
bildung „Weltkunst“, Nr. 7), einen stim-
mungsvollen Courbet mit Gutachten von Meier-
Graefe, eine farbenreiche Anbetung von Dosso
Dossi mit Expertise von Professor Voß, zwei
Mädchenköpfe von Rotari und Arbeiten von
Honthorst, A. Mor, J. H. Tischbein, F. v. Uhde,
Gaisser u. a.
S. J. E. Jones, The Fox Hunter. 1829/30 (2 Blatt)
Aquatinta in Farben
Versteigerung — Vente — Sale:
Hollstein & Puppel, Berlin, 27.—28. Februar 1933
Alken, The Grand Leieestershire Steeple Chase. 1829 (8 Blatt)
Aquatinta in Farben
Versteigerung — Vente — Sale:
Hollstein & Puppel, Berlin, 27.—28. Februar 1933
aber, wie sehr das Düsseldorfer zeitge-
nössische Schaffen sich qualitativ gegen die
sogenannte „Düsseldorfer Blütezeit“ gestei-
gert hat. Eine große Zahl der hier vertrete-
nen Künstler, deren Schaffen beim Entstehen
dieser Sammlung meist stark umstritten war,
ist inzwischen in Düsseldorf oder anderwärts
zur verdienten Anerkennung gelangt. An die
Zugehörigkeit Otto Dix zum „Jungen Rhein-
land“ erinnern einige eindringliche Bildnis-
zeichnungen. Gut vertreten sind u. a. Max
Ernst mit seinen surrealistischen Wacht-
räumen (Abb. S. 4), Feigier, Pankok mit
Kohlezeichnungen in Ölbildformat, Robert Pud-
Inhalt Nr. 8
Dr. K. Kusenberg:
Neuordnung im Berliner Kronprinzenpalais 1
Ausstellungen (mit 2 Abb.).1, 2
in Berlin: Moderne Kunst
in München: Ostasiatische Kunst
in Wiesbaden: Sammlung Ey aus Düs-
seldorf
in Wien: Das Stilleben
in Rom: Piranesi
in Paris: Rabelais-Ausstellung
Auktionsvorberichte (m.5 Abb.) . . 2,3
Auktionskalender . . . 3
Nachrichtenvon Überall. 4
Die kleine Geschichte:
Wumps und die Unbekannte . , . . . . . 4
Abbildungen:
Diptychon, Niederlande, um 1470 .1
L. C r an a c h d. A e., Jflnglingsbildnis.1
Alken, The Grand Leieestershire Steeple Chase . . 2
S. J. F. ,T o n e s, The Fox Hunter ...2
P. S ab 1 o n, Francois Rabelais.2
K’a ng-TIsi-Vase.3
M. Ernst, Heilige Caeeilie.4
Kokoschkas unübertroffenes Meisterwerk, das
unheimliche, die Empfindung von Fäulnis und
Verwesung vermittelnde „Stilleben mit Ham-
mel“ (aus dem Besitz der Modernen Galerie)
stellt freilich alles in den Schatten. Doch
wäre es unrecht, wollte man darob des anderen
vergessen. Da ist vor allem ein starkes, wuch-
tig hingemaltes „Stilleben mit totem Perlhuhn“
von H. Böckl. Von Kolig und Faistauer sind
treffliche, frühe Stilleben vorhanden. Von Paris
Gütersloh wird ein trotz seiner Stilisierung
naturnah wirkendes, schönfarbiges Gemüse-
stilleben gezeigt. Mopps kleines Haushalts-
stilleben ist sehr bezeichnend für das diskrete
Raffinement seiner Palette. Auch C. R. An-
dersen, Wiegele, Wickenburg, Dobrowsky,
G. Frankel, Lerch und Pauser sind in der
Schau mit charakteristischen Arbeiten ver-
treten, die solcherart die bekanntesten Namen
jung-österreichischer Kunst vereint.
Dr. St. Poglayen-Neuwall (Wien)
in Rom:
Piranesi
Die Buchhandlung Olschki, die in letzter
Zeit außerordentlich rege zu werden beginnt,
hat kürzlich eine Piranesi-Ausstellung gezeigt
und so ziemlich das ganze Werk des Stechers
in seinen bedeutendsten Blättern zusammen-
gebracht. Es fehlt sogar — und zwar in einem
bemerkenswert guten Abzug — nicht das sehr
seltene Blatt der „Kerker“. Diese Schau kann
eher als eine der seltenen Gelegenheiten
angesehen werden, sich über den Meister ge-
nauer zu unterrichten, über seine Theatralik,
Den ursprünglichen und vitalen Charakter
der Schöpfung von Rabelais aufzuzeigen, die
Verbindung des Dichters mit dem Wesen und
Geschmack seiner Zeit zu erweisen, scheint der
Gedanke gewesen zu sein, der M. Julien C a i n
bei dem Zustandebringen der Rabelais-Ge-
dächtnisschau geleitet hat, die soeben anläß-
“ lieh der 400jährigen Wiederkehr des Er-
scheinens des „Pantagruel“ in der Bibliotheque
Nationale eröffnet wurde. Unterstützt von
M. Jean Porcher und, in der dekorativen
Anordnung, von M. P.-A. Lemoisne, Kon-
servator am Kupferstichkabinett, wollte M.
Cain nicht nur alles zur Stelle schaffen, was
zur Darstellung des dichterischen Werkes not-
wendig erschien, sondern auch das geistige
Milieu verlebendigen, aus dem heraus Dichter
und Werk hervorgingen. Chinon, wo Rabelais
die ersten Lebensjahre verbrachte, wird in
Aquarellen des 18. Jahrhunderts gezeigt; die
Abtei von Senilly, wo der Dichter vermutlich
gelebt, ferner Montpellier, Lyon, Ferrara und
Paris wurden in zeitgenössischen Abbildungen
und Plänen festgehalten. Bildnisse, Auto-
graphen und Bücher seiner Freunde und Be-
kannten sind zur Stelle. Da Rabelais vor seiner
dichterischen Laufbahn Arzt war, wird an Hand
illustrierter Werke ein Bild des Standes dieser
Wissenschaft zu jener Zeit entworfen. Man
findet seine Originaleintragung in das
Studentenregister der Universität Montpellier
und einen Brief an Bude, der von besonderer
Wichtigkeit ist, da kaum eigenhändige Auto-
graphien des Dichters sich erhalten haben.
Vollständig vorhanden sind die Ausgaben
Pierre Sablon, Francois Rabelais. 1610
seiner Werke von 1532 bis heute, sämtliche
kritische Ausgaben, deren erste 1711 erschien,
und alle Übersetzungen: Hier mußten mit
Leihgaben u. a. die Bibliotheken des British
Museum, von München, Dresden und Privat-
sammler einspringen. Dem historisch-philo-
logischen Interesse kommt das künstlerische
gleich: hier stehen im Vordergrund die un-
zähligen alten Einbände, Miniaturen, Kameen,
Medaillen, Tapisserien und graphischen Werke,
ganz zu schweigen von der langen Serie
der Bildnisse von Holbein, Clouet u. a. Da
ein zeitgenössisches Bildnis des Dichters
selbst nicht existiert, hat man versucht,
seine Rekonstruktion aus allen posthumen
Porträts wenigstens phantasiemäßig zu ermög-
lichen: von den ersten Stichen von Leonard
Gautier (1601) und Pierre Sablon (1610, siehe
Graphik,
Han dzeichn ungen
Berlin, Vorb. 27./28. Febr.
Am 27. und 28. Februar versteigern Holl-
stein & Puppel eine Sammlung aus
Fürstenbesitz, deren Glanzpunkt auf der
wundervollen Sammlung englischer
Sportblätter aus dem Anfang des vori-
gen Jahrhunderts liegt, die den seltenen Vor-
zug hat, daß die Blätter mit wenigen Aus-
nahmen in Mappen gesammelt wurden, wo-
durch ihnen ihr Farbenschmelz erhalten ge-
blieben ist. Man findet eine Anzahl von großen
Seltenheiten, die z. T. seit Jahrzehnten nicht
auf dem Markt gewesen sind, wie die beiden
Blätter von Henry Alken nach Fraser „Cana-
dian Sledge-Club“, „The Stage Coach“ nach
S. J. Jones von George Hunt von 1827, „The
Horse Fair“ von Charles Hunt nach R. B. Da-
vis. Aus der Fülle des Materials seien nur
einige seltene Folgen hervorgehoben, wie die
der 7 Blatt „Fox-Hunting“ von 1818, „The
Grand Leieestershire Steeple Chase“ in 8 Blät-
tern von 1830 (siehe Abbildung), „The
First Steeple Chase on Record or the Night
Riders“ in vier Blatt von 1839. Von größter
Seltenheit sind auch die beiden Blätter nach
Earp „Brighton Hurdle Race“, die beiden
Blätter von S. J. Jones: „The Fox Hunter“
(siehe Abbildung), die wundervolle und
gesuchte komplette Folge: „Epsom“, dann die
sechs Blatt nach James Pollard von Hunt:
„British Horse Racing“, endlich von Wolsten-
holme die schöne große Fox Hunting-Folge von
Sutherland gestochen.
An die Sportsammlung schließt sich eine
Sammlung von Stichen, meist des 18. Jahr-
hunderts, die eine schöne Sammlung von farbi-
gen Blättern von Thomas Rowlandson und
seiner Zeit umfaßt; ferner sind zu erwähnen
eine komplette Serie der Vedute di Roma von
Giambattista Piranesi, auch einige gute Blät-
ter von Rembrandt und Dürer fehlen nicht.
Die zweite Hauptabteilung macht die Samm-
lung von Handzeichnungen und Aqua-
rellen von Künstlern des 16. bis 19. Jahr-
hunderts aus, von denen wir nur eine An-
zahl Namen anführen wollen wie: Amman,
Bellini, Belotto, Campagnola, Correggio,
Deutsch, Doomer, Dusart, van Dyck, Claude
Gellee, Palma Giovane, Piazzatta, Raphael,
Hubert Robert, Rembrandt, Ruysdael, Saft-
leven, Tibaldi, Tiepolo usw.
VH len-Einrichtung
Berlin, Vorb. 28. Febr.
Die Gesamteinrichtung der Villa des
Bankiers K. L., Podbielskiallee 42, die wegen
Wegzuges des Besitzers am 28. Februar durch
das Kunst-Auktionshaus Continen-
t a 1 versteigert wird, beansprucht wegen des
besonderen Geschmackes, den der Besitzer der
Ausstattung seiner gleichzeitig wohnlichen und
repräsentativen Räume angedeihen ließ, be-
sonderes Interesse. Die Gesellschaftsräume
dieses Besitzes, von der geräumigen Diele über
das Herren- und Speisezimmer bis zu dem
kleinen japanischen Salon, vereinigen zumeist
Werke des 17. und 18. Jahrhunderts, wobei
DIE WELTKUNST
Jahrg. VII, Nr. 8 vom 19. Februar 1933
i n München:
Ostasiatische Kunst
Im Oberlichtsaal am Lenbachplatz zeigt die
Firma Bernheimer, München, eine
umfassende Ausstellung ostasiatischer Kunst
in einer Reichhaltigkeit und Qualität, wie sie
selten zusammengestellt worden sein dürfte.
Als besondere Rarität sind in zwei Vitrinen
Kultgefäße aus Bronze mit schöner alter
Patina aus den frühesten chinesischen Epochen,
aus der Chou- und Han-Zeit — also Epochen
teilweise lange vor unserer Zeitrechnung -—
ausgestellt. Ebenso sind eine größere Anzahl
von Miniaturplastiken und Schmuckgegen-
ständen aus diesen frühesten Epochen vor-
handen. Eine große Gruppe für sich bilden
Tonplastiken aus der Ming-Zeit mit ihren
interessanten grünlichen, blauen und gelben
Glasuren, darunter schöne figürliche Dach-
reiter. Bei den alten Porzellanen sind
speziell hervorragende Vasen aus dem 17. und
18. Jahrhundert gezeigt. Besonders reich-
haltig sind die frühen Tonplastiken aus der
Han- und Tangzeit, wunderbare Beigaben aus
chinesischen Gräbern, schöne Tierplastiken, wie
Pferde, Kamele sowie Urnen. Auch die etwas
späteren Epochen der Tang- und Sung-Zeit
sind mit bedeutenden Stücken vertreten. Reich
ist die Sammlung auch an chinesischen Bronze-
Plastiken jeder Art, hauptsächlich aus der
Ming-Zeit, also dem 15. und 16. Jahrhundert.
Unter den Cloisonnees, Zellen-Emails, 17. und
18. Jahrhundert, sind einige besonders schöne
Stücke ausgestellt. In dem danebenliegenden
Raum sind frühe Plastiken aus China, Siam,
Nepal, Tibet in erlesenen Stücken zu sehen.
Nicht zu vergessen sind die Textilien, wie frühe
Samte, Stickereien und Teppiche verschiedener
ostasiatischer Provenienzen, welche der Aus-
stellung ein eigenes Gepräge geben.
in Wiesbaden:
Sammlung Ey aus
Düsseldorf
Der rege Nassauische Kunstverein stellte
im Wiesbadener Neuen Museum die
Sammlung Ey-Düsseldorf aus, die sehr auf-
schlußreich ist, da sie die Zusammenfassung
eines wichtigsten Teiles der Düsseldorfer
Kunst der Nachkriegszeit bringt. Der Ge-
samteindruck ist ungleichwertig. Er zeigt
lieh, B. H. Hundt, G. H. Wollheim, der frühere
Wortführer der fortschrittlichen Bewegung in
Düsseldorf, Werner Gilles, Heinrich Hoerle,
der Essener Bühnenbildner H. Heckroth und —•
leider nicht mit seinen besten Bildern — der
feine, zurückhaltende Bruno Goller, dessen im
Stoff ungewöhnliche, in der Form klar gestal-
tete, feintonige Bilder wohl am deutlichsten
und nachhaltigsten in der Erinnerung bleiben.
Dr. Adolf Jungjohann
in Wien:
Das Stilleben
in drei Jahrhunderten österreichischer Malerei
Das österreichische Stilleben des 17. Jahr-
hunderts, mit dem die Schau in der Öster-
reichischen Staatsgalerie einsetzt,
und auch die Stillebenmalerei des 18. Jahr-
hunderts, stehen ganz unter dem Einfluß der
niederländischen Kunst. Doch sind es weniger
die pompös aufgebauten Tafelstilleben von de
Heern, van Beyeren, Claesz Heda und Kaiff,
denen die österreichischen Künstler jener Zeit
nacheifern, als vielmehr die auch von F. W.
Tamm und J. Zageimann nachgebildeten Blu-
menstücke von der Art des Jan Brueghel d. Ae.,
Daniel Seghers, der Rachel Ruysch. (Ihnen
huldigt auch der Hofkaplan und Vorsteher der
Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelms, J. A.
van der Baren.) Andererseits haben in den
Werken von Ph. F. Hamilton und F. W. Tamm,
den beiden bedeutendsten Stillebenmalern der
leopoldinischen und karolinischen Zeit, die
Schöpfungen von Fyt und Weenix ihre Spuren
hinterlassen.
Die Blumenmalerei der alten Niederländer
bleibt bis in die Biedermeierzeit hinein das un-
erreichte Vorbild der österreichischen Kunst:
Für die entzückenden, minutiös gemalten Still-
leben von Drechsler, für Knapp, Nigg, Wald-
müller, Fendi, Gruber, während Neugebauer an
die niederländischen Tierstilleben anknüpft.
Gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts ver-
liert das Stilleben mit der wachsenden Vorliebe
für die Anekdote (im Genre- und Historien-
bild) an Anziehungskraft. Doch wenden sich
mit der Abkehr vom Gegenständlichen gegen
Ende des 19. Jahrhunderts viele Maler, so
M. Schrödel, Schuch, Ribarz, Rumpler und
Nissel, im Gefolge der neuen (impressionistisch
angehauchten) naturalistischen Gesinnung,
wieder dem Stilleben zu.
Sehr eindrucksvoll ist das österreichische
Stilleben des 20. Jahrhunderts dargestellt.
den Mißbrauch von Perspektiven, seinen offen-
sichtlichen und mitunter störenden Größen-
wahn, über den phantasievollen Szenographen
eines Welttheaters, das immer wieder Rom
zur Szene nimmt, als zu dem eigentlichen
Künstler vorzustoßen, der aus Rom der
Säulen, Paläste und Kirche eine neue Welt
schafft, die nur scheinbar etwas mit der
historischen Stadt zu tun hat. Gerade die
Ausgrabungen und Wiederherstellungen der
letzten zehn Jahre in Rom haben den früher
nahezu unbestrittenen Wert Piranesis als
historischen Abbildner Roms zerstört. Man
darf, das wird namentlich vor dieser Schau
von Olschki klar, den Stecher nicht als einen
Illustrator und Nachbildner der Wirklichkeit
nehmen. Er war vielmehr ein Dichter in Ruinen
und Altertümern, in Palästen und Obelisken, in
Kirchen und uralten, vielleicht niemals vor-
handenen Triumphbögen. G. R.
in Paris:
Rabelais-Ausstellung
Paris, Bibliotheque Nationale
Abbildung) bis zu dem anonymen Porträt des
18. Jahrhunderts aus dem Versailler Museum.
Assia Rubinstein (Paris)
Auktionsvorberichte
Antiquitäten,
Möbel, Gemälde
Berlin, Vorb. 25. Febr.
Die nächste Versteigerung des Inter-
nationalen Kunst- und Auktions-
hauses vom 25. Februar setzt
sich in der Hauptsache aus drei
größeren Besitzen zusammen.
Die erste Abteilung bringt die
Sammlung M., Berlin, zum Aus-
gebot. Wir finden gewählt schö-
nes Meißner Porzellan der Hö-
roldt-Zeit, ostasiatisches Kunst-
gewerbe, Farbstiche und eng-
lische und französische Möbel,
vor allem bezaubernde Klein-
möbel des 18. Jahrhunderts.
Hieran schließt sich Gebrauchs-
Silber des 18. Jahrhunderts aus
westdeutschem Adelsbesitz. Gi-
randolen der Kopenhagener,
Augsburger und Frankfurter
Werkstätten, eine kleine Samm-
lung von goldenen Taschen-
uhren des 18. Jahrhunderts bil-
den den Hauptbestandteil, ferner
Gemälde alter Meister, von
denen vor allem das schöne Da-
men-Porträt von Largilliere auf-
fällt, das früher im Besitz der
Prinzessin Henri de Ligne, Toch-
ter der Gräfin de Talleyrand auf
Chateau de Verneuil sur Seine
war. Im Anschluß an diesen Be-
sitz gelangt die Sammlung F.
zur Versteigerung: prachtvolle
Delfter Fayencen, hierunter Delft - dore-
Stücke, Meißner Figuren-Porzellan des 18. Jahr-
hunderts, Kreussener Krüge und einige beson-
ders interessante kunstgewerbliche Arbeiten in
Glas leiten zu den aus verschiedenem Sammler-
besitz stammenden Stücken über. Hier stößt
man auf ein Hauptwerk von Jan Asselyn (Ab-
bildung „Weltkunst“, Nr. 7), einen stim-
mungsvollen Courbet mit Gutachten von Meier-
Graefe, eine farbenreiche Anbetung von Dosso
Dossi mit Expertise von Professor Voß, zwei
Mädchenköpfe von Rotari und Arbeiten von
Honthorst, A. Mor, J. H. Tischbein, F. v. Uhde,
Gaisser u. a.
S. J. E. Jones, The Fox Hunter. 1829/30 (2 Blatt)
Aquatinta in Farben
Versteigerung — Vente — Sale:
Hollstein & Puppel, Berlin, 27.—28. Februar 1933
Alken, The Grand Leieestershire Steeple Chase. 1829 (8 Blatt)
Aquatinta in Farben
Versteigerung — Vente — Sale:
Hollstein & Puppel, Berlin, 27.—28. Februar 1933
aber, wie sehr das Düsseldorfer zeitge-
nössische Schaffen sich qualitativ gegen die
sogenannte „Düsseldorfer Blütezeit“ gestei-
gert hat. Eine große Zahl der hier vertrete-
nen Künstler, deren Schaffen beim Entstehen
dieser Sammlung meist stark umstritten war,
ist inzwischen in Düsseldorf oder anderwärts
zur verdienten Anerkennung gelangt. An die
Zugehörigkeit Otto Dix zum „Jungen Rhein-
land“ erinnern einige eindringliche Bildnis-
zeichnungen. Gut vertreten sind u. a. Max
Ernst mit seinen surrealistischen Wacht-
räumen (Abb. S. 4), Feigier, Pankok mit
Kohlezeichnungen in Ölbildformat, Robert Pud-
Inhalt Nr. 8
Dr. K. Kusenberg:
Neuordnung im Berliner Kronprinzenpalais 1
Ausstellungen (mit 2 Abb.).1, 2
in Berlin: Moderne Kunst
in München: Ostasiatische Kunst
in Wiesbaden: Sammlung Ey aus Düs-
seldorf
in Wien: Das Stilleben
in Rom: Piranesi
in Paris: Rabelais-Ausstellung
Auktionsvorberichte (m.5 Abb.) . . 2,3
Auktionskalender . . . 3
Nachrichtenvon Überall. 4
Die kleine Geschichte:
Wumps und die Unbekannte . , . . . . . 4
Abbildungen:
Diptychon, Niederlande, um 1470 .1
L. C r an a c h d. A e., Jflnglingsbildnis.1
Alken, The Grand Leieestershire Steeple Chase . . 2
S. J. F. ,T o n e s, The Fox Hunter ...2
P. S ab 1 o n, Francois Rabelais.2
K’a ng-TIsi-Vase.3
M. Ernst, Heilige Caeeilie.4
Kokoschkas unübertroffenes Meisterwerk, das
unheimliche, die Empfindung von Fäulnis und
Verwesung vermittelnde „Stilleben mit Ham-
mel“ (aus dem Besitz der Modernen Galerie)
stellt freilich alles in den Schatten. Doch
wäre es unrecht, wollte man darob des anderen
vergessen. Da ist vor allem ein starkes, wuch-
tig hingemaltes „Stilleben mit totem Perlhuhn“
von H. Böckl. Von Kolig und Faistauer sind
treffliche, frühe Stilleben vorhanden. Von Paris
Gütersloh wird ein trotz seiner Stilisierung
naturnah wirkendes, schönfarbiges Gemüse-
stilleben gezeigt. Mopps kleines Haushalts-
stilleben ist sehr bezeichnend für das diskrete
Raffinement seiner Palette. Auch C. R. An-
dersen, Wiegele, Wickenburg, Dobrowsky,
G. Frankel, Lerch und Pauser sind in der
Schau mit charakteristischen Arbeiten ver-
treten, die solcherart die bekanntesten Namen
jung-österreichischer Kunst vereint.
Dr. St. Poglayen-Neuwall (Wien)
in Rom:
Piranesi
Die Buchhandlung Olschki, die in letzter
Zeit außerordentlich rege zu werden beginnt,
hat kürzlich eine Piranesi-Ausstellung gezeigt
und so ziemlich das ganze Werk des Stechers
in seinen bedeutendsten Blättern zusammen-
gebracht. Es fehlt sogar — und zwar in einem
bemerkenswert guten Abzug — nicht das sehr
seltene Blatt der „Kerker“. Diese Schau kann
eher als eine der seltenen Gelegenheiten
angesehen werden, sich über den Meister ge-
nauer zu unterrichten, über seine Theatralik,
Den ursprünglichen und vitalen Charakter
der Schöpfung von Rabelais aufzuzeigen, die
Verbindung des Dichters mit dem Wesen und
Geschmack seiner Zeit zu erweisen, scheint der
Gedanke gewesen zu sein, der M. Julien C a i n
bei dem Zustandebringen der Rabelais-Ge-
dächtnisschau geleitet hat, die soeben anläß-
“ lieh der 400jährigen Wiederkehr des Er-
scheinens des „Pantagruel“ in der Bibliotheque
Nationale eröffnet wurde. Unterstützt von
M. Jean Porcher und, in der dekorativen
Anordnung, von M. P.-A. Lemoisne, Kon-
servator am Kupferstichkabinett, wollte M.
Cain nicht nur alles zur Stelle schaffen, was
zur Darstellung des dichterischen Werkes not-
wendig erschien, sondern auch das geistige
Milieu verlebendigen, aus dem heraus Dichter
und Werk hervorgingen. Chinon, wo Rabelais
die ersten Lebensjahre verbrachte, wird in
Aquarellen des 18. Jahrhunderts gezeigt; die
Abtei von Senilly, wo der Dichter vermutlich
gelebt, ferner Montpellier, Lyon, Ferrara und
Paris wurden in zeitgenössischen Abbildungen
und Plänen festgehalten. Bildnisse, Auto-
graphen und Bücher seiner Freunde und Be-
kannten sind zur Stelle. Da Rabelais vor seiner
dichterischen Laufbahn Arzt war, wird an Hand
illustrierter Werke ein Bild des Standes dieser
Wissenschaft zu jener Zeit entworfen. Man
findet seine Originaleintragung in das
Studentenregister der Universität Montpellier
und einen Brief an Bude, der von besonderer
Wichtigkeit ist, da kaum eigenhändige Auto-
graphien des Dichters sich erhalten haben.
Vollständig vorhanden sind die Ausgaben
Pierre Sablon, Francois Rabelais. 1610
seiner Werke von 1532 bis heute, sämtliche
kritische Ausgaben, deren erste 1711 erschien,
und alle Übersetzungen: Hier mußten mit
Leihgaben u. a. die Bibliotheken des British
Museum, von München, Dresden und Privat-
sammler einspringen. Dem historisch-philo-
logischen Interesse kommt das künstlerische
gleich: hier stehen im Vordergrund die un-
zähligen alten Einbände, Miniaturen, Kameen,
Medaillen, Tapisserien und graphischen Werke,
ganz zu schweigen von der langen Serie
der Bildnisse von Holbein, Clouet u. a. Da
ein zeitgenössisches Bildnis des Dichters
selbst nicht existiert, hat man versucht,
seine Rekonstruktion aus allen posthumen
Porträts wenigstens phantasiemäßig zu ermög-
lichen: von den ersten Stichen von Leonard
Gautier (1601) und Pierre Sablon (1610, siehe
Graphik,
Han dzeichn ungen
Berlin, Vorb. 27./28. Febr.
Am 27. und 28. Februar versteigern Holl-
stein & Puppel eine Sammlung aus
Fürstenbesitz, deren Glanzpunkt auf der
wundervollen Sammlung englischer
Sportblätter aus dem Anfang des vori-
gen Jahrhunderts liegt, die den seltenen Vor-
zug hat, daß die Blätter mit wenigen Aus-
nahmen in Mappen gesammelt wurden, wo-
durch ihnen ihr Farbenschmelz erhalten ge-
blieben ist. Man findet eine Anzahl von großen
Seltenheiten, die z. T. seit Jahrzehnten nicht
auf dem Markt gewesen sind, wie die beiden
Blätter von Henry Alken nach Fraser „Cana-
dian Sledge-Club“, „The Stage Coach“ nach
S. J. Jones von George Hunt von 1827, „The
Horse Fair“ von Charles Hunt nach R. B. Da-
vis. Aus der Fülle des Materials seien nur
einige seltene Folgen hervorgehoben, wie die
der 7 Blatt „Fox-Hunting“ von 1818, „The
Grand Leieestershire Steeple Chase“ in 8 Blät-
tern von 1830 (siehe Abbildung), „The
First Steeple Chase on Record or the Night
Riders“ in vier Blatt von 1839. Von größter
Seltenheit sind auch die beiden Blätter nach
Earp „Brighton Hurdle Race“, die beiden
Blätter von S. J. Jones: „The Fox Hunter“
(siehe Abbildung), die wundervolle und
gesuchte komplette Folge: „Epsom“, dann die
sechs Blatt nach James Pollard von Hunt:
„British Horse Racing“, endlich von Wolsten-
holme die schöne große Fox Hunting-Folge von
Sutherland gestochen.
An die Sportsammlung schließt sich eine
Sammlung von Stichen, meist des 18. Jahr-
hunderts, die eine schöne Sammlung von farbi-
gen Blättern von Thomas Rowlandson und
seiner Zeit umfaßt; ferner sind zu erwähnen
eine komplette Serie der Vedute di Roma von
Giambattista Piranesi, auch einige gute Blät-
ter von Rembrandt und Dürer fehlen nicht.
Die zweite Hauptabteilung macht die Samm-
lung von Handzeichnungen und Aqua-
rellen von Künstlern des 16. bis 19. Jahr-
hunderts aus, von denen wir nur eine An-
zahl Namen anführen wollen wie: Amman,
Bellini, Belotto, Campagnola, Correggio,
Deutsch, Doomer, Dusart, van Dyck, Claude
Gellee, Palma Giovane, Piazzatta, Raphael,
Hubert Robert, Rembrandt, Ruysdael, Saft-
leven, Tibaldi, Tiepolo usw.
VH len-Einrichtung
Berlin, Vorb. 28. Febr.
Die Gesamteinrichtung der Villa des
Bankiers K. L., Podbielskiallee 42, die wegen
Wegzuges des Besitzers am 28. Februar durch
das Kunst-Auktionshaus Continen-
t a 1 versteigert wird, beansprucht wegen des
besonderen Geschmackes, den der Besitzer der
Ausstattung seiner gleichzeitig wohnlichen und
repräsentativen Räume angedeihen ließ, be-
sonderes Interesse. Die Gesellschaftsräume
dieses Besitzes, von der geräumigen Diele über
das Herren- und Speisezimmer bis zu dem
kleinen japanischen Salon, vereinigen zumeist
Werke des 17. und 18. Jahrhunderts, wobei