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3. DEZEMBER 1933
VII. JAHRGANG, Nr. 49
WE
NST
ART»f*WORLD
LMONDE*AKTS
ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE
früher:
Vfrngtn
Aus: Faksimiledruck II des Wertheim-Antiquariats: Seltene Volksbücher des 16. Jahrhunderts
vielfach
Klein-
immer
und
nach
Kunst
gelegentlich noch erweitert werden
Eine Sonderbetrachtung bleibt dem
Kunstmarkt vorbehalten.
leicht auch weil sie wirklich nicht allzu viel
gefragt werden, wendete sich der amerika-
nische Kunde in ziemlicher Übereinstimung mit
dem europäischen der frühen Griechenkunst
auf italienischem und sizilianischem Boden zu,
also fast ausnahmslos der figuralen und Vasen-
keramik. Die spätrömische Periode wird von
dem amerikanischen Kunden ziemlich vernach-
lässigt.
In der reinen Kunst hat der europäische
Kunde einen sehr vielfältigen Geschmack, man
kann auch füglich behaupten, eine sehr betonte
Ganz wenige Amerikaner sind aber in reiner
Kunst bereits als ausgesprochen highbrow dem
europäischen Geschmack gefolgt und tendieren
zu Trecento und sogar zum Dugento. Da reine
Kunst hier verhältnismäßig selten ist, so sind
Die deutliche Belebung, die der deutsche
Kunstmarkt nach einer Zeit der Stagnation, der ■
Umschichtung der Käufer- und Verkäufer-
schichten, in der letzten Zeit erlebt, lenkt den
Blick mehr denn je auf die Frage, inwieweit
auch die einzelnen künstlerischen Gebiete in
ihrer sammlerischen Bewertung und Ein-
schätzung einem Geschmackswandel unterzogen
werden, der nicht nur vom händlerischen Ge-
sichtspunkt aus von Interesse ist, sondern auch
bestimmend werden dürfte für die Gesamt-
. richtung des Sammelns in den nächsten Jahren.
Wie sehr sich in den verschiedenen Kunst-
marktzentren neue Tendenzen gegen alte Ge-
bräuche und Richtungen durchzusetzen be-
ginnen und damit gewisse Parallelen offenbar
werden, geht aus den folgenden Betrachtungen
hervor, die die auswärtigen Korrespondenten
der „Weltkunst“ zu unserem Thema beitragen
und die
sollen.
Berliner
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 50 Pfennig. Quartal für Deutschland inklusive Postzustellung
Mark 4,50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mark 5,50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5,50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr.Frs. 35; Holland hfl. 3,25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee S 1,50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4,50
Wen ctticr fcfoeu®ef$rc®w
ber fernen Snftta/wat plr
teofcnen/ wae für Jradjtc barm warfen/
*«• ßc für Xctigün »nnb (Bögcnbicnff
bm/pnnbwitße ben Spaniern tingu
nomtnen werben. 2JUeeaue feinen verlaßt#
hen fdjn'fften genommen/ vnb weil ca
g<r Fur^weilig ju lefen/iu
bruef verfertiget.
Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin».
Bankkonto: Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft, Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
Haag 145512; Paris 1700 14; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr.76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
I A C O B I I I I I.
©Cßbt @otc tmbertlafti«/ Nm
IW* von
Italien
Bei einer Betrachtung der Tendenzen auf
dem italienischen Kunstmarkt, welcher an
Waren ausgesprochene Spezialitäten der Eigen-
erzeugung (wobei unter Eigenerzeugung eben
die Erzeugung des Landes innerhalb von drei-
bis viertausend Jahren gemeint ist) anzubieten
vermag, muß vor allem die Käuferschaft unter-
sucht werden; anderenfalls wird alle Tendenz-
angabe nichts nützen. Italien verfügt nach wie
vor über eine große Stammkundschaft in Über-
see, und die in Italien abgehaltenen Auktionen
sind sicher kein Zeichen dafür, was noch in
Italien selbst umgesetzt wird. Die großen
Antiquare klagen zwar durchweg über die
Stille des Marktes; wenn man sich jedoch die
amerikanische Einfuhrstatistik auch des letzten
Jahres ansieht (und nicht die italienische Aus-
fuhrstatistik), so steht man vor Millionen und
Millionen Lire italienischer Kunstwerke, die ja
irgendwoher gekommen und die auch nach
Paris, London oder Berlin irgendwie gelangt
sein müssen, wenn schon der italienische
Kunsthandel ohne Ausfuhrerlaubnis nicht aus-
führt. Die großen Unterschiede in der Kund-
schaft sind aber beinahe scharf geographischer
Art; der amerikanische Kunde und der euro-
päische unterscheiden sich in ihren augenblick-
IJInber tgetl ©ftiufti ty*
ftorictv bariti NfcgriNn iß,
$<rafHgcmefcntn©i(cipclsaufte
öerütycr patt mit btmJZaiffcl/ foßefc
genanbt 2lucr^Ä»/ vnnb in tine* Xften
ßtflalt erf^ienen/ önd? feine 21b en tjieivrlu
ce 3« legtfir ein
fdjrccHid? cnbcjjw
n»mmcn«
Trecento gemahnen. Trecentobilder haben auch
in ganz mäßigen Werken für Europa stets Ab-
satz gefunden, von Dugentowerken, die ja
immerhin selten sind, ist das gleiche zu be-
haupten. Schwach ist die Nachfrage für Hoch-
barock, das heißt für Bilder der Periode von
1650—1700, Bilder, die auch immerhin am
reichlichsten angeboten werden. Hier ist eine
ausgesprochene Entwertung eingetreten, und
auch die zeitweise Nachfrage nach Barock —
die sich in Italien übrigens stets mehr in
Möbeln manifestiert hat — hat da wesentliches
nicht ändern können.
Die Settecentomalerei
dagegen schneidet sehr
viel besser ab, und zwar
gilt das für die Klein-
meister ganz besonders.
Sowohl die Venezianer
wie die neapolitanische
Schule sind gleich gut
gefragt und nicht ein-
mal immer sind gute
Mittelwerke leicht auf-
zutreiben.
Der Antike gegen-
über hat der europäi-
sche Kunde die impe-
Periode ganz vernach-
lässigt. Hellenistische
Kunst dagegen findet in
Kleinstatuetten gern
Käufer, hier suchen
Sammler scheinbar
immer noch systema-
tisch den italienischen
Kunstmarkt nach guten
Stücken ab. Die sizilia-
nische griechische Kolo-
nialkunst —• wenn da-
von neue Stücke in den
Handel kommen — hat
auch bei bedeutungs-
armen und
wiederholten
kunstwerken
Käufer, wenn auch frei-
lich zu niedrigen Prei-
sen ; die eigentliche
Nachfrage des euro-
päischen Käufers aber
geht nach spätantiken
Bildhauerwerken
darüber hinaus
byzantinischer
des Ravennakulturkrei-
ses und auch der sich
anschließenden romani-
at$ feinen
#enen hmberlafrenett ©ctyrifften / M
enb
VTJenfcben mihi liefen JBeyfpil / abfdjewl»
4><m SEjempel/ x>nb trew^enjige WornuBä.
jufammen gesogen /vnb in
verfertiget.
Son S). Sotwtm
kauften / betn tne^tbefebreften
SauBerer vttttb- CcfiroarljMnftkr /
er gtßtn Dem 2>uflfcl auff eme be-
Diirtbre jeptverfcfynben/ Wa» er bicr^Cchm
jugame usenoipeuwr gcfipen/fclDe ang<ri(^*
ttt vnb gttriben / bifc er en8h'd> feinen
Was wird gekauft?
Tendenzen am Kunstmarkt
SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
OFFIZIELLES ORGAN DES DEUTSCHEN REICHSVERBANDES DES KUNST- UND ANTIQUITÄTEN HAN DE LS E. V. MÜNCHEN
liehen Marktwünschen ziemlich stark, und die
beiden Tendenzen ergänzen sich einigermaßen.
auch hier die Amerikaner den europäischen
Kunden gefolgt und haben sich dem Zweck-
Liebe für die einzelnen Epochen in letzter Zeit
bewiesen. Wenn vielleicht auch die Hoch-
schen Epoche,
bis 900.
also der Jahrhunderte 500
Die Amerikaner interessieren sich immer
noch vornehmlich für Quattro- und Cinque-
cento-Kunst. Europa hat sich anderweitig fest-
gelegt. Die Amerikaner haben zeitweise in der
letzten Periode besonders toskanische Arbeiten
gefragt, und da ganz große Stücke ja heute
kaum zu bekommen sind, so sind auch mittlere,
teilweise sogar sehr fragwürdige Qualitäten
immer noch ganz gut unterzubringen gewesen.
kunstwerk zugewendet. Ehe noch auf Europa
eingegangen sei, sei die Stellung des ameri-
kanischen Kunden zu Antiken gestreift, die
sich — vielleicht unter dem Einfluß amerika-
nischer Museen — recht wesentlich geändert
hat. Die Amerikaner haben beinahe aufgehört,
sich für hellenistische Kunst zu interessieren,
und da gute Stücke aus griechisch-klassischer
Zeit verhältnismäßig selten auftauchen, viel-
renaissance, namentlich das Cinquecento, deut-
lich vernachlässigt wird und namentlich der
Kreis um die Florentiner und um Raffael
nur wenig Interesse findet (große Werke
bilden eine Ausnahme, sind ja aber kaum für
den Privatkäufer erreichbar gewesen), so hat
sich das Interesse für das Quattrocento durch-
aus gehalten, und zwar namentlich für jene
Werke, welche noch in ihrer Haltung an das
Im alten Kunstgewerbe sind Möbel und
Keramiken die beiden wichtigsten, aber heute
vielleicht vom Kunden mit der größten Vor-
sicht behandelten Warengebiete. Auch hier
hat selbst für wundervollste Stücke eine aus-
gesprochene Marktschwäche für Quattro- und
Cinquecentomöbel eingesetzt, während selbst
ganz mittelmäßige Trecentostücke immer wie-
der auf Gegenliebe stoßen. Aber das eigent-
ANTIQU AR IAT
PAUL GRAUPE
BERLIN W 9, BELLEVUESTRASSE 3
VERSTEIGERUNGEN
GUSTAV(RAHIB
ANTIQUITÄTEN Berlin IV9, Lennestr. 8
GEMÄLDE
BRUMMER “W"’ NEW-YORK
55. East 57,h Street
3. DEZEMBER 1933
VII. JAHRGANG, Nr. 49
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Aus: Faksimiledruck II des Wertheim-Antiquariats: Seltene Volksbücher des 16. Jahrhunderts
vielfach
Klein-
immer
und
nach
Kunst
gelegentlich noch erweitert werden
Eine Sonderbetrachtung bleibt dem
Kunstmarkt vorbehalten.
leicht auch weil sie wirklich nicht allzu viel
gefragt werden, wendete sich der amerika-
nische Kunde in ziemlicher Übereinstimung mit
dem europäischen der frühen Griechenkunst
auf italienischem und sizilianischem Boden zu,
also fast ausnahmslos der figuralen und Vasen-
keramik. Die spätrömische Periode wird von
dem amerikanischen Kunden ziemlich vernach-
lässigt.
In der reinen Kunst hat der europäische
Kunde einen sehr vielfältigen Geschmack, man
kann auch füglich behaupten, eine sehr betonte
Ganz wenige Amerikaner sind aber in reiner
Kunst bereits als ausgesprochen highbrow dem
europäischen Geschmack gefolgt und tendieren
zu Trecento und sogar zum Dugento. Da reine
Kunst hier verhältnismäßig selten ist, so sind
Die deutliche Belebung, die der deutsche
Kunstmarkt nach einer Zeit der Stagnation, der ■
Umschichtung der Käufer- und Verkäufer-
schichten, in der letzten Zeit erlebt, lenkt den
Blick mehr denn je auf die Frage, inwieweit
auch die einzelnen künstlerischen Gebiete in
ihrer sammlerischen Bewertung und Ein-
schätzung einem Geschmackswandel unterzogen
werden, der nicht nur vom händlerischen Ge-
sichtspunkt aus von Interesse ist, sondern auch
bestimmend werden dürfte für die Gesamt-
. richtung des Sammelns in den nächsten Jahren.
Wie sehr sich in den verschiedenen Kunst-
marktzentren neue Tendenzen gegen alte Ge-
bräuche und Richtungen durchzusetzen be-
ginnen und damit gewisse Parallelen offenbar
werden, geht aus den folgenden Betrachtungen
hervor, die die auswärtigen Korrespondenten
der „Weltkunst“ zu unserem Thema beitragen
und die
sollen.
Berliner
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 50 Pfennig. Quartal für Deutschland inklusive Postzustellung
Mark 4,50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mark 5,50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5,50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr.Frs. 35; Holland hfl. 3,25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee S 1,50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4,50
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teofcnen/ wae für Jradjtc barm warfen/
*«• ßc für Xctigün »nnb (Bögcnbicnff
bm/pnnbwitße ben Spaniern tingu
nomtnen werben. 2JUeeaue feinen verlaßt#
hen fdjn'fften genommen/ vnb weil ca
g<r Fur^weilig ju lefen/iu
bruef verfertiget.
Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin».
Bankkonto: Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft, Depositen-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
Haag 145512; Paris 1700 14; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr.76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
I A C O B I I I I I.
©Cßbt @otc tmbertlafti«/ Nm
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Italien
Bei einer Betrachtung der Tendenzen auf
dem italienischen Kunstmarkt, welcher an
Waren ausgesprochene Spezialitäten der Eigen-
erzeugung (wobei unter Eigenerzeugung eben
die Erzeugung des Landes innerhalb von drei-
bis viertausend Jahren gemeint ist) anzubieten
vermag, muß vor allem die Käuferschaft unter-
sucht werden; anderenfalls wird alle Tendenz-
angabe nichts nützen. Italien verfügt nach wie
vor über eine große Stammkundschaft in Über-
see, und die in Italien abgehaltenen Auktionen
sind sicher kein Zeichen dafür, was noch in
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Antiquare klagen zwar durchweg über die
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Millionen Lire italienischer Kunstwerke, die ja
irgendwoher gekommen und die auch nach
Paris, London oder Berlin irgendwie gelangt
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Kunsthandel ohne Ausfuhrerlaubnis nicht aus-
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Trecento gemahnen. Trecentobilder haben auch
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immerhin selten sind, ist das gleiche zu be-
haupten. Schwach ist die Nachfrage für Hoch-
barock, das heißt für Bilder der Periode von
1650—1700, Bilder, die auch immerhin am
reichlichsten angeboten werden. Hier ist eine
ausgesprochene Entwertung eingetreten, und
auch die zeitweise Nachfrage nach Barock —
die sich in Italien übrigens stets mehr in
Möbeln manifestiert hat — hat da wesentliches
nicht ändern können.
Die Settecentomalerei
dagegen schneidet sehr
viel besser ab, und zwar
gilt das für die Klein-
meister ganz besonders.
Sowohl die Venezianer
wie die neapolitanische
Schule sind gleich gut
gefragt und nicht ein-
mal immer sind gute
Mittelwerke leicht auf-
zutreiben.
Der Antike gegen-
über hat der europäi-
sche Kunde die impe-
Periode ganz vernach-
lässigt. Hellenistische
Kunst dagegen findet in
Kleinstatuetten gern
Käufer, hier suchen
Sammler scheinbar
immer noch systema-
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Kunstmarkt nach guten
Stücken ab. Die sizilia-
nische griechische Kolo-
nialkunst —• wenn da-
von neue Stücke in den
Handel kommen — hat
auch bei bedeutungs-
armen und
wiederholten
kunstwerken
Käufer, wenn auch frei-
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Nachfrage des euro-
päischen Käufers aber
geht nach spätantiken
Bildhauerwerken
darüber hinaus
byzantinischer
des Ravennakulturkrei-
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Tendenzen am Kunstmarkt
SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
OFFIZIELLES ORGAN DES DEUTSCHEN REICHSVERBANDES DES KUNST- UND ANTIQUITÄTEN HAN DE LS E. V. MÜNCHEN
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beiden Tendenzen ergänzen sich einigermaßen.
auch hier die Amerikaner den europäischen
Kunden gefolgt und haben sich dem Zweck-
Liebe für die einzelnen Epochen in letzter Zeit
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bis 900.
also der Jahrhunderte 500
Die Amerikaner interessieren sich immer
noch vornehmlich für Quattro- und Cinque-
cento-Kunst. Europa hat sich anderweitig fest-
gelegt. Die Amerikaner haben zeitweise in der
letzten Periode besonders toskanische Arbeiten
gefragt, und da ganz große Stücke ja heute
kaum zu bekommen sind, so sind auch mittlere,
teilweise sogar sehr fragwürdige Qualitäten
immer noch ganz gut unterzubringen gewesen.
kunstwerk zugewendet. Ehe noch auf Europa
eingegangen sei, sei die Stellung des ameri-
kanischen Kunden zu Antiken gestreift, die
sich — vielleicht unter dem Einfluß amerika-
nischer Museen — recht wesentlich geändert
hat. Die Amerikaner haben beinahe aufgehört,
sich für hellenistische Kunst zu interessieren,
und da gute Stücke aus griechisch-klassischer
Zeit verhältnismäßig selten auftauchen, viel-
renaissance, namentlich das Cinquecento, deut-
lich vernachlässigt wird und namentlich der
Kreis um die Florentiner und um Raffael
nur wenig Interesse findet (große Werke
bilden eine Ausnahme, sind ja aber kaum für
den Privatkäufer erreichbar gewesen), so hat
sich das Interesse für das Quattrocento durch-
aus gehalten, und zwar namentlich für jene
Werke, welche noch in ihrer Haltung an das
Im alten Kunstgewerbe sind Möbel und
Keramiken die beiden wichtigsten, aber heute
vielleicht vom Kunden mit der größten Vor-
sicht behandelten Warengebiete. Auch hier
hat selbst für wundervollste Stücke eine aus-
gesprochene Marktschwäche für Quattro- und
Cinquecentomöbel eingesetzt, während selbst
ganz mittelmäßige Trecentostücke immer wie-
der auf Gegenliebe stoßen. Aber das eigent-
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