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6

DIE WELTKUNST

richten

Nach

von Überall

Das Mosaik von S. Cesareo

An¬

der
Ge-
lind
den

GALERIE AUGUST KLEUCKER
GEMÄLDE ERSTER MEISTER

Mussolini hat in diesen Tagen für den Sitz
des Ministerpräsidenten Italiens auf der Bien-
nale Bilder gekauft. Die Käufe sind auf die
Werke deutscher, österreichischer und unga-
rischer Künstler beschränkt geblieben, soweit
es sich um ausländische Arbeiten handelte.
Von deutschen Werken kaufte Mussolini Otto
llerbigs „Puppentanz“ und die Granitplastik
„Alter Hirt“ von Utech.

eine interessanle ausstellungstechnische Lösung)

Ein Werk Egells
im Berliner Deutschen Museum
Das Mannheimer Schloßmuseum hat die
großartige Holzstatue des Franz Xaver von
Paul Egell (f 1752) dem Deutschen Museum in
Berlin für kurze Zeit als Leihgabe überlassen.
Sie steht dort im Rokokosaal neben dem
Hauptwerk des Bildhauers, dem Altar aus der
Unteren Pfarrkirche in Mannheim.

Ein Keramik-Museum in Rouen
Die Stadtverwaltung Rouen hat das. Hotel
d’Hocqueville angekauft. um darin ein Spe-
zialmuseum für alte Keramik unterzubringen.

DÜSSELDORF, BLUMENSTR. 21
Zwanglose Besichtigung erbeten, werktäglich 9-1, 3-7

800 Jahre
Benediktinerstift Sticna
Das Benediktinerstift Sticna (Sittich)
Ljubljana (S.H.S.) feiert in diesen Tagen
hen 800jährigen Bestand.

des Abrahamopfers, eines das hl. Meßopfer
darbringenden Priesters, und einer Dreiheit
von Köpfen, wie der Referent nach der Be-
schreibung vermutet, ein Bild der Dreifaltig-
keit. Ein interessantes Beispiel für die engen
künstlerischen Beziehungen zwischen den ent-
legensten Benediktinerstiften des alten Oester-
reich bietet die von dem Referenten im Vor-
jahr festgestellte (.stilistische Verwandtschaft
zwischen den barocken figuralen Stuckreliefs
von Sticna und der Abtei von Mauerbach in
Niederösterreich, die auf die gleiche Künstler-
werkstatt schließen läßt. P.-N.

Blick in die Sonderausstellung alter Italienischer Goldschrniedekunst auf der
Triennale in Mailand
(Zwischen weißgestrichenen Eisenstangen sind die Kunstwerke hinter Glas im Lichte starker Lampen aufgestellt,
(Photo Crimella)

25jähriges Bestehen
des Hildesheimer Pelizaeus-
Museums
Die wertvolle Sammlung ägyptischer Alter-
tümer, die von dem Konsul und Kunstfreund
Wilhelm Pelizaeus, einem gebürtigen Hildes-
heimer, seiner Vaterstadt gespendet wurde und
heute als Pelizaeus-Museum zu einer Sehens-
würdigkeit nicht nur der Stadt Hildesheim,
sondern auch Deutschlands geworden ist, be-
steht seit 25 Jahren. Der Stifter, ein erfolg-
reicher Kaufmann, betrieb seit 1873 in Kairo
ein großes Einfuhrgeschäft; als leidenschaft-
licher Sammler gelang es ihm dort, wertvolle
ägyptische und griechische Altertümer zusam-
menzubringen, die er 1907 seiner Vaterstadt
für ein von ihm gegründetes Museum schenkte.

Entdeckung
eines Schnitzaltars
Bei den Erneuerungsarbeiten an der ein-
stigen reußischen Hofkirche St. Marion in Gera
wurde ein kulturgeschichtlich außerordentlich
bedeutungsvoller Fund gemacht. An einer bis-
her unzugänglichen hohen Wandstelle hing
ein Schnitzaltar aus der vorreformatorischen
Zeit, dessen Alter auf über 500 Jahre ge-
schätzt wird. Der Altar wird im Thüringer
Staatlichen Museum in Eisenach vollkommen
erneuert und dann wieder in Gera aufgestellt
werden. Außerdem wurde in der Hofkirche
ein wertvolles gotisches Kreuzgewölbe freige-
legt, das ebenfalls nach künstlerischen Ge-
sichtspunkten erneuert werden soll.

Käufe Mussolinis
auf der Biennale

Ankauf.
VerkaUJ
Dresdef1 j
August ussträd.

Neuerwerbungen
des Museums in Ulm
Das Museum der Stadt Ulm erwarb für
seine Barockabteilung ein großes farbenpräch-
tiges „Salomonisches Urteil“ von dem aus
Memmingen gebürtigen Maler Johann Heiß
(1640—1704). Bekannte Werke des Meisters,
eines Hauptschülers des Augsburgers Schön-
feld, der einen großen Einfluß auf die deutsche
Rokokomalerei gewonnen hat, sind: „Das
Abendmahl“ auf dem Hochaltar in der Kirche
St. Ulrich in Augsburg und „Die Taufe Christi“
in der ev. hl. Kreuzkirche, welche bereits von
Sandrart gerühmt wird.
Ferner wurde eine Landschaft mit „Rück-
kehr (der heiligen Familie aus Aegypten“ von
F. J. Beich gekauft.

Eröffnung des neuerbauten
Museums in Basel
Am 29. August wurde in Basel der Bau des
neuen Kunstmuseums am Albangraben
Oeffentlichkeit übergeben. Die berühmte
tnäldesammlung, die mit ihren Holbeins
ihrem Grünewald, mit Konrad Witz und
Schweizer Malern des Reformationszeitalters
jedem deutschen Kunstfreund teuer ist, hat
damit eine würdige und großzügige Unterbrin-
gung erhalten. Auch die einzigartigen Bestände
des Kupferstichkabinetts sowie das Kunst-
historische Seminar der Universität haben hier
Platz gefunden und auch ein Hörsaal ist vor-
handen. Die ganze Anlage ist nach den mo-
dernsten museumstechnischen Erfordernissen
durchdacht. Der Bau, den der bekannte Stutt-
garter Architekt Prof. P. B o n a t z und der
Basler Rud. Christ in langer Arbeit schufen,
erregte in der an alten Traditionen hängenden
Stadt bereits vielfach Kritik, ist aber als eine
sehr feierliche und zugleich modern-zweck-
volle Schöpfung anzusehen. Der Konservator
des Museums Prof. Otto Fischer hat eine
große organisatorische Arbeit geleistet und ein
seit Jahrzehnten geplantes museales Werk zu
Ende geführt.

Gemälde zu kaufen gesucht:
Braith, Achenbach, Lier, Schleich,
Kröner, Zügel (Schafe), Spitzweg, Schuch,
Fagerlin und sonstige gute Gemälde der
älteren D’dorfer und Münchener Schule
GALERIE G. PAFFRATH
Düsseldorf, Köniqsallee 46

bei
sei-
Das Stift hat im
17. Jahrhundert einen weitgreifenden Umbau
erfahren, doch haben sich gleichwohl noch
manche künstlerische Erinnerungen an das
Mittelalter erhalten. So ist es erst vor kurzem
dem verdienstvollen Konservator des Drauba-
nates, Dr. Franz Stehe, geglückt, in einem
Kreuzgang Wandmalereien religiösen Inhaltes
freizulegen, die der Gelehrte in den Anfang
des 14. Jahrhunderts datiert: Darstellungen

kunsthausmalme^
Antiquitäten ■ Gemälde alter
,cl4
KÖLN o. Rh., UNTER SACHSENHAI

Die römischen Stadtgöttinnen
Die Nachricht von der singulären Darstellung &
Frau als Stadtgöttin, die anläßlich der Entdeckung
personifizierten Stadt Aquileja durch die Blätter y
(siehe auch Weltkunst Nr. 33/34, S. 6), ist insofern
ganz exakt, als schon Prof. Bulle-Würzburg in
verbreiteten Bilderbuch „Der schöne Mensch im jo'
tum" die mauergekrönte Stadtgöttin von Antioche10. $
gebildet hat; allerdings scheint Prof. Furtwängle^.^
scharfsichtige Münchener Archäologe, gerade auf
Statuette mit einigen skeptischen Bemerkungen in
Essay „Neuere Fälschungen von Antiken" hingez'6^^
haben. Aber auch Furtwängler hat in diesem, noch
äußerst lesenswerten Vortrag, verschiedene solche y
sehe Stadtgöttinnen mit Mauerkronen abgebild©^^
allem die des alten Paris, die als vielumstrittenes
in der Pariser Nationalbibliothek steht. Sch 6

Auf der Triennale hat das Erziehungs-
ministerium größere Käufe getätigt: es hat
sich jedoch ausschließlich auf italienische Ar-
beiten beschränkt.

Münzenhandlung
C. G. Thieme
Neu erschienen!
Lagerkatalog
Münzen und Medaillen aller
Arten, Zeiten und Länder
Sammlung .Rudolph* Promnitz

Personalien
Prof. Georg Kolbe wurde für sein
Schaffen der Goethe-Preis der Stadt _
liehen. ^(0,
Prof. Dr. Konrad Hahm, der Direktor des $6
Volkskunde-Museums, wurde vom finnischen Reich5-
denten durch die Verleihung des Ritterkreuzes
Klasse des Ordens der Finnischen Weißen R°sß
gezeichnet. ßp
Artur Degener, der Berliner Maler, und die
hauerin Emy Roeder erhielten den Villa-Roman0

Junge Kunst in Museumsbesitz
Von dem in Paris lebenden deutschen Maler
Paul Strecker, über dessen letzte Pariser Aus-
stellung hier berichtet wurde (Nr. 27/28), sind
neuerdings zwei Werke in deutschen

bildhauerl y
Frankfurt
rlJ
rr/
finnischen Reichs? A

Münchener Kunstversteigerungshaus
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII1IIIIIIIIIIIIII1IIIIIIIIIII1IIIIIIIIIIIIIlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllll
Adolf Weinmüller
München, Odeonsplatz 4, Leuchtenberg Palais
Eingang Fürstenstrafie • Fernruf 22962, 51616
Telegr.-Adr.: Kunstmittler

Jahrg. X, Nr. 35/36 vom 6. SeptemberJ^

Versteigerung
Donnerstag, den 10. September, 10 Uhr und 153n Uhr
Bayerische Volkskunst
Alte Tegernseer-, Tölzer-Bauernmöbel, Einrichtungsgegenstände,
Hinterglasmalereien Katalog RM 1.—
Versteigerung
Freitag, den 11. und Samstag, den 12. September, 10 u. 1530 Uhr
Gemälde und Handzeichnungen des XIX. und
XX. Jahrhunderts
Corinth, Deffregger, Schuch, Schleich, Spitzweg, Stuck, Wenglein,
Willroider — Bürkel, Dörner, Dillis, Kobell, Quaglio, Menzel
Kunsthihliothek Katalog RM 2.—
Ausstellung
Mittwoch, den 2. bis Dienstag, den 8. Sept. 1936, 9-13, 15-19 Uhr

Museumsbesitz übergegangen. Das Wall(/(
Richartz-Museum erwarb das Gemälde ,,Pa’
am Meer“, das Landesmuseum in Wiesbade
das Bild „Die Flieger“.

Die Domus Augustana
Auf dem Palatin in Rom geht die BefPj,
ung und Wiederherstellung der Domus Aue ,
stana auf Anordnung’des ErziehungsminisF (
weiter. Jetzt hat man die Fassade nach 11
Via dei Cerchi wiederherzustellen begonm.
Diese Fassade war, entsprechend der Arc
tektur des Palastes zweistöckig. Von d
oberen Stockwerk sind nur 9ehr wenig Pjj«
erhalten geblieben. Es ist bekannt, daß ‘
letzten Reste des Oberstockes noch in niod
ner Zeit abgetragen worden sind. Die Lä”U
des erhalten gebliebenen Untergeschoß »
beträgt mehr als 100 m. Bisher erschien d1<?(,
Fassade als eine krumme Mauer; jetzige Uute ,
suchungen haben ergeben, daß der gekriii’11’],
ten Mauer eine Kolonnade vorgelagert wa*'-,
der Hausfront folgte. Aller Wahrscheiu'1C^
keit nach wiederholte sich diese Kolonneni'e
auch im Obergeschoß. Unter der Domus - r
gu stana hat man Reste vorher bestehen13 ,
Gebäude gefunden und zwar in verschied61'
Tiefen, so daß zum mindesten drei Bebauung)
Perioden dem Augustushaus vorangegaD»
sind. In einem dieser früheren Häuser .j,,
republikanischer Zeit hat man einen KeraU1^l|
bodenbelag aus weißbunten Kacheln, die
Ornamenten geordnet waren, gefunden.

Gesamtergebnis der
Oppenheimer Versteigerung^
Die Versteigerung der Sammlung des ve.r
storbenen Mr. Henry Oppenheimer beiChr^
stie’s in London brachte während ihrl
dreizehntägigen Dauer ein Gesamtergebnis
£ 141 000. Ton dieser Summe entfielen auf u .
Handzeichnungen (vgl. „Weltkunst“, Nr. 29i’
£ 91 915, auf das mittelalterliche und Ren81'
sance-Kunstgewerbe rund £ 24 000. die Grä
phik £ 5400, die Antiken £ 4200, die Medaill1',
und Plaketten etwa £ 12 600, der Rest auf 1,,
wenigen Gemälde, die zusammen mit andere
Besitz versteigert wurden.
Damit reiht sich diese Auktion würdig <*.,
° . |1v
größten Ereignissen ein, die das Haus Chris*
im Laufe seiner langen Geschichte zu .
zeichnen hatte. Das Ergebnis wird nur
wenigen Versteigerungen übertroffen, so (ll(,
der Holfordsammlung 1927—28 mit £ 740 0“
der beiden Hamilton-Palace-Versteigerung1.
von 1882 und 1909 mit £ 397 000 beZ'1'
£ 242 000, der Gemäldesammlung Stephf11
(1895) mit £ 181 000, der Miniaturen- und Dos6'1,
Sammlung Hawkins (1904) mit £ 185 000,
Sammlung Alexander (1911) mit £ 154 000.
Taylor-Sammlung (1912) £ 358 000 und der
mälde aus dem Drummond-Besitz (1919) ll,,i
der Sammlung Sargent (1922) mit £ 150 000 ii”
£ 182 000.

In diesen Tagen ist bei Restaurationsarbei-
ten in S. Cesareo an der Via Appia unter dem
Kirchenboden ein großes und herrliches Mo-
saik aus kaiserlicher Zeit gefunden worden,
das den Fußboden einer Aula gebildet hat.
Das Mosaik, von sehr großen Ausmaßen, be-
steht ausschließlich aus weißen und schwarzen
Steinen und zeigt große Figuren von Meer-
gottheiten. Bisher sind ein Triton mit einem
bogenförmigen Schleier über dem Haupt, eine
männliche schwimmende Figur, zwei Pferde
und Fische freigelegt worden. Das Mosaik hat
außerordentliche Aehnlichkeit mit dem Ther-
menmosaik von Ostia, das aus der Zeit der
Antoninen stammt. Das S. Cesareo-Mosaik
dürfte jedoch später anzusetzen sein; es ist
aller Wahrscheinlichkeit nach die Bodendecke
eines Bades und stammt aus der Zeit des
fangs des 3. Jahrhunderts.

Verantwortliche Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch und C. A. Breuer. — Vertretungen im I n I o n d : M ü n c h e n : Ludwig F. Fuchs. Kaulbachstraße 92 / K. H. Bodensiek, Köln-Hol'*0
Rotkäppchenweg 27 (Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / F r a n k r e i c h : Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre B u <e
Parisien : Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, T6I.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, Paris 5e. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / J if
lien : Gerhard Reinboth, 213, Via Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaja, Moskau (66). — Ersch®'111^.
Weltkunst-Verlag Berlin W 62. — D. A. 2. Qu. ca. 2500. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße Ib-Tl, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-'301 fjr
Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haft®0® fd¬
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