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DIE WELTKUNST

Jahrg. XIII, Nr. 3/4 vom 22. Januar 1939


Frans Snyders, Stilleben — Neuerwerbung der
Stadt. Kunstsammlungen, Düsseldorf (Museums-Foto)

das Ausland hat zu dieser
Gesamtschau wesentlich
beigesteuert, in erster
Linie der in Rom lebende
Urenkel des Künstlers,
ein Sohn des italienischen
Architekten GaetanoKoch.
Von den Zeichnungen ist
eine Auswahl des Schön-
sten und Bedeutendsten
getroffen worden. In ihr
sind die Illustrationen zu
Dantes Göttlicher Komö-
die mit prächtigen Blät-
tern vertreten, ferner die
Vorarbeiten für die Aus-
schmückung des Casino
Massimo in Rom und eine
Reihe außergewöhnlich
großzügiger Aquarelle, die
den Künstler auf einem
bisher kaum bei ihm
beachteten Gebiete als
Meister ersten Ranges
erweisen. Die Ausstellung
wird hier noch gewürdigt.

Ein neuer Tintoretto in München

Die Münchener Alte Pinakothek ist um ein
bedeutendes Porträt Tintorettos bereichert
worden. Sie besaß bisher ein besonders inter-
essantes Frühwerk: Venus, Vulkan und Mars;
ferner ein Hauptwerk der reifen Zeit: Christus
bei Maria und Martha (im Stil der Scuola di
San Rocco), sowie die 8 Werke des sogenann-
ten Gonzaga-Zyklus. Neben diesen Figuren-
kompositionen fehlte der Sammlung ein Bildnis.
Generaldirektor Dr. Ernst Buchner ist es
nunmehr gelungen, ein besonders hervorragen-
des Porträt für die Pinakothek zu erwerben.
Das von der Pinakothek erworbene Gemälde
ist an Qualität den Kompositionen gleichwertig:
Es ist das Bildnis eines venezianischen Edel-

Werk des Künstlers stammt aus dem Besitz des
Earl of Radnor in Longford Castle, Salisbury,
England, und wurde schon von Waagen erwähnt.
Damals galt es als Tizian. Die Zuschreibung ist
ein Beweis für die hohe Qualität und die große
Wertschätzung, die das Bildnis damals schon
erfahren hat. Nach Meinung von Dr. Erich von
der Bercken wurde das Bildnis wahrscheinlich
in den fünfziger oder im Anfang der sechziger
Jahre des 16. Jahrhunderts gemalt.

jZufitions-Worberidite
Berlin, den 25. u. 31. Jan.

mannes in schwarzer Kleidung, der seine rechte
Hand auf eine Plastik (Lukrezia) stützt. Das

Zwei bedeutende Versteigerungen von hoch-
wertigem Material veranstaltet Ende dieses


N. 0. Berchem, An der Furt — Versteigerung
Dr. W. Achenbach, Berlin, 25. Januar 1939 (Foto Schulz)

Monats die Firma Dr. W.
Achenbach, Berlin W 50.
In der ersten Auktion
finden wir neben vielen
anderen Gemälden be-
kannte Niederländer, wie
Berchem (s. Abb.), Cuyp,
Droochstoot, Rembrandt,
Teniers u. a„ sowie an-
tikes Mobiliar, das eben-
falls in guter Qualität in
der zweiten Versteigerung
vertreten ist. Auf dieser
kommen auch eine große
Anzahl Ostasiatica neben
erstrangigen englischen
Farbstichen und Silber
zum Angebot. Im ganzen
gesehen, ist das Material
beider Auktionen außer-
ordentlich international.
Peter Kraffts
Monumental-
gemälde
Im Heeresmuseum zu
Wien wurde jetzt das
große Bild von Peter
Krafft „Siegesmeldung
Schwarzenbergs nach der
Schlacht bei Leipzig“ auf-
gestellt, das 1817 entstand
und von den Ständen
Niederösterreichs für das
Invalidenhaus in Wien ge-
stiftet wurde. Das zwei

Jahre später entstandene
Gegenstück „Die Schlacht
bei Aspern“ ist seinerzeit
in die Galerie des 19. Jahr-
hunderts eingereiht wor-
den B.
Bücherpreise
Paris
Eine Versteigerung der
Bibliothek M.de T. im Ho-
tel Drouot am 7. Dezem-
ber 1938 brachte bei einem
Gesamtergebnis von etwa
700 000 ffr. als Höhepunkt
287 000 ffr. für die vier-
oändige Ausgabe der
Metamorphosen des Ovid
von 1767—71 in roten
Maroquin-Bänden von
Derome.
Amerika
Die kürzliche Versteige-
rung der Blake-Bibliothek
in New York mit nur
100 Nummern hatte ein
Gesamtergebnis von etwa
67 000 Dollar zu verzeich-
nen. Marc Twains Hand-
schrift des „TomSawyer“,
davonVorrede und 12 Sei-
ten eigenhändig, erzielten
1750 Dollar, 8 Blatt der
Gutenberg-Bibel 2500Dol-
lar, ein Morrisscher
Chaucer in Schweinsleder
850 Dollar und die privat
gedruckte Erstausgabe
von Lawrences „Seven
Pillars of Wisdom“ 500
Dollar.


Wilhelm Leibi, Bildnis des Architekten Wingen.
72,8 : 49,5 cm — Neuerwerbung der Stadt. Kunst-
sammlungen, Düsseldorf (Museums-Foto)

Westfälische Volkskunst

Das Muse um fürKunstundKult Ur-
geschichte in Dortmund besitzt die
größte und bedeutendste Sammlung west-
fälischer Volkskunst. Die bisher sehr gedrängt
untergebrachten Sammlungen sind unter Leitung
von Direktor Dr. Fritz neu geordnet worden.
Die Neuordnung hat durch Umbauten die vor-
handenen Räume wesentlich erweitert und für
die Unterbringung der umfangreichen Samm-

lungen 25 Räume bereitstellen können, die auch
sämtlich für den Abendbesuch eingerichtet
wurden. Allerdings konnten nur die Werke der
eigentlichen Volkskunst ausgestellt werden,
während die volkskundlichen Gegenstände vor-
läufig magaziniert wurden. Die Neuordnung
zeigt jetzt in schönen hellen Räumen systema-
tischer geordnet und lockerer aufgestellt als bis-
her die besten Arbeiten westfälischer Volkskunst.


Saal der neu>iuf gestellten Sammlung westfälischer Volkskunst im
Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund (Foto Othmer & Reden)

LUDWIGS-GALERIE
K. THÄTER
GEMÄLDE
ERSTEN RANGES
MÜNCHEN 2, OTTOSTRASSE 5


Älteste
GALERIE
Wiens
Gegründet 1 833

L.T. NEUMANN
Inhaber: Julius und August Eymer

Gemälde
und
Graphik
alter und moderner
Meister

Kohlmarkt 11, Michaelerplatz 4
Telefon R 22-0-82

Franz v. Pausinger (bedeutendster ostmärkischer
Jagdmaler) Kohle-Karton 170 :110 cm

MARIA ALMAS
München • Ottostrasse 1b

Gemälde erster Meister des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts
Antiquitäten • Einrichtungen des 1 8. J a h r h u n d e r t s
ANGEBOTE ERBETEN
 
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