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DIE WELTKUNST

Jahrg. XIII, Nr. 7/8 vom 19. Februar 1939

Hl. Sebastian vom Flügelaltar in Pulkau (um 1510). Arbeitsgang bei der Wiederherstellung: a) alte Aufnahme, b> Zustand nach
der Restaurierung der 90er Jahre (die Stellung der Beine ist zu einem Wechsel von Stand- und Spielbein verfälscht), c) die Figur ohne die falsch angesetzten
Teile, d) die Figur nach der Wiederherstellung. (Foto: Zentralstelle für Denkmalschutz, Wien)


Planmäßige
Ausstellungspolitik
(Fortsetzung von Seite 1)
sehen Verbänden und Kunstgemeinden, ver-
stehen, auch die umfangreichste und kost-
spieligste derartige Veranstaltung, wenn das
Interesse an ihr nicht durch ähnliche andere
Unternehmungen beschränkt wird, ohne mate-
riellen Verlust durchzuführen. Es ist erfreu-
lich, daß Italien, das vielleicht in den letzten
Jahren gerade ein etwas zu Viel an großen
Ausstellungen alter Kunst aufzuweisen hatte,
der Sachlage Rechnung trägt und rigoros das
Übel dort ausrottet, wo es sich letzten Endes
zu einem Verhängnis für die Kunst wie für die
Museen selbst hätte auswachsen müssen. Dieses
Vorbild dürfte heute in manchen Ländern auf
fruchtbaren Boden fallen und der Überlegung
der maßgebenden Kreise sicher sein. W. R. D.

unversehrt ihre überraschend reiche Bewegt-
heit, die sie zu Hauptwerken der Plastik der
Donauschule macht. Ein Beispiel (s. Abb.) führt
den Arbeitsgang bei der Wiederherstellung vor
Augen.
Außer der Werkstätte für Bilder und Skulp-
turen wurde auch ein Atelier zur Konservierung
prähistorischer Funde eingerichtet, das sich
unter anderm des in den Provinzmuseen ver-
streuten, meist ungesicherten Materials an-
nimmt. K. B.

Die Werkstätten des Denkmalsamtes in Wien

Während früher der österreichische Denk-
malschutz bei Restaurierungsarbeiten, die er
anordnete und subventionierte, sich auf die Be-
ratung bei der Auswahl der Restauratoren und
die Überwachung der Arbeiten beschränken

mußte, können nunmehr alle einschlägigen
Arbeiten auch in eigenen Werkstätten durch-
geführt werden, die seit Herbst 1938 in Tätigkeit
sind. Der Ausbau der Zentralstelle für Denkmal-
schutz, die sich jetzt in Räumen des Salesianer-


Bronzenadel aus Luristan, 6. Jahrhundert v. Chr. — Aus der Sammlung Baron
Eduard von der Heydt, die als Leihgabe an das Kölner Wallraf-Richartz-
Museum überwiesen wurde (Foto Ratton, Paris)


Hans Peter Feddersen, Bildnis

Kunstverein, Hamburg

Ausstellung:
(Foto Sattler)

klosters am Rennweg be-
findet, drückt sich auch
in der Erhöhung der Zahl
der Angestelten von 10
auf 35 aus. Die Wichtig-
keit dieses Instituts für
die Pflege und Erschlie-
ßung der Kunstdenkmäler,
die von hier aus einheit-
lich für das Alpen- und
Donaugebiet betreut wer-
den, hat durch diese Er-
weiterung jene längst
fällige Anerkennung ge-
funden, die kaum einer
Begründung bedarf, da es
sich um die Erhaltung
überaus wertvollen Kunst-
gutes handelt. Hier wird
eine Überlieferung ge-
pflegt, die mit einer inner-
halb des deutschen Kul-
turgebietes seit der Mitte
des vorigen Jahrhunderts
vorbildlich arbeitenden
Einrichtung verknüpft ist
und die das letztemal
durch die Persönlichkeit
Max Dvoraks neue, heute
noch wirksame Impulse
erhalten hatte.
Die gegenwärtigen
Arbeiten der Zentralstelle
für Denkmalschutz sind
vor allem durch die Vor-
bereitung für die Ausstel-
lung „Gotik des Donau-
landes“ bestimmt. So
wurde an den prachtvol-
len Apostelfiguren aus
dem Dom von Wiener-
Neustadt, die als Werke
Luchspergers und seiner
Mitarbeiter bekannt geworden sind, die
neuere Fassung, die leider keine alten Far-
ben überdeckt, überarbeitet. Sehr aufschluß-
reich war die Reinigung und Sicherung des
einzigartigen Flügelaltares aus der Heiligblut-
kirche in Pulkau (um 1510), der durch eine
verständnislose Restaurierung der 90er Jahre
gelitten hatte. Die Figuren zeigen nun wieder

Kunstverein in Hamburg
Der Kunstverein in Hamburg zeigt eine
Ausstellung der Werke von Prof. Hans Peter
Feddersen, Kleiseer-Koog bei Niebüll. Die Aus-
stellung gibt einen Überblick über das Schaffen
des nunmehr 90jährigen Künstlers, der kürzlich
die Goethe-Medaille verliehen erhielt (s. Abb.).

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