Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
6

DIE WELTKUNST

_Jahrg. XIII, Nr, 26/27 vom 9. Juli 1939


Absicht untergeordnet,
die rauschende Farben-
symphonie des Malers
machtvoll zum Tönen zu
bringen. Man schreitet
vom Beginn der Füh-
rungslinie durch zwei
Stockwerke des Hauses
nur zwischen grauen
Samtwänden, die allein
die weißen Decken und
die Stein- und Holzböden
der Zimmer freilassen.
Jede andere Farbe ist
verbannt. Aber innerhalb
dieses steingrauen Grund-
tones, der der Lokalfarbe
des großen Gastmahles
in der Akademie entlehnt
erscheint, leuchten und
funkeln die farbigen
Klänge Veroneses wie
glitzernde Edelsteine.
Die zartfarbigen, mat-
ten Fresken aus der Villa
Soracza bei Castelfranco
bilden den Auftakt; ihnen
folgt die frühe Madonna
des Museums in Verona,
ein Gemälde in stumpfen,
zarten Farben. In der
„Verkündigung“ des Mu-

Beleuchtung vereinigt die kleineren Kabinett-
stücke Veronesischer Malerei. Man glaubt in
eine Ausstellung der Werke des Vermeer van
Delft versetzt zu sein, so köstlich ist hier das
Spiel der Farben. Die großen Kirchenbilder,
die allegorischen Gemälde aus dem Dogenpalast,
die Werke aus den großen Galerien Europas
und Amerikas folgen. Den Ausklang bildet ein
kleines Kabinett, in dem die wundervolle „Auf-
erstehung Christi“ der Dresdner Galerie neben
dem seltsam ruhigen, innigen Spätwerk, der
„Verkündigung“ aus dem Museum in Detroit
hängt.
Dem Bildnismaler und dem Zeichner Vero-
nese müßte man eigene, ausführliche Berichte
widmen. Wer den Freskenmaler Veronese in
der ganzen Fülle seiner Kunst kennenlernen
will, muß hinausfahren zur Villa Barbaro-Volpi
in Maser, und wer die Wirkung seiner dekora-
tiven Raumkunst an einem der schönsten er-
haltenen Beispiele erleben will, der wird zur
Kirche San Sebastiano wandern, in der Vero-
nese lange Jahre malte und in der er auch
begraben sein wollte. Mit ihm, der am 19. April
1588 starb, hat einer der größten Farben-
künstler aller Zeiten die Augen geschlossen.
Holländische
Kurznachrichten

Das Rijksmuseum in Amsterdam

Gal. Haberstock)

und auch glücklich gelöste Aufgabe, die Ent-
wicklung von Veroneses einzigartigem Koloris-
mus sinngemäß aufzuzeigen. Der unter Leitung
von Dr. Rodolfo Pallucchini stehende Arbeits-
ausschuß hat nicht nur die Herbeischaffung

seums von Padua bereitet
sich dann leise jene voll-
tönende Farbensympho-
,Gastmahl“ aus Turin, der

nie vor, die in dem
„Taufe Christi“ aus Venedig und der „Verlobung
der hl. Katharina“ aus der Akademie mit Macht
erklingt. Ein kleiner Raum mit künstlicher

Antonio Canalegen. Canaletto, Venedig mit Dogenpalast. 93,5:152,5 cm. Ehern, im Besitz der Galerie Haberstoek,
Berlin, jetzt deutscher Privatbesitz (Foto
Welt sein Augenmerk zugewandt, er hat es auch
verstanden, das Ausstellungsgut in so vollen-
deter Form darzubieten, daß der Betrachter
wunschlos glücklich bleibt. Es ist kein einziger
Mißklang in den weiten Räumen des Palastes

erhielt als Geschenk ein Männerbildnis von der
Hand von Adriaen van Ostade, datiert 1653.
Es ist eine Gabe der Herren Dr. K. Arnold und
A. Arnold, London.
Das Boymans-Museum in Rotter-
dam unterhandelt über den Ankauf eines bisher
unbekannten Werkes von Pieter de Hoogh, das

Giustiniani. Alles bleibt der deutlich spürbaren

der wesentlichsten Werke Veroneses aus aller

Altdeutsche Kunst im Donautal
Fortsetzung von Seite 1
mit anderen Kunstwerken zu einer Ausstellung
vereinigt waren, ganz abgesehen davon, daß
viele Bilder und Plastiken, deren geschichtliche
Stellung die Forschung unterdessen zu klären
versucht hat, nun in anderem Zusammenhänge
gesehen werden können. Einen großen Teil der
Ausstellungsvorbereitungen nahmen die Restau-
rierungsarbeiten ein, die vom Institut Professor
Dr. R. Eigenbergers an der Akademie
und in der Werkstätte der Zentralstelle für
Denkmalschutz durchgeführt wurden; dabei
wurden bei manchen Hauptwerken deutscher
Kunst der Gotik längst notwendig gewordene
Sicherungs- und Wiederherstellungsarbeiten

ERNST SCHMIDT
Arcostraße 1 MÜNCHEN Telef. 5568 2
Historische
Rüstungen und
WaHen
Beleuchtungs-
körper
Glasgemälde
Lüsterweibchen
Laternen

durchgeführt, die zum bleibenden Verdienst
dieser Ausstellung gehören. Die Organisation
der hier vollbrachten Leistung ist Dr. Erich
S t r o h m er vom Kunsthistorischen Museum zu
danken, der in Zusammenarbeit mit Univ.-
Dozent Dr. K. Oettinger und zahlreichen
Helfern wirkte; dieser hat außerdem den Kata-
log bearbeitet und ihm eine richtunggebende
Einleitung vorangesetzt, der eine historische
Einführung folgt. Der Reichtum und die Bedeu-
tung der hier versammelten Kunstschätze,
welche nicht nur Gemälde und Plastik, sondern
auch ausgewählte Beispiele der Buchmalerei
und des Kunstgewerbes umfassen, sollen in
einer ausführlichen Besprechung gewürdigt
werden. K. B.

Buchhandlung L. Werner
München, Maximiliansplatz 13
Inhaber Josef Söhngen
Die Buchhandlung
für Kunst und
Architektur
Der neue Antiquariatskatalog erschien soeben!


Paolo Veronese, Die Sanftmut. Venedig, Dogenpalast

BEI GÜNTHER FRANKE IN MÜNCHEN
Alexander Kanoldt
Erste Gedächtnis-Ausstellung
BRIENNER STRASSE 51 / IM PALAIS ALMEIDA

Cstasiatisifie Jiunst
für JUuseen u. Sammler
künstlerisch wertvolle Stücke
der alten chinesischen und
japanischen Kunst
Hugo Meyl • München
Max=Josef»Straße 1 (Kein Laden)
(neben Hotel Continental)

DEUTSCHE GEMÄLDE
AQUARELLE, ZEICHNUNGEN
GRAPHIK
1780—1850
W. KOEBERLIN
MÜNCHEN, GEORGENSTRASSE 104

GEMÄLDE ALTER MEISTER
(nur erstrangige)
KAUFT
München GALERIE BAUDENBACH Dietlindenstr. 5


MÜNCHEN 2 MAXIMILIANSPLATZ 18

FERNRUF: 11675
kauft ständig gute Gemälde des 19.
und 2 0. Jahrhunderts.
Angebote erbeten
tSalerie €rn[t flcnolö
Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle
des XIX. Jahrh. und der Gegenwart
MÜNCHEN
Ludwigstraße 17b, Ecke Akademiestraße
Galerie Odeon
G. Duenslng und E. Michels
Gemälde erster Meister
des 19. Jahrhunderts
Fernruf 27961 / München 22 / Odeonspl. 13
GALERIE W
■ ■
MM ER & CO.
Gegründet 1825 |^| j^| Brienner Str. 3

MARIA ALMAS
München • Ottostrasse 1b

Gemälde erster Meister des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts
Antiquitäten • Einrichtungen des 1 8. J a h r h u n d e r t s
ANGEBOTE ERBETEN
 
Annotationen