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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 5.1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.3528#0107

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BESPRECHUNGEN. 103

' 'mensionalen Malerei läßt sich den lebendigen Tatsachen gegenüber nicht

tn übrigen bietet Christiansens Werk in seiner Verbindung von ausgebreitetem
Verständnis und scharfem gründlichem Denken eine Fülle von Anregungen.
Frankfurt a. M.

Lenore Ripke-Kühn.

Meurnann, Einführung in die Ästhetik der Gegenwart. Quelle
& Meyer, Leipzig 1908. (30. Bd. von »Wissenschaft und Bildung. Einzel-
aarstellungen aus allen Gebieten des Wissens«. Herausgegeben von Privat-
dozent Dr. Paul Herre.) 8°. 151 S.
Ästh «|S Charakter der Sammlung, für die die vorliegende Darstellung der

e bestimmt war, erwuchs dem Verfasser die äußerst schwierige Aufgabe, in

so Srenztem Raum gleichzeitig wissenschaftlich und allgemeinverständlich ein
lun nei'res Gebiet wie das der gesamten ästhetischen Wissenschaft zur Darstel-
fa Dr'ngen. — Wenn ihm diese Aufgabe gelungen ist, so verdankt der Ver-

^u les außer seiner einfachen, klaren Gedankenführung wesentlich der weisen
blem •• Un<^ ^er*e''ung des Stoffes: die eigentliche Lösung der ästhetischen Pro-
an narnlich hat sich Meurnann für eine weitere, als >System der Ästhetik« schon
j g.. ndigte, Publikation in dieser Sammlung zurückgestellt. In dem vorliegenden
jn , c en bereitet er nur für diese Darstellung des Systems vor. Nun aber nicht
Unt e'Se' da^ er e*wa m't Begriffsbestimmungen und allgemeinen methodischen
Hau cnungen begönne, sondern er entwickelt die Grundbegriffe, Methoden und
er 1 eme aus einem Überblick über die gesamte Forschungsarbeit selber. Und

Weil anK! sich dabei auf die Diskussion der Bestrebungen der Gegenwart,

Ran r Überzeugung ist, daß in ihr alle die verschiedenen Tendenzen der Ver-
Und F •' sowe" s'e lebenskräftig sind, zusammenfließen und zur Wirksamkeit
nicht n ^'ung gelangen. Über diese Arbeiten der Gegenwart aber berichtet er
des V Wa fe'n historisch referierend, sondern behandelt sie, um der Vorbereitung
mit ,r. ar,dnisses des »Systems der Ästhetik« zu dienen, kritisch. Und indem er
ejn &er Objektivität die verschiedenen Richtungen uns vorführt, die die Forschung
arti a&en hat, entwickelt sich vor unseren Augen wieder und wieder das eigen-

fassu auspiel, wie in den mannigfaltigsten, scheinbar sich ausschließenden Auf-
also • u Un^ 'Theorien« fast immer ein richtiger Kern steckt. So weiß Meurnann
derart' V°n ^-'nseitigkeit freizuhalten und hat auch sichtlich das gerade für ein
Schaftl v,S ernehmen wie das vorliegende so unerläßliche Bestreben, allen wissen-

lcnen Richtungen gerecht zu werden.
stanri e na^urSernaßen Grenzen findet dies in dem philosophischen Grund-
schljgo des Verfassers, den wir übrigens nicht teilen und der ein aus-

Ästhefu .empirischer ist, derart, daß er S. 38 sagt: »wenn eine philosophische
eine «. ',ln dem Sinne eines Systems allgemeiner ästhetischer Urteile oder gar
Will __eapllysik des Schönen') möglich ist« — eine Frage, die er »offen lassen«
heben« S°r '<önne >>sie sich nur auf dem Unterbau einer empirischen Ästhetik er-
des ta'r , rcn eben diese Beschränkung aber auf die empirische, der Auffassung
m°glicl 1C- Lebens relativ näher stehende, Ästhetik war es ihm sicherlich allein
ständlich '" dieser »Einführung« ein auch dem Unvorbereiteten durchgehends ver-
^teratu GS k in die Hand zu geben, das durch die außerordentlich reichhaltige

rjierpn?abe noch besonders wertvoll wird.
■»Da (j; lederung des Inhaltes geht aus dem Standpunkt hervor, den er einnimmt,
heutige Ästhetik — wie er S. 38 f. betont — durchaus empirischen Cha-
 
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