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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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Drobny, Franz: Das Schloß Mirabell in Salzburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0121

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Das Schloß Mirabell in Salzburg. 107

außer den oben abgebildeten Plänen von Grehier und Schöpfer bewahrt das Museum ein
Blatt, unterzeichnet Ig. Hagenauer, k. k. Rat und Baudirektor 1818, das einen
Rekonstruktions-Entwurf im nüchtern-klassizistischen Stile darstellt. Der Autor dieses
Entwurfes ist aber keineswegs einer der Schöpfer der Marienstatue am Domplatz (Jobami
Baptist und Wolfgang
Hagenauer), welche Sta-
tue schon 1771 errichtet
wurde. Woljfgang Ha-
genauer war hochfürst-
lich - salzburgischer Bau-
amtsverwalter und Lehrer
der Baukunst zu Salz-
burg, sein Bruder Joba n n
Baptist Direktor der
Graveurschule an der
Wiener Akademie; dieser
starb 1810. Ig. Hage-
nauers Entwurf läßt nur
das Parterre unangetastet.
Die Obergeschosse erhal-
ten einheitliche Lisenen
ohne Kapitale, das Haupt-
gesims der Pavillons wird
horizontal auch in den
Rücklagen durchgeführt,
diese werden aufgebaut,
so daß ein zweites Ge-
schoß mit viereckigen an-
statt der alten ovalen
Fenster entsteht. An Stelle
des geschweiften Giebels
wie beim Belvedere tritt
ein gerader dreieckiger
Giebel. In der Mitte er-
hebt sich als Krönung
über dem gleichmäßig
einheitlich durchgehen-
den Satteldach ein Turm- Abbildung 8. Risalit im Hole des Schlosses.

geschoß mit Mansarddach.

Wie die Abbildung des jetzigen Bestandes (aufgenommen 1907) zeigt, ist dieser
Entwurf der Wiederherstellung nach dem Brande zugrunde gelegt worden; nur hat man
vom Turmaufbau abgesehen, die 1. Stockfenster in alter Form mit den Giebeln an den
Risaliten belassen und die Lisenen als Pilaster, jedoch nur an den Risaliten durch-
geführt. Die Grundlagen der Wiederherstellung sollen gelegentlich der Anwesenheit des
Kaisers Franz I. in Salzburg festgesetzt worden sein. Der Aufbau der Rücklagen und

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