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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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Drobny, Franz: Das Schloß Mirabell in Salzburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0113

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II. Jahrgang. Heft 5. Februar 1909.

Das Schloß Mirabell in Salzburg.

Von Arch. Franz Drobny-Karlsbad.

In Salzburg werden gegenwärtig mancherlei Umgestaltungspläne des alten Mira-
bellschlosses erwogen. Das Schloß und der prächtige Mirabellgarten sind seit 1866
im Besitze der Stadtgemeinde, welche in dem Gebäude eine Anzahl von Mietwohnungen
und die naturhistorische Abteilung des Stadtmuseums untergebracht hat. Der Marmor-
saal wird für Versammlungen verwendet.

Man befaßte und befaßt sich nun mit dem Plane, das städtische Museum Caro-
lino-Augusteum, das jetzt im Museumsgebäude am Franz-Joseph-Kai untergebracht ist,
m das Mirabellschloß zu verlegen und dieses entsprechend zu adaptieren. Gleichzeitig
wird der Neubau von Stadtsälen erwogen, welche im Kurgarten, an der Nordseite des
Mirabellschlosses zur Erbauung kommen sollten, und wobei ein niedriger Flügel des
Schlosses, das sogenannte Polizeistöckl, fallen müßte. Eine dritte Idee ging dahin, das
Mirabellschloß selbst zu Stadtsälen umzugestalten, sei es, daß ein großer Saal im Hofe
des Schlosses zur Errichtung kommt, sei es, daß an der Nordseite ein Anbau ge-
führt wird.

Es handelt sich hier um ein Kunstdenkmal, das historische, kunsthistorische und
künstlerische Werte in sich schließt. Es wäre verfehlt, im Hinblick auf diese Werte
jede Veränderung an dem Gebäude prinzipiell hintanhalten zu wollen, um so mehr als das
Werk im Laufe des letzten Jahrhunderts ganz wesentliche Abänderungen erlitten hat.
Im Sinne einer rationellen Denkmalpflege liegt es vielmehr, vorerst die hier in Betracht
kommenden historischen und künstlerischen Denkmalwerte genau zu prüfen, um zu er-
kennen, ob und welche Umgestaltungen ohne Schädigung dieser Werte zulässig sind.
Hierüber kann nur die geschichtliche Entwicklung des Bauwerkes Aufschluß geben.

Zeitschrift für Geschichte der Architektur. II. 13
 
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