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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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Drobny, Franz: Das Schloß Mirabell in Salzburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0123

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Das Schloß Mirabell in Salzburg. 109

Vom 3. Stocke der Prachttreppe gelangt man in den «prächtigen Harrachschen
Speisesaal, an welchem alles flimmert, glänzt und entzückt. Beinahe möchte man sagen,
daß der Vergoldungen zuviel augebracht sind. Die Decke, deren Frescom ahlerei von
Rottmayer ist, wird von römischen (?) Wandpilastern mit gypsmarmorner Verkleidung
und vergoldeten Kapitalen und Schaftgesimsen getragen. Aus der Mitte hängt ein großer
prächtiger Armleuchter
von Christalle.» Die Decke
und das Deckengemälde
sind 1818 verbrannt. Die
jetzige Decke stammt aus
der Zeit Kaiser Franz' I.,
sonst aber ist der präch-
tige Saal völlig erhalten.

Die anstoßenden Säle
und Zimmer der fürst-
lichen Wohnung zeigen
teilweise noch die alte
Dekoration. Das von den
Erzbisch öfen Sigismund
Grafen Schrattenbach
(1753—1772) und Hie-
ronymus Grafen Col-
loredo (1772-1803) an-
geschaffte Ameublement
ist verschwunden. Ein
Rest davon dürfte viel-
leicht die Truhe sein, de-
ren Intarsien und Gemälde
oben beschrieben wurden.

Aus Nach-Hilde-
brandtscher Zeit dürften
die Auftragverzierungen
an den Gewölben des Ve-
stibüles des Gartentraktes
und vor der Prachttreppe
stammen.

Die erste Arbeit Hil-
debrandts am Mirabell- Abbildung 10. Prachttreppe, 1. Stock,
schloß, die Sala terrena

(s. o.), besteht nicht mehr. Schon auf der Gartenansicht des Schlosses von Danreiter ist
sie nicht zu sehen, obwohl ein anderes Blatt deren Vorhandensein bezeugt. Sie wird wohl
auch bei dem Brande zugrunde gegangen und dann nicht mehr wiederhergestellt worden
sein. Der Katastralplan von 1830 (Abbildung 12) gibt an der betreffenden Stelle einen
schmalen Trakt an, der im Kataster als Gartenhaus bezeichnet ist. Der Katastralplan
von 1875 (Abbildung 12) zeigt noch denselben Trakt, der vom Mirabellschloß bis zum

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