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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0237

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Literatur. 223

9. Versuche zur Erzielung Schlachter außer den in der Fleischkammer an

größerer Feuersicherheit. den Wänden und der Decke eingelassenen mäch-

tigen Haken keinerlei besondere Eigentümlichkeiten
aufweisen. Und das Gesamtresume der ganzen

10. Blitzableiteranlage,
c. Die Gesundheit: b. Gesundheit:

1. Reule und Ehgräben. 1. Wasserablei- r, , .„ , , Jn „ T u ..■ „ ■.
. ö Grundrißabhandlung? Ich stimme ihm, wenn

2. Wasserversorgung. tung: , . „ .. . ™- ■ i r u

auch die Aufteilung des Linraumes reichlich spat

angesetzt wird, im Prinzip zu; aber neu ist das

Resultat nicht. Wie in dem eben erwähnten

3. Wohnungshygiene. Begraben.

2. Wasserversor-

gung.

B. Die Gestaltung des städ- B.in privatrechtlicher Abschnitt, so sind auch in allen anderen die Ab-
tischen Bauwesens in privat- Beziehung. Schweifungen vom Thema grenzenlos. Was hat,

rechtlicher Beziehung. a. Eigentumsgrenze: um nur ein Beispiel von vielen zu erwähnen,

1. Baurechte, insbesondere 1. auf unbebau- die im Wortlaut abgedruckte Floßordnung des
hinsichtlich Eigentumsbe- tem Boden. Herzogtums Württemberg vom Jahre 1769 mit dem
schränkungen im Interesse 2. auf bebautem süddeutschen Bürgerhaus zu tun? Seitenlange
der Nachbarn bezw. Staat- Grund. Wiedergaben aus alten Schriftstellern füllen den

licher und städtischer b. Eigentumsbe- D ■ , t-t. .. , , ....

ö Raum, wo ein kurzer Hinweis genügt hatte.

Baulichkeiten. schränkungen im ,Tr n , , , , . ,. „ ,

„ „ . Wenn dann noch da und dort die Quellenangabe

2. Ersitzungen. nachbarlichen In- . D

3. Dienstbarkeit einer häus- leresse: feUt' slnd diese Zltate> die ^sternlos bald dem
liehen Wohnung (Miet- 1. Lieht-und Fen- Text> bald den Fußnoten einverleibt wurden,
recht). sterrecht. vollends zwecklos.

4. Kauf und Verkauf von 2. Schutz gegen Vielen Abbildungen fehlen orientierende Unter-
Anwesen. Immissionen. Schriften, und dieser Mangel wird noch stärker

5. Baustreitigkeiten. 3. Iraufrecht. empfunden, wenn für eine ganze Anzahl von Ab-

c. Grunddienstbar- bildungen auch der Text keinerlei Aufschluß

' bringt. Ein 19 Seiten langer, ohne jeden Zu-

„ ,. „ . ..., * ... , . .'. ,. sammenhang mit der Disposition stehender und in

C. Die Verwaltung des stad- II. Die administrative c r

.■it, n ■ i f i dieser auch unerwähnt gebliebener «Bauanschlaa»

tischen Bauwesens. Organisation des stad- ö e

tischen Bauwesens. ohne Angabe der Quelle, der Zeit und des Ortes
In dem übrigen selbständigen Teil des Inhalts- repräsentiert einen wohl einzig dastehenden Mangel
Verzeichnisses beschränkte sich der Verfasser auf wissenschaftlicher Methodik. Das gespannte Ver-
eine Aneinanderreihung von Einzelkapiteln unter bältnis endlich mit der deutschen Grammatik -
Verzichtleistung auf logische Entwicklung. Von verweise nur auf die fast in jedem Satz wieder-
diesen Kapiteln erregte mein besonderes Interesse kehrende Inversion des Subjekts nach und —
dasjenige über «die Grandrißentwicklung», da ein vollendet den Rattenkönig der Schatten. Doch
dieserMateriegeschenkterRaumvonrundlOOSeiten nun 'mm Licht:

bedeutsame Ergebnisse erwarten ließ. Es ist ja Das Illustrationsmaterial ist glänzend. Die
ganz unterhaltend, bei diesem Anlaß über das zeichnerischen Aufnahmen im Atlas bringen ein
Schicksal derer von Mespelbrunn unterrichtet zu reiches künstlerisch und wissenschaftlich hervor-
werden und einige Seiten lang den Schilderungen ragend wertvolles Material klar und sachlich zur
irgendeines Chronisten über die Zustände in den Darstellung. Der Text ist mit vorzüglich aus-
Gasthäusern des 17. Jahrhunderts zu folgen oder gewählten Faksimiles alter Buchillustrationen aus
zu erfahren, daß die Schlachter oder Fleischhauer dem Gesamtgebiet des Bauwesens geziert. Eine
im 16. und 17. Jahrhundert keine sehr große Be- große Anzahl von Grundrissen bilden eine wert-
liebtheit besessen zu haben scheinen. Die Er- volle Bereicherung des bisher publizierten Mate-
kenntnis der Entwicklung des mittelalterlichen riales, und in geschickt ausgewählten, sehr gut
Bürgerhausgrundrisses wird aber durch diese weit- reproduzierten Photographien wird dem Leser
schweifigen Exkurse nicht gefördert; auch dann das wohlgelungene Bild einer bedeutsamen Kunst-
nicht, wenn der Verfasser, zu seinem Thema und Kulturentwicklung vor Augen geführt. Der
zurückkehrend, verkündet, daß die Häuser der Text basiert in der Hauptsache auf dem frucht-
 
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